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Autor der Website:
Friedrich Forssman
Schloßteichstraße 3
34131 Kassel
mail@kassel-mulang.de

Dank und Nachweise
am Fuß der Seite.

Die Villenkolonie Mulang

Inhalt dieses Kapitels

Die Haus-Adressen sind in diesem Kapitel, wo sinnvoll, ausgeschrieben (»Schloßteichstraße 3«, nicht »Schloßteichstr. 3« oder »Nr. 3«), so daß man mit Hilfe der Such-Funktion alle Erwähnungen eines Hauses finden kann. – Das Symbol »(→)« zeigt an, daß sich beim Anklicken des Links ein neues Fenster öffnet.

(zum Inhaltsverzeichnis) Lage, Anfänge, Überblick


März 2005: Die Villenkolonie, Luftbild von Südosten.*MA

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»Kurfürstenthum Hessen«, Blatt No. 15, Wilhelmshöhe, 1859. Ausschnitt vom Herkules im Westen zum Dorf Wahlershausen im Osten sowie von den Schloß-Nebengebäuden im Norden bis zur Kohlenstraße (heute Druseltalstraße) im Süden. Die Villenkolonie entstand ab 1883/84 auf dem »Burgfeld«.*MA


Das erste Haus, noch vor der Villenkolonie-Zeit: Das Schweizerhaus, erbaut ca. 1867 als Kurheim vom kurfürstlichen Leibmedikus Dr. Justus Schmidt. Das Bild ist beschriftet: »Gasthof Schweizerhaus, abgebrannt 8.5.1900.« Das Haus wurde wieder aufgebaut, fiel dann aber dem 2.Weltkrieg zum Opfer. Siehe das Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, dort: »Reichel/Schmidt«. (→) *14

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Ca. 1920: Luftbild von Wilhelmshöhe. – Hier klicken (→) für einen Ausschnitt mit nur der Villenkolonie.*30


Ca. 1935: Luftbild von Westen. In der rechten Bildhälfte senkrecht die Brabanter Straße. Bildvordergrund, linke Hälfte: Die Hugo-Preuß-Straße, auf die der gebogene Anthoniweg mündet.*12


1934: Prospekt des Kurortes Wilhelmshöhe: Vogelschau auf Park und Mulang von Nordosten.*MA


22. März 1945: Luftbild der Zerstörungen in Mulang, dem Flüsseviertel und weiteren Teilen von Wilhelmshöhe. – Hier klicken (→) für ein dreiseitiges PDF (7 MB) mit einem Ausschnitt, der nur die Villenkolonie zeigt. Seite 1: mit Straßennamen und Nummern der beschädigten Häuser / Seite 2: nur Straßennamen / Seite 3: Nur das Luftbild.*45


19. April 1960: Luftbild von Wilhelmshöhe. Noch keine der späteren Bausünden hat die Domäne Wilhelmshöhe und die Villenkolonie heimgesucht. Ausschnitt aus einem größeren Bild, das durch Klicken auf diesen Link sichtbar wird.*MA

Das Gebiet der Villenkolonie Mulang ist klar begrenzt: Auf dem Luftbild von 2005 erkennt man rechts oben den Schloßteich, den »Lac« im Park Wilhelmshöhe und das Schloß. Das Parkgelände begrenzt die Kolonie damit im Norden und Westen. Im Süden und Osten, auf dem Foto unten und links, liegen Landschafts-Schutzgebiete, die als hellbraune Wiesen mit dunkelbraunen Baumstreifen erscheinen.

Ihren Namen hat die Villenkolonie vom »chinesischen« Parkdorf Mou-lang (siehe das Kapitel »Chinesisches Dorf«). Die Villenkolonie heißt nicht »der Mulang«, sondern einfach »Mulang« (worauf auf Wunsch Karl-Hermann Wegners, des überaus kenntnis- und verdienstreichen Gründers und Direktors i.R. des Kasseler Stadtmuseums, gerne hingewiesen wird).

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Das erste Landhaus auf dem Gebiet der späteren Kolonie wurde etwa 1867 erbaut: die Villa von Sanitätsrat Dr. Schmidt, dem ehemaligen kurfüstlichen Leibarzt. Sie lag am oberen Ende der heutigen Mulangstraße. Ebenfalls noch vor Gründung der Villenkolonie entstanden das Landhaus von Julius Siebert, ca. 1877, heute Siebertweg 1, und das Haus von Heinrich Schmidtmanns »Vetter Louis Hochapfel«, heute Kurhausstraße 1.

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Links: Mulang 1874.*MA Ausschnitt aus dem Plan von Johann August Kaupert. Das Landhaus Dr.Schmidt am oberen Bildrand der obigen Vorschau, das Pensionshaus Wilhelmshöhe unten rechts. Dazwischen noch keinerlei Villenkolonie; die Querstraße heißt auf dem Plan »Fürstenallee«, danach hieß sie »Rasenallee« und schließlich »Kurhausstraße«. – Rechts: Mulang ca. 1888 (Postkarte später datiert). Das Areal der ersten Villen an der Burgfeldstraße nahe am Pensionshaus ist erkennbar, weiter westlich (auf der kleinen Karte oben) entstehen weitere verstreute Villen. Welches Haus das »Hotel Sacken« war, muß noch herausgefunden werden.*MA

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Die Hauptphasen von Aufbau und Ausbau der Villenkolonie Mulang:

• Gründungsphase, 1882 bis 1895. Die Villenkolonie, noch unter dem Namen »Villenkolonie Wahlershausen«, wuchs von der Burgfeld- und der Wigandstraße aus topographisch nach oben, also nach Westen, in Richtung der Schloßteichstraße, der Kurhausstraße und der Steinhöferstraße. Die Häuser wurden zunächst im historistischen oder im Cottage-Stil erbaut. Unter den letzteren verstand man Landhäuser mit sichtbarem Fachwerk, verzierten Balkonen und Sprengwerk. Beispiel: Burgfeldstraße 4. Die erste Phase ist geprägt von der Geselligkeit des Gründers Heinrich Schmidtmann, der die Kolonie in der Nähe von Freundes-Landhäusern gründete (Vetter Louis Hochapfel, Kurhausstraße 1; Julius Siebert, Siebertweg 1) und Freunde dazu bewegte, Nachbarhäuser zu bauen oder zu kaufen.

• Ausbauphase, 1895 bis 1925: Prächtigere Häuser wurden gebaut. Die Kolonie dehnt sich aus in Richtung Lindenstraße, Steinhöferstraße, Löwenburgstraße. Beispiel: Kurhausstraße 7, die Villa Henkel.

• Krise in den 20ern und 30ern: Durch eine Reichensteuer waren viele Villen als solche nicht mehr haltbar (daher auch der Abriß der prächtigen Henschelvilla auf dem Kasseler Weinberg, hier klicken (→) für einen HNA-Artikel). Die Villen wurden in Wohnungen aufgeteilt, als Pensionen oder Töchterheime verwendet – oder abgerissen, siehe etwa Steinhöferstraße 15.

• Modernes Bauen in den Zwischenkriegs-Jahren, 1925 bis 1940. Es entstanden schlichte, von Werkbund- und Bauhaus-Gedanken beeinflußte Bauten: entlang der Brabanter Straße, in der Hugo-Preuß-Straße, im oberen, also dem westlichen Teil der Lindenstraße und auf vielen Grundstücken, die durch Generationenwechsel oder Geldmangel nicht mehr so großzügig bleiben konnten. Beispiele: Schloßteichstraße 4 (auf dem Grundstück der Villa Mummy/Piepmeyer, Kurhausstraße 13), ein trefflich durchgestalteter und erhaltener Villenbau der Kasseler Architekten Catta und Groth samt erhaltenem Garten von Harry Masz. Weitere Beispiele: die Häuser der Architekten Baecker und Sirrenberg (die teils noch in den 2000er Jahren abgerissen wurden).

• Kriegszerstörungen, besonders im Januar und März 1945 (siehe das Luftbild in der linken Kolumne).

• Wiederaufbau und Weiterbau nach dem Krieg, 1945 bis 1970: Teils wurden Häuser repariert, oft mit Notdächern und ohne Wiederaufbau zerstörter Türmchen, teils wurden auf den Grundmauern zerstörter Häuser neue gebaut, teils Grundstücke erstbebaut bzw. geteilt und mit kleineren Einfamilien- oder halbwegs passenden Mehrfamilienhäusern bebaut. Beispiel: Kurhausstraße 12–14.

• Die Spekulanten- und zweite Zerstörungsphase, und als Reaktion der Denkmalschutz: 1970 bis heute. Teilweise wurden noch rasch herrliche Häuser zerstört, bevor der Denkmalschutz griff, auch solche, die eigentlich schon geschützt waren; Anwohnerproteste wurden laut. Seit den 90er Jahren entstehen auch in Mulang »Stadtvillen« mit möglichst praktischer Gartengestaltung, nämlich so gut wie gar keiner (Fachwörter für derartige »Gärten« lauten bezeichnenderweise etwa »Vor- und Begleitgrün«). Beispiele: Lindenstraße 10; Kurhausstraße 12, Kurhausstraße 13, Kurhausstraße 14, Kurhausstraße 18, Kurhausstraße 20; Schloßteichstraße 8, Schloßteichstraße 12. – Andererseits wurden und werden Bauten (teils in letzter Sekunde) gerettet und mit viel persönlichem Einsatz restauriert, oft wird auf maximalen Ausbau und Grundstücksteilung verzichtet. Beispiele: Wigandstraße 4, Lindenstraße 4, Steinhöferstraße 2 und Burgfeldstraße 4.

Noch immer ist der Villenkolonie-Charakter in den meisten Teilen gut erhalten: Mulang ist eine der besterhaltenen Kolonien ihrer Art in Deutschland und somit ein Baudenkmal-Ensemble von hohem Rang.

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  Fünf frühe Texte zur Villenkolonie Mulang


Kartenausschnitt mit Eintragungen über »Die ältesten Einwohner von Wilhelmshöhe« aus dem Archiv der Familie Siebert.*4 Die Karte ist von ca. 1895 und enthält nicht verwirklichte Kur-Entwicklungspläne (zu sehen am linken Rand).
»1.) Siebert [Siebertweg 1] | 2) Konsul Ischong [Ichon, Siebertweg 2] | 3) Erfinder Schmidt [Kurhausstraße 3] | 4) Holzapfel [Kurhausstraße 1] | 5) Sust [Siebertweg 6] | 6) Henkel [Kurhausstraße 7] | 7) Schmidtmann [Burgfeldstraße 8] | (8) Meister [Carl Albert Meister, Rentier, Steinhöferstraße 2] | (9) Brandau [Steinhöferstraße 15] | (10) Blankenhorn [Blankenburg, Lindenstraße 1] | (11) später Rohrbach [Hugo-Preuß-Straße 2] | (12) Mummy später Piepmeyer [Kurhausstraße 13


Ca. 1895, Rückseitendruck »Hotel Monopol Cassel«. Die Villenkolonie ist auf dieser hübschen Karte sehr skizzenhaft gehalten, so sind die drei ersten verkäuflichen Villen fälschlich eher in der Schloßteichstraße eingezeichnet.*MA


Das Foto von ca. 1882 zeigt »die ersten verkäuflichen Villen«. Es entstammt der Autobiographie »Erinnerungsbilder« des Kolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann (1842–1921). – Die beiden rechten Häuser, Burgfeldstraße 1 und Burgfeldstraße 3, sind im Krieg zerstört worden. Die Burgfeldstraße 5 ist erhalten.*1


Burgfeldstraße 7, Burgfeldstraße 5, Burgfeldstraße 3, Burgfeldstraße 1 (v.l.n.r.): Die ersten vier Villen, Foto von ca. 1882. Blick aus dem Pensionhaus Wilhelmshöhe, Wigandstraße 5. Die Häuser Nr. 7 und Nr. 5 sind erhalten. (Zwischen den Häusern Nr. 1 und Nr. 3 ist wohl der Bauplatz der Schloßteichstraße 3 zu sehen.)*12

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Die »Künstlerpostkarte« von etwa 1900 zeigt die Lage der Villenkolonie direkt am Schloßpark Wilhelmshöhe.*MA

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Ca. 1910: »Casseler Tanz-Album, 12 Originaltänze in leichter Spielart mit humoristischem Text von Richard Heinze, Op. 179.« Klicken auf das Bild: »No. 4. Auf Mulang. Polka«: »Kommt der Sonntag, geht es sicher auf die schöne Wilhelmshöh’, und in Mulang trinkt man heiter und gemüthlich den Kaffee. Und wenn freundlich von dem Himmel auf uns niederscheint die Sonn’, sagt der echte Casselaner: Kinder, ja so wum mäs hon!«*MA

Aus der »Festschrift zur 38. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure«, Cassel 1897:

Am südlichen Rande des Parkes von Wilhelmshöhe, unmittelbar an das bereits erwähnte chinesische Dörfchen Mu-Lang anschliessend, ist im Verlaufe von etwa 15 Jahren ein vollständiger Ort, »die Villen-Colonie«, entstanden, mit Privat- und Pensions-Villen, Kuranstalten und Hotels, in den verschiedensten Stilarten, vom einfachen Schweizerhäuschen bis zu palastartigen Bauten.
    Das neben dem Schlosse gelegene Grand Hotel Schombardt, welches vor etwa 70 Jahren von Kurfürst Wilhelm II. erbaut ist und das zunächst als Cavalier-Haus gedacht war, dann aber als Gasthof ersten Ranges verpachtet wurde, konnte nur einer verhältnismässig geringen Anzahl Reisender Unterkunft bieten.
    Im Jahre 1872 trat das von einer Actien-Gesellschaft gegründete »Pensionshaus«, etwa 500 Schritt südlich von der jetzigen Trambahn-Endstation gelegen, hinzu.
    Dr. Wiederhold gründete alsdann im Jahre 1877 am Waldesrand, unterhalb der Löwenburg, eine Kuranstalt in den durch Kauf in seinen Besitz übergegangenen, einige Jahre früher vom Geh. Sanitätsrat Dr. Schmidt hier im Schweizerstile errichteten Bauten.
[...]
   
 Fünf Jahre nach Gründung dieses Etablissements baute ein Consortium neben dem Pensionshause das »Bad Wilhelmshöhe«, welches durch seine stilvolle innere Einrichtung sehenswert ist. Dasselbe wurde von dem [...] Architekten Rebentisch erbaut und befindet sich nunmehr im Besitz des Sanitätsrats Dr. Greveler. [...]
    Die starke Frequenz dieser beiden Kur-Anstalten gab Veranlassung zur Entstehung einer dritten, die im Jahre 1894 am Eingange des Druseltales als »Naturheil-Anstalt von Gossmann« eröffnet wurde und in der das gesamte Naturheilverfahren zur Anwendung kommt.
[...]
    Im vorigen Jahre eröffnete Dr. Greger in seinem Hause Kronprinzenstrasse 151 das Wilhelmshöher Medico-mechanische Institut nach Zander’schem System, in welchem hauptsächlich Bewegungskuren ausgeführt werden, doch findet auch Massage, orthopädische und electrische Behandlung statt.
    Die Erlaubnis zur Besichtigung sämmtlicher, ebenso schön wie praktisch gelegener, bezw. eingerichteter Kur- und Heilanstalten wird von den resp. Leitern gern erteilt. Ein Vereinigunsgpunkt für die in Wilhelmshöhe anwesenden Fremden ist von dem Kur- und Verschönerungs-Verein in den Parterre-Räumen des Riedinger Schlosses durch Spiel- und Lesezimmer geschaffen. Ebenso sind nach dem Muster grösserer Badeorte Spielplätze eingerichtet.

Der vollständige Text findet sich im letzten Teilkapitel des Kapitels »Kurort Wilhelmshöhe«; hier ein direkter Link.

* * *

Aus den »Erinnerungsbildern« des Kolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, 1910:

Schon lange war es mein Wunsch, mich in Rücksicht auf meine gesundheitlichen Verhältnisse, die immer noch sehr zu wünschen übrig ließen, auf Wilhelmshöhe anzukaufen; disen Wunsch konnte ich mir jetzt [Herbst 1880] erfüllen. Mein Freund Julius Siebert sowie mein Vetter Hochapfel hatten sich bereits oben angekauft und sich schöne Sommersitze am Wald geschaffen.
    Mein Plan ging aber weiter; ich beabsichtigte, nach dem System der englischen Cottages eine Anzahl Landhäuser, zu einer Kolonie vereinigt, gleichzeitig zu erbauen; und dazu mußte ich ein entsprechendes Bauterrain zu erwerben suchen. Als solches schien mir das dem Pensionshaus gegenüber liegende Domänenland besonders geeignet, von welchem ich die Erbwerbung eines Theiles bei der Königlichen Domänenverwaltung nachsuchte. Zu gleicher Zeit war aber noch ein anderer Käufer, Kaufmann C. Schwarz, der auf dasselbe Grundstück reflektierte, mit einem Gesuch eingekommen, und um uns gegenseitig keine Konkurrenz zu machen, erwarben wir gemeinschaftlich zwei Hektar des an die Parkanlagen angrenzenden Landes, das wir je zur Hälfte unter uns teilten.
    Auf diesem Terrain legte ich für unsere gemeinschaftliche Rechnung eine neue Straße, die jetzige Burgfeldstraße, bis zur halben Länge an und erbaute an dieser meine ersten Villen, und zwar im Jahre 1881 drei (siehe Abbild.) und nach deren Vollendung die vierte; damit war der Anfang zur eigentlichen Villenkolonie gemacht.

Für das Kapitel zu Heinrich Schmidtmann mit dem vollständigen Text der »Erinnerungsbilder« hier klicken.

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Aus der »Geschichte der Wilhelmshöhe« von Paul Heidelbach, 1909:

Noch bedarf die Entstehung der an die Wilhelmshöher Parkanlagen im Süden angrenzenden Villenkolonie einer Erwähnung. Die erste Villa baute dort bereits gegen Ende der 60er Jahre der frühere Leibarzt des Kurfürsten Sanitätsrat Dr. Schmidt. Es war dies das jetzt zur Wiederholdschen Kuranstalt gehörige Schweizerhaus. Einige Jahre später baute Rentier Reichel den daneben stehenden Fachwerkbau, und in diesen beiden Häusern mit dem dazwischengebauten Speisesaal begründete Dr.Wiederhold seine Kuranstalt. 1873 wurde auf Anregung des Buchhändlers Dr. Wigand eine Aktiengesellschaft zur Erbauung des Pensionshauses Wilhelmshöhe gegründet. Wigand, der schon 1870 während der Industrieausstellung vom Königsplatz in Kassel nach Wilhelmshöhe Omnibusfahrten eingerichtet hatte, rief dann später die Dampfstraßenbahn ins Leben, wodurch der erste Anstoß zur Entstehung der Kolonie gegeben war. Am 5. Juli 1877 wurde die Tramway Kassel–Wilhelmshöhe eröffnet. Gegen Ende der 1870er Jahre erwarb Kaufmann Julius Siebert von der Domänenverwaltung ein größeres Grundstück an der Rasenallee und legte hier einen großen Garten mit Landhaus an; um diesen herum entstanden die ersten Privatvillen. [...] 1881 faßte Architekt Schmidtmann den Plan, nach dem System der englischen Cottages eine Anzahl Landhäuser, zu einer Kolonie vereinigt, gleichzeitig zu erbauen. Gemeinsam mit Kaufmann Schwarz erwarb er von der Domänenverwaltung zwei Hektar des an die Parkanlagen grenzenden Landes und machte auf diesem den Anfang mit dem Bau größerer Straßen, zunächst durch Herstellung der jetzigen Burgfeldstraße, die er sofort mit vier Häusern bebaute. Damit war der Anfang zur eigentlichen Villenkolonie gemacht. Es folgte die Anlage der Park-, Linden- und Landgrafenstraße, die in wenigen Jahren mit Villen bebaut waren. Die Kosten der Straßenbauten wurden von den Grundbesitzern bestritten ohne finanzielle Beihilfe der Gemeinde, trotzdem diese durch die Kolonie an Steuerkraft erheblichen Vorteil hatte. Durch Zuzug von außen gewann die Kolonie an Ansehen und Ausdehnung. Gegen Ende der 1890er Jahre erbaute Schmidtmann noch die jetzige Fürstenstraße und regte im Anschluß an diese die Ausführung weiterer Straßen an. Schon Mitte der 1880er Jahre gründeten die Bewohner der Kolonie zur Herbeiführung eines einheitlichen Kanalsystems und der Zuleitung von Quellwasser mit einem Kapital von mehreren 100.000 M. eine Entwässerungsgenossenschaft, deren Vorsteher nacheinander Julius Siebert, Louis Reuse und Oberst Mende waren.*11

* * *

Vortrag über die Kolonie und ihre technische Entwicklung von Gustav Henkel, 1914:

Versuch zu einem geschichtlichen Ueberblick über die Entwicklung von Henkels-Elektrizitätswerken zu Cassel-Wilhelmshöhe 1892–1914. Vorgeschichte.
Am Aufblühen der Villencolonie Wilhelmshöhe sind ganz besonders zwei öffentliche Einrichtungen von hervorragendem Einfluss gewesen: Die Anlagen der Ent- und Bewässerungs-Genossenschaft und die Errichtung von Henkels Elektrizitätswerken.
    Bildeten erstere eine sanitäre Notwendigkeit für die Anwohner, so wurde durch die Versorgung der Villencolonie mit elektrischem Licht erst eine wirkliche Behaglichkeit geschaffen, die das Wohnen in dem neu entstandenen Vororte von mancher tief empfundenen Unzuträglichkeit befreite. Vor allem wurde die öffentliche Sicherheit durch die Anlage einer elektrischen Strassenbeleuchtung ausserordentlich gefördert.
[...] *MA

Das Gustav-Henkel-Kapitel mit dem ganzen Vortrag: hier klicken.

* * *

Auszug aus: Oskar Bie, »Reise um die Kunst«,
Erich Reiß Verlag, Berlin 1910, S. 92:

Durch die Campagna geht es in gerader Linie auf die Berge zu, aber sonntägliche Kasseler lärmen auf den vorstädtischen Villenstraßen. Da liegt das chinesische Dorf Mulang, aber schlechte moderne Landhäuser stehen an seiner Stelle und schmücken sich mit exotischen Namen. Das große runde Schloß kommt näher und näher, und wenn es auch nicht wie Herrenhausen durch blaue Gardinen die Reflexe italienischer Himmel vortäuscht, so ist doch sein Fürstentum schlafen gegangen und Sanatorien mit elektrischen Verbindungsbahnen lauern im seitlichen Hinterhalt. Ein unendlicher romantischer Park umfängt uns, von pittoresken Baumhalbinseln am Schloßteich bis hinauf in dem Wald, der sich nicht zu aufdringlich mit Ritterburgen und Wasserfällen, den trivialsten aller Landschaftsschauspiele, schmückt. Man kann spazieren gehen. Man kann sich verlaufen. Es ist viel Freude und Waldeszauber dort. Dann aber beginnt das Theater, nicht die Herrenhausenschen Parkkulissen mit den grüngestrichenen Göttinnen als versteinertem Ballett, sondern die große Adoration von Rom, Riesenkaskaden von barocken Wegen flankiert, von Fontänen und Vexierwassern unterbrochen, das hessische Frascati in einer Dimension wie man sie bei uns nicht zum zweiten Mal findet. Man keucht in Vasallendemut hinauf. Ein gewaltiger Tempel empfängt uns, drei Stockwerke von Arkaden, in denen die Schritte dröhnen wie im Kolossseum, tief unten das Reservoir, hoch oben der kupfergetriebene Herkules, in dessen Keule die Nimmersatten hinaufsteigen. Mächtig schlägt unser Renaissanceherz. Sklaven haben dies geschichtet. Von blutigem Gelde ist es gezahlt [...] Was aber sieht man über die Wilhelmshöhe hinaus? Ohne jede Demonstration läuft da im selben Niveau eine ganz gemeine Harzer Käselandschaft weiter Man lacht. So war alles, alles nur Fassade.

* * *

Zur Lektüre empfohlen: die Teile »Einleitung« und »Gesamtanlage« im Kapitel »Villenkolonie Mulang«, in: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Brigitte Warlich-Schenk (Hg.): Kulturdenkmäler in Hessen, Stadt Kassel III, Stuttgart 2008, S.170–432.*17

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Die Villenkolonie in Panorama-Aufnahmen


1889. (→) *14

1889: Deutlich sind im Vordergrund die beiden mächtigen Gebäude des Pensionshauses Wilhelmshöhe (Wigandstraße 5, Mitte rechts) und der Klinik Dr. Greveler (Wigandstraße 1–3, ganz rechts) zu sehen. Die anderen Häuser von links nach rechts: Burgfeldstraße 11, Burgfeldstraße 9, Burgfeldstraße 7, Schloßteichstraße 3 (mit Türmchen und Säulenbalkon), Burgfeldstraße 5, Burgfeldstraße 4, Burgfeldstraße 3, Burgfeldstraße 2, Burgfeldstraße 1.


Ca. 1900.*MA


Ca. 1910.*40


Ca. 1910.*MA


Ca. 1915.*MA

Die obere Photographie wurde von einem hohen Haus unweit des Bahnhofes Wilhelmshöhe über die Bebauung südlich der Wilhelmshöher Allee hinweg aufgenommen. Man sieht, wie die Villenkolonie in unmittelbarer Nähe des Parks liegt, noch getrennt vom Stadtteil Wilhelmshöhe und dem rechts der Wilhelmshöher Allee liegenden Dorf Wahlershausen.

Zweites Bild von oben: Blick aus dem Schmidtmann-Bau Landgraf-Karl-Straße 27 auf die Christuskirche und die Villenkolonie Mulang.

Drittes Bild von oben: Blick von der Christuskirche zur Villenkolonie. Ganz rechts unter dem Schloß Wilhelmshöhe die Kaltwasser-Heilanstalt Dr. Greveler (heute Ayurveda-Klinik). Auf‌fällig ist der hineinmontierte Hinweis auf die Palmenbad-Station der Herkulesbahn (Kurhausstraße), links von der Kirche.

Unten: Die Aufnahme blickt auf Wahlershausen, genauer: auf den Tunnel unter der Eisenbahnstrecke und in die Lange Straße; das weiße Eckhaus ist erhalten. Der Bahnhof Wilhelmshöhe liegt weiter links. Unterhalb des Schlosses seiht man die Giebel der damaligen Bürgerschule und heutigen Reformschule, ganz links hinten, links vom Turm der Christuskirche, sieht man Rauch aus dem Schornstein des Henkelschen E-Werks zur Villenkolonie ziehen.


Ca. 1900.*MA


Ca. 1905: Blick vom Rammelsberg auf Park und Kolonie.*MA


1905 gestempelt.*MA

Dreimal Blicke vom westlichen Ende des Rammelsbergs auf die Villenkolonie:

Oben: Noch ohne Straßenbahn-Betriebshof zwischen Rammelsberg und Villenkolonie.

Mitte: Eine Montage aus zwei Postkarten. Der Turm auf dem Gebiet des inzwischen erweiterten Straßenbahn-Betriebshofes steht immer noch, seit einem Brand 1948 aber ohne Dach. Auch das Gebäude ganz rechts hat überlebt. Damals war es das »Hotel und Pension Schombardt« am Rammelsberg (siehe die entsprechenden Unterkapitel im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«), heute ist es in einen 70er-Jahre-Baukomplex integriert. Unterhalb des Schlosses erkennt man die Endhaltestelle der Linie 1.

Unten: Ganz hinten links das Kurhotel, daneben, ebenfalls in der Ferne, die Goßmannsche Anstalt. In erster Reihe der Kolonie die Wigandstraße.


1905. Blick von Süden, über die Brabanter Straße.*MA
In der Mitte prominent die Villa Mummy (das spätere Kurhaus, Kurhausstraße 13, nicht erhalten) und ihre Nebengebäude an der Ecke Kurhausstraße / Brabanter Straße. Die Brabanter Straße verläuft schräg den Hügel hinauf. Das eingerüstete Haus etwas rechts der Bildmitte ist das Haus Schloßteichstraße 19 an der Ecke Brabanter Straße.


1903 gestempelt.*MA


1905 – Hier klicken für eine andere, schärfere Aufnahme aus fast derselben Perspektive.*MA


ca. 1910 – Hier klicken für eine Variante.*MA


ca. 1910.*MA


ca. 1910.*MA

Panoramen von 1900 bis 1915: Die Panoramabilder zeigen, wie die Kolonie rasch grüner wurde.

Der Druselbach-Grünzug, über den hinweg die Bilder aufgenommen sind, wurde nicht bebaut, sondern diente als natürliche Begrenzung der Kolonie. Diese wichtige Funktion hat er heute auch noch (siehe die Luftaufnahme am Anfang dieses Kapitels), aber er ist durch Bebauungsdruck gefährdet. So ist das Areal links unten im Bild von 1915, auf dem Kleingärten zu erahnen sind, im Jahr 2004 gerodet und mit »Stadtvillen« bebaut worden – gegen den Widerstand des Ortsbeirates.

Die oberste Freifläche, diejenige zwischen Kurhausstraße und Brabanter Straße, wurde schon vor Jahren zu Bebauungszwecken aus dem Landschaftsschutz herausgenommen (noch ist aber nichts geschehen außer der drastisch größeren Neu-Bebauung des Grundstücks Kurhausstraße 28; möge dies so bleiben).

Weitere Panorama-Aufnahmen von Mulang: siehe auch weiter unten am Anfang des Unterkapitels »Brabanter Straße«.


1915: Der Druselbach-Grünzug.*14

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)

Die Adreßbuch-Links führen zu »ORKA – Open Repository Kassel«, der Online-Plattform der Universitätsbibliothek Kassel. (→)

Straßennamen und Hausnummern

Die Einträge zur »Villenkolonie« in den Adreßbüchern 1893–1906, vor der Eingemeindung: 1893 | 1894 | 1895 | 1896 | 1897 | 1898 | 1899 | 1900 | 1901 | 1902 | 1903 | 1904 | 1905 | 1906


Kartenausschnitt von ca. 1888 aus dem »Wegweiser durch Cassel, Wilhelmshöhe und Umgebung, Verlag von Max Brunnemann«.*MA Unten die Grevelersche Anstalt und das Pensionshaus (Wigandstraße), daneben die ersten Villen in der Burgfeldstraße. In der Kurhaus- und der Steinhöferstraße stehen auch schon einige, die anderen Häuschen sind die des »Chinesischen Dorfes«. Oben (Westen): die Kuranstalt Dr. Wiederhold.


1903: Montage aus dem Pharus-Plan: Kassels Westen und Wilhelmshöhe.*MA


Ausschnitt aus einer Karte von ca. 1905 (hier klicken für die ganze 10-MB-Karte). Die Überbauung, zu der es nie kam, ist bereits eingezeichnet.*MA – Beim Palmenbad gab es für kurze Zeit das auf der Karte eingezeichnete »Schwimmbad«, siehe den Stadtplan von Klaunig:


Ca. 1905: »Plan von Cassel und Wilhelmshöhe, Verlag von Gust. Klaunig’s Hofbuch- und Kunsthandlung, Inh. Carl Vietor«.*MAHier klicken für einen Ausschnitt, der nur die Villenkolonie zeigt.

Alle Villenkolonie-Häuser hießen bis ca. 1895 nur »Villen-Colonie xxx«, nach der Parzellen-Nummer zwischen 130 und 150: Die heutige Schloßteichstraße 3 war z.B. »Villen-Colonie 134« (heute noch auf dem Schlußstein über der Haustüre zu lesen), das Sanatorium Greveler in der Wigandstraße 1 war »Villen-Colonie 134¼«.
    Zur Parzellen-Hausnumerierung siehe Dr. Christian Presches Ausführungen zum Wohnhaus der Familie Plumpe, dem Elternhaus des Regisseurs Friedrich Murnau im Kapitel Persönlichkeiten.

1895 bekamen die Straßen der Kolonie Namen, aber die alten Nummern blieben vorerst bestehen: Die heutige Schloßteichstraße 3 hieß z.B. »Parkstraße 134«.

Am 1. April 1906, bei der Einverleibung von Wahlershausen und der Villenkolonie durch die Stadt Kassel, wurden die Straßen größtenteils in der heute noch gültigen Weise neu benannt und numeriert, nur die Rasenallee wurde in den 1930er Jahren zur Kurhausstraße und die Fürstenstraße nach dem Krieg zur Hugo-Preuß-Straße. Bei den folgenden Unterkapiteln zu den einzelnen Straßen sind zu Beginn alle bekannten Namensänderungen aufgeführt; bei den Häusern sind, wo ermittelt, frühere Adressen kursiv angegeben.


Ca. 1910: Ausschnitt aus einer Plan-Beilage zu »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg«. Die Anzeigenseiten aus diesem Handbüchlein: hier klicken (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte).*MA


1913: Ausschnitt aus dem »Plan der Entwickelung der Residenzstadt Cassel vom Jahre 1330 bis 1913«.*MA

Hier klicken (→) für eine vortreffliche Karte des »Geoportals« der Stadt Kassel, auf der man verschiedene historische Karten übereinanderblenden kann.

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Mulangstraße 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 10 | Fasanerie


Moulang. Aus einem Trambahn-Spiel von 1877 (Nachdruck 1984).*MA – »Unentgeltlicher Anblick des chinesischen Tempels und sonstigen Krempels.«


»Etablissement Mulang«, 1898 datiert. Oben links Mulang Nr. 3; in der Mitte Mulang Nr. 5, damals Schule; rechts davon der Blick vom Gastgarten der Nr. 3 über die Mulangstraße auf die »Bagatelle«, Mulang Nr. 2.*7


Milchhäuschen-Benefizfest, 1905.*MA

Sie liegt in ihrer ganzen Länge im Schloßpark Wilhelmshöhe und wurde als Park-Chaussee des Bergparks Wilhelmshöhe 1790 angelegt. Wilhelmshöher Allee bis zum Anthoniweg. Benannt nach dem »Chinesischen Dorf« Mou-lang im Park Wilhelmshöhe.

Die heutige Numerierung lautet »Mulang 1« bis »Mulang 13«, beginnend mit dem »Aufseherhaus« an der Einmündung in die Wilhelmshöher Allee. Die älteren, mindestens bis in die 1960er Jahre geltenden Numerierungen werden in Klammern und kursiv gegeben.

Alle historischen Häuser an der Mulangstraße gehören zum chinoisen Parkdorf »Mou-lang« – siehe das Kapitel »Chinesisches Dorf«, dort vor allem das Teilkapitel »die Parkchaussee Mulangstraße heute«; im vorliegenden Unterkapitel aber geht es um die Villenkolonie-Zeit der Häuschen.

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Ganz unten links die Mulangstraße auf dieser hübschen Panorama-Zeichnung der 1870er Jahre. Das Dorf mit den chinoisen Häusern ist hier zum weitläufigen Karree schematisiert – hier klicken für den deutlich korrekteren Wilhelmshöhe-Plan, der hinten in dieses Leporello-Mäppchen (Verlag von M. Brunnemann und Co.) eingeklebt ist.

* * *

Aus dem »Touristen-Führer für die Umgebung von Cassel (→), herausgegeben von C. Oberbeck, Conservator des Gewerbe-Museums zu Kassel, Cassel 1882«, S. 26f.:

Eine Eigenthümlichkeit sei hier noch erwähnt, die auf ›M o u l a n g‹ kennen zu lernen wir nicht versäumen wollen. [...] Hier suchen die Familien ihre Erfrischung beim Kaffee, den sie nach dem Bestimmungen der Hausfrauen kochen lassen und dessen Ingredienzien sie von Hause mitgebracht haben. Die Bewohner der umliegenden kleinen Häuser liefern gegen eine kleine Entschädigung Feuer, Milch, Geschirr etc.; Zucker, Kuchen und Butterbrod und was sonst nothwendig ist, bringt Jedes selbst mit. Auf Wunsch wird auch Alles von den Leuten dort geliefert u. man erhält dann meistens einen guten Kaffee, freilich nicht zu mäßigem Preise. Wohlfeiler und bedeutend angenehmer ist es, wenn Mutter selbst den braunen Trank der Levante bereitet, oder nach ihren Angaben bereiten läßt, während die übrige Familie unter dem schattigen Dache der Bäume sitzt, die Kinder sich fröhlich im Grase tummeln und wälzen, wozu ihnen hier Raum genug geboten ist. Ein echtes, fröhliches Waldleben entwickelt sich hier, das mitunter einem kleinen Volksfeste gleicht.

Zum Kaffeekochen in Mulang siehe auch den Zitat-Text im folgenden Abschnitt zum Mulang-Friedhof.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)

Mulang-Friedhof

Der Mulang-Friedhof liegt gegenüber den Häusern Schloßteichstraße 1 und Schloßteichstraße 3. Geschichtliches im Kapitel »Chinesisches Dorf«, Unterkapitel: »Mou-lang und seine Gebäude heute«.

Im Mulang-Archiv vorhanden:
Akte »Schul-, Kirchen- und Friedhofssachen / Fundsachen«: Sammelordner mit diversen Aktennotizen, Korrespondenzen und Rechnungen im Zusammenhang mit dem Mulang-Friedhof. Darunter auch dieser Vermerk:

    Wilhelmshöhe, den 4. Januar 1929
    Die Instandhaltung des Friedhofes kann durch die Gartenverwaltung übernommen werden, sodass hierfür Wagner nicht mehr entschädigt zu werden braucht.
  Die Verhältnisse liegen folgendermassen:
  Der Schreiner Wagner ist für den ehemaligen Gutsbezirk Totengräber. Er muss es auch für die Zukunft bleiben, da auch nach der Eingemeindung der Gutsbezirk nicht an das Kasseler Beerdigungsamt angeschlossen ist und der Friedhof weiterhin zur Beerdigung dient.
    Der Totengräber hat jetzt noch folgende Verpflichtungen:
    1) Einsargen der Leichen
    2) Gruftbereitung und Hügelung
    3) Anführen des Leichenbegräbnisses
    4) Herausgabe des Schlüssels für den Friedhof an die Besucher.
    Als Entschädigung für seine Tätigkeit war dem Wagner die von ihm benutzte Wohnung
[Mulang Nr. 3] mietzinsfrei überlassen worden. Der Kaffeeausschank ist an diesem Gebäude wie an allen übrigen in Mulang gelegenen Häuschen schon zu kurfürstlichen Zeiten gestattet gewesen, als die Villenkolonie Mulang noch nicht bestand. Den betreffenden Wohnungsinhabern waren für den Kaffeeausschank keine besonderen Leistungen auferlegt. Im Laufe der Zeit sind nach und nach mit dem Wechsel der Wohnungsinhaber diese Berechtigungen eingezogen worden, weil die Wirte der Villenkolonie sich beschwerdeführend an das damalige Hofmarschallamt gewandt haben. Als letzter Kaffeeausschank der staatlichen Gebäude in Mulang ist noch das in dem von Wagner bewohnten Haus übrige geblieben.
    H.    Gartendirektor.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Bagatelle, ca. 1910: »Waldpartie mit Kaffeehaus«. Foto: Atelier Eberth.*MA


1914 gestempelt. Ganz hinten rechts ist das Haus Mulang Nr. 3 zu erkennen.*MA

* * *


Um 1915, unter strenger Bewachung. Im Vordergrund die Mulangstraße (und eine Dorfbrunnen-Pumpe). Aufnahme über die Mulangstraße hinweg von der Schwelle von Mulang Nr. 5, der »Schule«.*12



Zweimal »Milchkammer« (links) und die »Bagatelle«, rechts, um 1915.*12


Um 1920.*12

* * *

Von Peter Neumann zugesandte Bilder (siehe den langen Bericht in der rechten Spalte):


Um 1910.*36


Um 1910.*36


Aenne und Friedrich Neumann um 1910.*36


Die Cousinen Aenne Neumann, Louise Paul und Käthe Dippel, 1917.*36


1930er Jahre.*36


Peter Neumanns Großmutter Martha Neumann und ihre Kinder Friedrich und Aenne, 1908 auf dem (bei Kindern immer noch höchst beliebten) Mou-lang-Felsen.*36


1897: Mitarbeiter der Gartenverwaltung Wilhelmshöhe. »Vorn sitzen die ›beamteten‹ Gärtner, von links mein Großvater, der Gartenobergehilfe Neumann, dann Gartendirektor Fintelmann, Obergärtner Sennholz und Gartengehilfe Ludolph.«*36


Georg Neumann um 1900.*36


Georg Neumann um 1925.*36


Das Grab auf dem Mulang-Friedhof.*36

* * *

Bilder der Pagode aus den 1930er Jahren:



Mit und ohne Huhn.*12


Eingang.*12


Das Innere.*27

* * *


Die Bagatelle nach ihrer Zerstörung.*6 / 0.004.060 – Herr Georg Mander schreibt aus Kanada:
»Als Frau Neumann 1935 starb, zogen wir aus dem ›Kuhstall‹ in die Bagatelle. Ich war 4 Jahre alt und kann mich noch schwach daran erinnern. Beim Angriff vom 29.1.1945 war meine Mutter zum Glück mit meinem jüngeren Bruder im Schloss-Bunker. Ich und mein anderer Bruder gingen 1944–45 in Dörnberg, wo ich geboren wurde, zur Schule und wohnten bei Verwandten meiner Mutter. – Meine Eltern sind auf dem Mulang-Friedhof beigesetzt, rechts neben dem Steinhöfer-Gedenkstein.«

Mulang Nr. 2, »Bagatelle« (Nr. 8 ½)

Das Häuschen von ca. 1785 diente dem Erbauer des chinoisen Dorfes Mou-lang, Friedrich II. Er wird hier gewiß nie übernachtet, aber wohl hier und da das »Dorfleben« miterlebt haben. Nach dem Abriß des Gutes Juliusstein zur Errichtung des »Neuen Wasserfalls« wurde die »Schweizerin«, die Witwe des Hofgärtners Sennholz, in die Bagatelle umgesiedelt und betrieb Milchwirtschaft, wozu sie auch die umliegenden Mou-lang-Gebäude als Viehställe, Milchkammern etc. benutzte. Zur Zeit der Villenkolonie war hier eine Kaffeewirtschaft.

Herr Peter Neumann schickt zu meiner großen Freude Fotos aus der Zeit von 1900 bis 1930 und einen Bericht vom Leben in der Bagatelle in den 1930er Jahren:

Meine Großeltern Martha und Georg Neumann lebten in einem Haus aus dem späten 18. Jahrhundert am Rande des Parks Wilhelmshöhe [...]. Das meinem Großvater als Garten-Obergehilfen 1897 von der Königlichen Gartenverwaltung als Dienstwohnung zugewiesene Haus Moulang 8½ wurde ›Bagatelle‹ genannt, ihm war eine Stallung und Milchkammer zugeordnet. Ursprünglich hatte 1787–91 Baudirektor Jussow während der von ihm zu beaufsichtigenden Erweiterung des Schlosses dort gewohnt. Später diente es dem Landgrafen als Raststätte, 1826 wurde die Schweizerei dorthin verlegt, die Gebäude ringsum deshalb für Viehhaltung und Meierei hergerichtet. Vorgänger von Georg Neumann (1859–1928) war der Obergärtner Carl Sennholz (1831–1897) gewesen, dessen Rang er erst 1919 erhielt. 1924 wurde er nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand versetzt, konnte aber als Mieter in diesem Hause verbleiben. Zwischen 1900 und 1915 betrieb seine Frau als Nebenerwerb eine Kaffee-Aufschütt-Wirtschaft, vielleicht vorübergehend noch in den zwanziger Jahren. Sie wird sich nur an den Sonn- und Feiertagen gelohnt haben. Die ehemalige Milchkammer, ein würfelförmiger, von einem Lichtgaden gekrönter Pavillon diente als Lagerplatz für zerkleinerte Holzscheite zum Kochen und Heizen. Seit 1903 hatten die Neumanns einen Garten am Endpunkt der Straßenbahnlinie gepachtet, ursprünglich neben Grabeland auch mit 5 Obstbäumen, 60 Beerensträuchern und einer Partie Himbeersträucher besetzt, wie der Vertrag bescheinigt. Noch vom Nachfolger erhielten wir zu Weihnachten bis in die Kriegszeit hinein ein Päckchen mit gezuckertem Quittenbrot aus Früchten dieses Grundstückes.

Meine 1890 geborene Tante Aenne, die zu Hause geblieben war, starb schon Ende 1925, mein Großvater im Mai 1928, sodass ich an beide keine Erinnerung habe. Hingegen erlebte ich meine Großmutter Martha (1861–1935), Tochter des Kirchditmolder Lehrers Conrad Göbel, bei jährlichen Besuchen seit 1931 in diesem Haus an der Mulangstraße. Im September 1935 begleitete ich ihren Sarg den kurzen Weg die Straße hinab zum kleinen, schon 1817 angelegten und von einer Mauer umgebenen Friedhof für die Angehörigen der Schloss- und Gartenverwaltung an der Ecke Schlossteichstraße, wo Großvater und Tante bereits beigesetzt worden waren.

Die Reise von Göttingen nach Kassel war nicht allzu weit. Im Personenzug ging es von Station zu Station über Dransfeld und Hann. Münden, dann die Fulda entlang bis zum Hauptbahnhof Kassel. Von dort aus erreichte man in einer halben Stunde mit der Linie 3 der ›Grossen Kasseler Straßenbahn‹ die Endstation Mulang dort, wo die Rasenallee (heute Kurhausstraße) auf die Mulangstraße und den Eingang zum Schlosspark traf. Die Fahrt führte über Königsplatz, Ständeplatz, Hohenzollernstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße), Kaiserplatz (heute Freiherr-vom-Stein-Straße), dann über die Wilhelmshöher Allee am Rote-Kreuz-Krankenhaus und Bahnhof Wilhelmshöhe vorbei zur Landgraf-Karl-Straße und zum Hotel ›Palmenbad‹, wo die Straßenbahn-Linie in das Druseltal abzweigte, ehe der letzte Abschnitt erreicht wurde. Die Strecke wurde um 1995 eingestellt.

Vom Endpunkt waren es nur wenige Schritte zum hart an der bergwärts führenden Straße gelegenen großelterlichen Haus am Rande des Abhangs, der sich zum großen Schlossteich ›Lac‹ hin neigte. Ein zweistöckiger Pavillon-Bau, im Erdgeschoss zwei Fenster jeweils zu beiden Seiten der Eingangstür, über die sich ein klassizistisches Giebeldreieck mit dem Fenster des Obergeschosses erhob. Über drei Treppenstufen betrat man das Gebäude, stand dann in der Diele, die das Haus teilte und auf die Küche zuführte. Es roch muffig, dem Alter und feuchten Klima geschuldet. Der rechte Teil war an eine Untermieterin vergeben, sodass nur die linke Seite für das nach meinem Eindruck dunkle Wohnzimmer beansprucht wurde. Auf‌fällig für mich war die große Wanduhr mit wohlklingendem Glockenschlag, die später eingefasst in ein modern schlichteres Gehäuse unser Göttinger Esszimmer zierte, auch das großformatige Wandbild mit dem einfarbigen Ludwig-Richter-Holzschnitt ›Nach der Arbeit ist gut ruh’n‹, eine ländliche Idylle mit einem Pfeife schmauchenden Landmann und seiner Familie in der offenen Laube seines Anwesens. Nach hinten zu schloss sich die rückwärtige Kammer an, in der Großmutter schlief und wo sich der mächtige Bauernschrank von 1871 befand, der ebenfalls in Göttingen weiterleben durfte. Neben der Kammer befand sich die Küche, von der aus man den schmalen Streifen Garten entlang der Straße betreten konnte, gegen die man durch Zaun und hohe Hecke abgeschirmt war. Im Obergeschoss befand sich in der Mitte ein Raum, den mein Vater als Arbeitszimmer genutzt hatte, worauf Schreibtisch und Büchergestell noch hinwiesen ebenso wie das an der Wand aufgehängte Schmuckblatt mit dem Porträt des letzten deutschen Kaisers, eine Schulprämie. Als ich es einmal abnahm, entdeckte ich zu meinem Schrecken auf der Rückseite krabbelnde Schaben. Zu beiden Seiten dieses Mittelteils befanden sich unter den Schrägdächern mit den seitlich angebrachten Gauben die Schlafräume für Gäste, ausgestattet mit Bett, Kommode und Waschgeschirr. Wohltuend empfand ich das weiche Wasser, angenehmer als das harte kalkhaltige Wasser in Göttingen.

Am Rande des weiten Vorplatzes reckten sich zwei mächtige Nadelbäume in die Höhe, der Weg führte inmitten von Rasenflächen bergab auf die Milchkammer zu. Ein gleicher Pavillon versteckte sich etwas weiter in der Höhe, er soll in den zwanziger Jahren als Totenhäuschen für Angehörige des Gutsbezirks gedient haben. Noch ein Stückchen weiter traf man auf den Chinesischen Tempel, der verschlossen war, doch beim Blick durch das Guckloch und beim Drücken der Türklinke einen grell bemalten, grinsenden Götzen und die wie ein Bund Bananen wirkenden Flammen des Opferaltars erkennen ließen. Vom Hause aus aber hörte man das gurgelnde Rauschen des sich in den großen Teich ergießenden Wassers, sah man in der Ferne die Schemen des durch Bäume verdeckten Weißenstein-Flügels des Schlosses. Die gebändigte und geordnete Wildnis förderte das Gefühl der Einsamkeit, denn wenig Menschen sah man auf den Wegen des weitläufigen, unübersichtlichen Parks.

Wir blieben in diesem engen Bereich gefangen. An der Straßenbahn-Endstelle, wo alle halbe Stunde einige Fahrgäste den Wagen verließen, befanden sich gegenüber dem Neumannschen Nutzgarten zwei Lädchen, eines für Schreibwaren und Andenken, eines für Südfrüchte und Kolonialwaren. Die ältere Frau im schwarzen Kleid, die Schäfer geheißen haben mag und wahrscheinlich eine Schwester hatte, besorgte das erstere Geschäft, sie wohnte in einem Haus auf einem Hügel hintenan. Jeden Morgen wurde von ihr der Ansichtskarten-Ständer herausgestellt. An der gegenüberliegenden Straßenecke befand sich eine Gartenwirtschaft mit draußen aufgestellten Tischen und Stühlen. In den niedrigen und gelblich verputzten alten Häusern auf der linken Seite der aufwärts führenden Straße lebten meist Angehörige der Schlossverwaltung. Unter ihnen jemand, der Aufseher und Führer im Schloss war, sich Kastellan nennen durfte. Weiter oben befand sich das Gasthaus Ledderhose, ein Name, der mich amüsierte.

Was an den Beobachtungen und Eindrücken eines Fünf- bis Siebenjährigen mir haften geblieben ist, berichte ich nachfolgend, eingeordnet in die Besuchsdaten und Vermerke, die ich den Tagebüchern meiner Mutter entnehmen konnte.

25. Dezember 1931 bis 2. Januar 1932
Nur einzelne Eindrücke kann ich wiedergeben. Vier Wochen vorher war mein Bruder Dietrich auf die Welt gekommen, deshalb sollten wir beiden Älteren die Wöchnerin entlasten. Zuerst wurde ich am ersten Weihnachtstag von meinem Vater nach Wilhelmshöhe gebracht. Für mich war der Anblick ungewohnt, dass er und seine Mutter sich nach dem Öffnen der Tür umarmten und küssten. Zwei Tage später folgte mit unserem Kindermädchen Emmi meine Schwester Hildburg, Hidda genannt. Der ungewohnten Namensform wegen wurde sie von der Großmutter unbeirrt Hilda gerufen, weil es ihr wohl schicklicher erschien. Neu war für mich, dass vor den Fenstern bis über die Höhe der Fensterbänke schwere Wolldecken angebracht waren, um die kalte Zugluft von draußen abzuhalten. Denn zu Hause wärmte an dieser Stelle der Heizkörper der Zentralheizung. In der Sylvesternacht beunruhigten mich dumpfe Böllerschüsse, die wohl von der oberen Straße herkamen, von der Gaststätte Ledderhose her. Ich ließ mir den Grund erklären.

18. bis 22. Mai 1932
[...] Wie stets haben wir einen Besuch bei der Schwester der Großmutter in der Kunoldstraße im Stadtteil Wahlershausen gemacht, bei der Lehrerwitwe Anna Dippel (1859–1942) und ihrer unverheirateten Tochter Käthe (1888–1963), zuletzt Oberpostsekretärin. Wir standen dort am Fenster, um ein Brautpaar von gegenüber beim Aufbruch zum Kirchgang zu sehen. Lange haben wir gewartet, doch nachher war alles sehr schnell vorbei. Vorgestellt wurden wir der alten Frau Sust in ihrer Pension im Siebertweg, die humpelnd aus der Küche hervorkam. Der Weg dorthin verlief unter Bäumen an großen Felsen vorbei oberhalb der Straße, so ungefähr habe ich es vor Augen. Anderentags wurde über das Herkules-Rennen gesprochen. Die Strecke verlief jenseits des Schlosses am Marstall vorbei, wir sahen nur einige beteiligte Autos dieser Veranstaltung, wie sie die Mulangstraße hinab fuhren.

20. August bis 3. September 1932
Diesmal war unsere Mutter mitgekommen, ohne den jüngeren Bruder. Überall stöhnte man über die Hitze. Meine Mutter vermerkt in ihrem Tagebuch, dass 32° im Schatten gemessen wurde, die Bäume herbstlich ausgesehen haben und das Gemüse vertrocknet sei. Erst am 23.8. sei es nach etwas Regen kühler geworden. Wir Kinder schliefen wieder in einer der Kammern des Obergeschosses.
[...] Ein Schild am Straßenrand beim Schlosshotel wies auf den Ort Wilhelmsthal, dort gäbe es ein märchenhaftes Lustschloss, wie ich erfuhr. Ich hatte Sehnsucht danach, musste mich aber belehren lassen, dass man zwei Stunden benötige, um über die Tulpenallee und immer weiter dorthin zu gelangen. Unsere Spaziergänge führten zur Löwenburg, zu einem Konzert der ›Jägerkapelle‹ vor dem Schloss und sogar zum Herkules in anderthalb Stunden hin und zurück.
    Vor dem Gewächshaus hinter dem Schloss ließ sich unsere Mutter mit ihren beiden Kindern durch einen dort angetroffenen Fotografen ein Bild anfertigen, wobei ich argwöhnisch dreinblickend in sehr lässiger Haltung festgehalten wurde (28.8.). Weitere und erfreulichere Aufnahmen von uns machte meine Mutter mit ihrer einfachen Box-Kamera in diesen August-Tagen. Einmal vor einem blühenden Rhododendrenbusch, einmal gemeinsam mit Onkel Ernst Dippel (1885–1955) und Tante Hanni (1896–1992), dem als Gymnasialdirektor tätigen Vetter unseres Vaters und seiner Frau. Natürlich erfolgte bei ihnen von uns auch ein Gegenbesuch in Wahlershausen.

28. bis 30. Dezember 1932
Meine Mutter nahm mich zur Hausschlachtung bei der Großmutter mit. Es herrscht starker Frost, der Lac war zugefroren, Schlittschuhläufer tummelten sich. Am Abend traf mein Vater mit unserer Hausgehilfin Klara ein. Am nächsten Morgen erschien dreiviertel acht Uhr noch bei Dunkelheit und im Frühnebel der Kleinbauer Bartel aus Elgershausen und liefert das bereits ausgeschlachtete Schwein. Er beteiligte sich an der Aktion. Im Flur standen die Eimer mit Blut und Brühe, meine Mutter schnitt das Fleisch und Fett, mein Vater drehte die Wurstmaschine, die regierende Großmutter stand am Kessel. Und ich stand wohl eher im Wege. Es gab warmes ›Weggewerg‹, nämlich Wurstgehacktes mit Semmeln, am Abend Wellfleisch mit Sauerkraut.

3. bis 7. Juni 1933 (Pfingsten)
Meine Schwester und ich wurden von meinem Vater gebracht, meine Mutter folgte einen Tag später. Eine Aufnahme zeigt uns Geschwister mit dem Vater vor dem Haus, ich mit augestreckten rechten Arm. Das war der neue Gruß, den ich stolz meinte anbringen zu müssen. Es waren Tage voller Sonnenschein, der Rhododendron blühte in voller Pracht. Am Pfingstmontag fuhren wir allesamt mit der Herkulesbahn auf die Höhe, wandern nach Elfbuchen, zu den Fuchslöchern und zurück. Im Schlosshotel wurde uns eine Portion Eis spendiert.
    Am Abreisetag wollte Hermann Göring in seiner Eigenschaft auch als preußischer Ministerpräsident das Schloss Wilhelmshöhe besuchen. Er weilte zur Amtseinführung des Prinzen Philipp von Hessen als neuer Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau in Kassel. Naiv meinten wir, er käme mit der Straßenbahn und warteten dort auf ihn. Als wir schließlich zum Bahnhof fahren mussten, begegnete uns ein vollbesetzter Wagen und wir glaubten fest, dort säße er drin. Dass jemand von diesem Rang kein öffentliches Verkehrsmittel benutzt, sondern in einer Staatskarosse vorfährt, kam uns nicht in den Sinn. Auch in der Stadt war die Feier am Friedrichsplatz schon vorbei.

26. Dezember 1933 bis 2. Januar 1934
Meine Eltern brachten mich dorthin, ich blieb allein. Diesmal schlief ich auf dem Sofa im Wohnzimmer, neben der Schlafkammer der Großmutter. Ich ›Weißbescheid‹ muss nach dem Urteil meiner Mutter wieder ›ungezogen und feig‹, also unaufrichtig gewesen sein. Jedenfalls bekam ich beim Zubettgehen von Großmutter zu hören, dass andere Jungen wie die vom Gastwirt Ledderhose viel artiger und gehorsamer seien. Zerknirscht, aber nicht überzeugt nahm ich es zur Kenntnis.
[...]

28. März bis 4. April 1934 (Ostern)
Wieder blieb ich allein hier, von meiner Mutter gebracht und von beiden Eltern auf deren Rückfahrt von einer Reise nach Frankfurt und in den Rheingau abgeholt.
[...] Ich soll wieder recht ungezogen gewesen sein. In der Tat habe ich im Gegensatz zur aufmerksamen, humorvollen Leipziger Oma zur wortkargen, verschlossenen Kasseler Großmutter nie ein rechtes Verhältnis gefunden. Zu groß waren die Unterschiede des schlichten kleinbürgerlichen zum kultivierten großbürgerlichen Milieu, zu gegensätzlich das mehr ländliche und das aufregend großstädtische Umfeld, was ich unbewusst spürte.

21. Juli bis 23. August 1934
In den Schulferien wurden meine Schwester und ich mit der schon älteren, auch ausgebildeten Kindergärtnerin Elisabeth (deren Nachnamen ich nie erfahren habe) nach Wilhelmshöhe geschickt. Meine Mutter fuhr zur Einführung mit, am Tag darauf tauchte auch unser Vater auf. Wir besuchten mit ihnen die Altstadt und das Naturkundemuseum, am Nachmittag erschienen auch Dippels und uns wurde bei Stecker im Schlosshotel ein Eisbecher gegönnt.
[...]
    Täglich machten wir in diesen heißen Sommertagen, das Gemüse in Großmutters Garten soll vertrocknet gewesen sein, Spaziergänge durch den Park. Er gehörte uns an den Wochentagen fast allein, abgesehen von den Eisenbahnern aus dem Erholungsheim der Reichsbahn-Betriebskrankenkasse. Sonst merkten wir vom Kurbetrieb wenig. Oft suchten wir den kleinen Ziergarten an der Löwenburg auf, wo wir uns unter den Laubengängen und um den Springbrunnen tummelten, während Fräulein Elisabeth auf der Bank ausruhte. Gelegentlich schaute ein Aufseher vorbei. Ein weiterer Lieblingsplatz war eine entlegene Wiese unterhalb des Schlosses mit einer einsamen Steinfigur und der Grabplatte eines Lieblingshundes des ehemaligen Kaisers. Es gibt ein Foto, wo wir uns mit unserer beleibten Ersatzmutter vor dem Schloss mit dem Herkules im Hintergrund fotografieren ließen. [...]
    An einem anderen Sonntag haben wir uns den vielen Menschen angeschlossen, die ab 15.30 Uhr vom Herkules aus über die verschiedenen Stationen die ›Springenden Wasser‹ begleiteten, am Schluss die Große Fontaine bestaunend. Aufgefallen sind mir die ›Kraft-durch-Freude‹-Reisegruppen, die den Männern mit hochgehaltenen Schildern folgten. Am Abend beklagte der als Schlossführer tätige Nachbar, dass es zwar viele auswärtige Besucher gegeben, aber das Schloss an ihnen nichts verdient habe. Wir haben an einem stilleren Tag das Schloss besichtigt, in Filzschuhen durch die Räume geleitet. Ich hatte mir alles viel prächtiger vorgestellt, wohl mit reichlich Gold und Silber, auch üppigen Zierat und staunenswerte Dinge überall. So war ich etwas enttäuscht. Da gefiel mir die Löwenburg schon besser, beeindruckt hat mich vor allem der Bildteppich mit der Geschichte von Jonas und dem Walfisch. Ein andermal besichtigten wir eine profanere Stätte: in Kirchditmold eine abgebrannte Gastwirtschaft, die Brandruine und die im Garten verstreuten Stühle. [...]

17. September 1935
Ich durfte meine Eltern zur Beerdigung der Großmutter begleiten. Gebracht wurde ich von unserem Kindermädchen Leni Willig. Wie sich meine Schwester erinnert, wurde für mich vorher eine dunkelblaue Bleyle-Matrosenjacke gekauft. Sie musste zu Hause bleiben, aber einen Kindergeburtstag absagen. Die Trauergäste versammelten sich im Flur und vor dem Hause, ich kannte nur die unmittelbaren Verwandten aus Kassel und Mariendorf, der Verstorbenen Neffen und Nichten Dippel und Brosius. Wir folgten dem von einem Pferd gezogenen Leichenwagen die Mulangstraße hinab zum Friedhof der Parkverwaltung mit dem 1908 errichteten Steinhöfer-Denkmal. Am Grab drückten auch mir unbekannte Leute die Hand, andere hingegen beachteten mich nicht weiter.
 [...]
    Am Totensonntag 1946 fand ich das Haus in Moulang durch einen Bombentreffer arg amputiert, in der aufgebrochenen, verschmutzten Pagode die Figur zerschlagen. Der Mittelteil des Schlosses war ausgebrannt, die inwendig geschwärzten Mauern ließen noch Wandfries-Reste erkennen, die Gesamtanlage sollten Schilder wie ›Einsturzgefahr‹ und ›Off limits‹ schützen. Der Hof der Löwenburg blieb verschlossen, man sah herumlaufende Hühner und Wäsche an der Leine. Den Abhang bedeckten Trümmersteine des aufgerissenen Bergfrieds. (November 2012)«*36

* * *

Im Parkpflegewerk findet sich auf S. 194 ein Bericht des Schloßoberinspektors Bauer vom 1.2.1945 zum Angriff vom 29.1.1945. Demnach wurde durch die Bomben die Bagatelle an diesem Tage sehr schwer getroffen. Siehe das letzte Bild in der linken Spalte. Das Haus wurde wieder aufgebaut.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Ca. 1905. »Kaffeehaus Wagner, Wilhelmshöhe«. Siehe den Text oben beim »Mulang-Friedhof«. Stark vergrößert erhalten.*MA


Ca. 1905.*MA

Mulang Nr. 3 (Nr. 8)

Die Bilder konnte ich lange nicht zuordnen. Wieder einmal kam die Lösung von Dr. Christian Presche: »Es handelt sich (in der heutigen Zählung) um Mulangstraße 3 (die zeitweilige Saalwächter-Wohnung), bevor das Haus in den 1920er Jahren durchgreifend umgebaut und erweitert wurde. Von diesem früheren Zustand vor dem Umbau sind mir sonst kaum Bilder bekannt; bei der MHK liegen gar keine Aufnahmen vor, im Stadtmuseum gibt es zumindest ein kleines, sonst unbezeichnetes Repro-Dia (25/13/26, Mulang, Kaffeehäuschen), das anscheinend einen Ausschnitt aus der Bildvorlage der zweiten [hier: ersten] Postkarte zeigt, und die Postkarte der ›Bagetalle‹ als Café [siehe das erste Foto bei »Mulang Nr. 2«] zeigt im Hintergrund rechts das Gebäude noch vor dem Umbau, angeschnitten, mit der charakterischen mittigen Dachgaube, die z.T. aber von dem Baum am rechten Bildrand verdeckt wird.«

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Die Nr. 4 (?) um 1915. Erhalten.*12

Mulang Nr. 4

Ein etwas zurückgesetzt stehendes Häuschen. »Nach Holtmeyer 1797 Wirtshaus. Heutiger Baubestand jünger.«*17

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Ca. 1910: Nr. 5 (ganz links) und Nr. 7 (rechts daneben, mit der großen hellen Putzwand); dazwischen die Nr. 3. Blick von der Mulangstraße. Das Haus rechts ist die Kurhausstraße 1.*MA

Mulang Nr. 5 und Mulang Nr. 7

Die Nr. 5 war »zeitweise Schule und Lehrerwohnung für die Kinder in Wilhelmshöhe.«*17 Das Haus wurde 2018–2020 aufwendig saniert. Nr. 7 war »zeitweise Rinderstall«.*17

Zur Nr. 5 als Schule schreibt Heidelbach (*11/324): »Der Bau [des Schloßhotels 1827] wurde noch vervollständigt durch Errichtung eines Ökonomiegebäudes [...], auch befand sich in ihm die Schule für die Kinder der Hofbeamten, die dann später in ein Häuschen an der Straße nach Mulang verlegt wurde. [Fußnote:] Die Schule in Mulang bestand bis zum 1. April 1899. Seitdem besuchen die Kinder aus dem Schloßbezirk die Schule zu Kassel-Wilhelmshöhe.«

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Nr. 6 (rechts), um 1900. Oben das Hauptgebäude der Wiederholdschen Kuranstalt, Hugo-Preuß-Straße 2 (siehe »Kurort Wilhelmshöhe«). Erhalten.*MA

Mulang Nr. 6 (Nr. 10)

Das Häuschen ist heute eine besonders originelle und liebevoll betriebene Pension – für einen Gast oder ein Paar: www.mulang-no6-kassel.de (→)


Nr. 6 um 1915.*12

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)



Um 1915. Erhalten.*12

Mulang Nr. 8

1795 als Schafstall errichtet, 1826 umgebaut. 2019 saniert. – Ein Umzug aus dem »Schafstall« 1956 ins damals ganz neue »Hessenviertel«: Siehe das Sirrenberg-Album im Hessenviertel-Unterkapitel, Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«.


Der »Schafstall«, um 1915. Ganz links Mulang Nr. 10, noch ohne den größeren Anbau.*12

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)



1956, von der Mulangstraße gesehen.*MA

Mulang Nr. 10 (Nr. 13)

Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »von Eschstruth, Mulang Nr. 13, 6 Betten, Pension 4.50 bis 6.– RM, ZH.«*MA – Der große, sehr gelungene Anbau hinter dem historischen Häuschen stammt wohl von 1921, Bauherrin war Frau von Eschstruth. Spätestens 1954 war auch der Anbau in Landesbesitz.


Übersichtsplan aus einer Baubestandszeichnung von 1956: Unten die heutige Nr. 10, schräg darüber der »Schafstall« Mulang Nr. 8. Rechts an der Mulangstraße Mulang Nr. 6, rechts darüber Mulang Nr. 4.*MA

Im Mulang-Archiv vorhanden:
Baubestandsbuch von Mulang Nr. 10 mit Fotos und Plänen.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Mulangstraße«)


Um 1920. Die Fasanerie umfaßte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts offenbar zahlreiche Nebengebäude, siehe die Pläne ganz oben auf dieser Seite unter »Lage, Anfänge, Überblick«. Im Krieg zerstört, nicht wiederaufgebaut.*12


Um 1930.*12


Um 1930.*3

Von der Fasanerie, in der Baubestandszeichnung nordwestlich von Mulang Nr. 10 (siehe dort) noch vorhanden, ist heute nur noch die Ruine des Kellergeschosses erhalten. Im Übersichtsplan von 1956 ist sie noch so eingezeichnet, als wäre sie noch heil – aber: »Im Parkpflegewerk ist auf S. 194 ein Bericht des Schloßoberinspektors Bauer vom 1.2.1945 zum Angriff vom 29.1.1945 abgedruckt. Demnach war durch die Bomben die ehem. Fasanerie abgebrannt.« (Mitteilung von Dr. Christian Presche)


Fasanerie um 1910.*MA


Fasanerie um 1930. In der Mitte hinten das Dach des Schwanenhäuschens (oder eines Vorgängerbaus).*3

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Wigandstraße 1–3 | 2 | 4 | 5 | 6 | 8 | 9 | 12 | 14/16 | 17


Um 1900: Wilde Spiele vom Nachwuchs der Arztfamilie Greger (Burgfeldstraße 17) auf den Grundstücken östlich der Wigandstraße. Ganz im Hintergrund, rechts vom Kopf des Lanzenschwingers: das »Pensionshaus Wilhelmshöhe«.*3


Um 1940: Die Villenkolonie von Osten. Die auf‌fälligeren Häuser, v.r.n.l.: Wigandstraße 5 / Bildmitte: Wigandstraße 17b / weiter links die Wigandstraße 17 / ganz links das Doppelhaus Wigandstraße 14/16.*MA

In den Adreßbüchern bis ca. 1906 sowie gelegentlich auch auf Plänen »Wiegandstraße«. Mulangstraße bis An den Eichen. Gewidmet Georg Heinrich Wigand, 1823–1893, Buchhändler und Verleger in Kassel, Anreger des Baus des »Pensionshauses Wilhelmshöhe« und der ersten Straßenbahn Kassels, der Linie 1 (Hier klicken für eine ausführliche Würdigung Wigands durch Wolfgang Hermsdorff in seiner HNA-Reihe »Ein Blick zurück«*16). – Von der Wigandstraße geht eine kleine Stichstraße nach Osten: »Am Rehsprung«, nach einem Flurnamen.

Im »Hessenland 20/1906« (→) steht zur Namensgebung der Straße:
»In der ›Wiegandstraße‹ wird die Erinnerung an den Oberpräsidialrat, Geheimen Regierungsrat Eduard Wiegand bewahrt, der sich der besonderen Verhältnisse Mulangs stets angenommen hatte und sich deshalb in der Villenkolonie großer Beliebtheit erfreute.*) / *) Der Verfasser [A. Woringer] hat vor kurzem in einer Versammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde angegeben, die Wiegandstraße heiße nach dem Kasseler Buchhändler Wigand. Das beruhte auf einem Irrtum. [...]«

Offenbar war die Straße bei der Eingemeindung 1906 von Eduard Wiegand auf Georg Heinrich Wigand umgewidmet worden.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)


Ca. 1890: Das Sanatorium Dr. Engelbert Greveler von der Wigandstraße, also von Westen. Weitgehend unsichtbar erhalten.*7


1908 (Stempel), Blick von Osten.*MA

Wigandstraße 1–3 (Wiegand-Straße 134 ¼): Zehn Jahre nach dem Bau des Pensionshauses Wilhelmshöhe, der Wigandstraße 5 – und damit zwei Jahre vor der Keimzelle der Villenkolonie in der Burgfeldstraße –, wurde die Kaltwasser- und Luftheilanstalt Dr. Greveler erbaut.

»1882 entstand die von Sanitätsrat Dr. Engelbert Greveler geleitete Kaltwasserheilanstalt (mit römischen, russischen, kohlesäurehaltigen, Kiefernnadel- und Solebädern) nach Plänen des Architekten August Rebentisch. Die Maurerarbeiten besorgte August Bertholf Seyfarth. Die Eröffnung des außen wie innen respräsentativ ausgestatteten Gebäudes erfolgte am 14.7.1883.«*17

Das prächtige Gebäude wurde in den 1930er Jahren als Eisenbahner-Erholungsheim von der Reichsbahn erworben und in den 80ern zuerst in die Habichtswaldklinik und später in die Ayurveda-Klinik integriert, so daß es bis heute erhalten ist und sogar seiner ursprünglichen Funktion dient – wenn auch die wunderschöne Talseite leider durch den neuen Bau fast nicht mehr wahrnehmbar ist. Viele Bilder und Geschichte des Hauses: Siehe im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« das Unterkapitel »Dr. Greveler / Bahn-Kurheim / Habichtswald-Klinik«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)
Wer hat alte Fotos? Wigandstraße 2 (Wiegand-Straße 133 ¼), nicht erhalten. Das Haus ist hier und da auf Bildern der Wigandstraße 4 zu erahnen.
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)


Ca. 1890. Erhalten. Dahinter die Häuser Burgfeldstraße 3 (Bildmitte, oben) und Burgfeldstraße 5 (rechts davon). Der Turm rechts oben gehört zur Schmidtmann-Villa, Burgfeldstraße 8. Erhalten.*MA


Ca. 1910.*MA


Ca. 1920.*MA


Ca. 1925. Dr. August Siebers zu Hause. Zu den Apparaten schreibt Thomas Vollmer: »Die Zusammenstellung der Geräte (Messanzeigen, Grammophon, Lautsprecher, Batterien und vermutlich einem Empfänger hinter August Siebert) lässt darauf schließen, dass es sich um die Anlage eines frühen Radio- bzw. Funk-Pioniers handelt. 1923 ist der erste offizielle deutsche Radiosender (→) in Berlin in Betrieb gegangen.«*MA


Der Simson Supra von Klinikdirektor Dr.Helmuth Greger (höchstselbst am Steuer), um 1925. Der Wagen gehörte dem Klinikdirektor Ludwig Greger; die Nachbarskinder durften darin herumturnen. Greger soll mehrere Simson-Exemplare besessen haben. – Familie Greger und Autos: Siehe das Kapitel »Herkules-Bergrennen«.*MA

Renovierung 1976.*MA


Ca. 1980.*MA

Das Haus Wigandstraße 4 (Wiegand-Straße 131 ½) ist ein sehr schöner früher Villenkolonie-Bau des Kolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, im Landhausstil der ersten Jahre, und »von diesem als Sommerhaus genutzt (vor dem Bezug der großen Villa als Dauerwohnsitz in der Burgfeldstraße)«*17, nämlich der großen Villa Burgfeldstraße 8. Das Haus wurde 1976 und ab 2019 renoviert.



Wigandstraße 4: Oben der erste Bauzustand, unten das aufgestockte Haus. Blick jeweils von Südosten, rechts verläuft die Wigandstraße. Fotos aus dem Privatalbum von Heinrich Schmidtmann – dort finden sich zahlreiche weitere Bilder dieses Hauses und seines Gartens.

Zum Haus-Umbau schreibt mir Dr. Christian Presche: »Die Aufstockung scheint übrigens sehr pragmatisch und kostensparend durchgeführt worden zu sein: So wie es von außen aussieht, hat Schmidtmann das bisherige Dach abgebaut und unverändert – einschließlich der gesamten Ornamentik – einfach ein Stück höher wieder aufbauen lassen, an den Außenwänden auf neu eingefügten Pfosten und Auskreuzungen, wobei die Höhenlage der Fensterstürze den neuen Verhältnissen angepaßt wurde. Die neuen Gefache wurden wie im Erdgeschoss ausgemauert und – mit Ausnahme der Randsteine – verputzt, die Brüstungen der Fenster einfach wieder neu angebracht. Darüber hinaus sind aber auch noch weitere Änderungen zu erkennen: An der Straßenseite (Ostseite) wurde das Dach der Loggia als Altan begehbar gemacht (mit Brüstung), und der Mittelteil der Loggia wurde ein Stück vorgezogen. Auf der Rückseite (Westseite) verdoppelte Schmidtmann den Risalitvorsprung (die alte Außenwand dürfte dabei einfach ein Stück versetzt neu aufgebaut worden sein); die Loggia an seiner Nordseite, die bisher dem dortigen Eingang vorgelagert war, wurde geschlossen und nach Westen um den neuen Eingang und eine (die Gestaltung der früheren Loggia aufgreifende) Überdachung für den Treppenaufgang erweitert. Außerdem beseitigte man auf der Nordseite im EG die beiden seitlichen Auskreuzungen, um zusätzliche Fensteröffnungen zu schaffen, die allerdings nur einfache horizontale Verdachungen erhielten.«

* * *

Im März 2020 hat Bastian Ludwig in der HNA (→) einen längeren Beitrag zu dem Haus verfaßt. (Die am Anfang erwähnten Neubauten sind diejenigen auf dem Areal des abgerissenen Burgfeld-Krankenhauses.) Zitate:

Nach Abschluss der laufenden Sanierung wird das im Landhausstil erbaute Haus an der Wigandstraße 4 den deutlich größeren Neubauten die Schau stehlen. [...]

Erbauer ist der Kasseler Architekt und Gründer der Villenkolonie Heinrich Schmidtmann. Es entstand Mitte der 1880er-Jahre als eines der ersten Wohngebäude des Mulang und wurde von Schmidtmann einige Jahre als Sommerhaus genutzt. Eine alte Zeitung, die nun bei der Sanierung des Gebäudes auftauchte, datiert auf das Jahr 1884. Sie war als Dämmmaterial genutzt worden.

Ab Mitte der 1920er-Jahre wohnte der Fabrikant der Wintershall AG, Dr. August Siebers, mit seiner Familie in dem Haus an der Wigandstraße, das besonders durch sein Schmuckfachwerk ins Auge fällt. Erhalten ist ein Fotoalbum, das das damalige Leben der wohlhabenden Familie dokumentiert: Gartenidylle und Ausflüge mit dem Personenkraftwagen Simson Supra – das bekannteste Automodell der Firma Simson. Siebers war Ingenieur und technikbegeistert. Er war Mitglied im Kasseler Foto- und Filmamateurklub, was wohl auch erklärt, dass so viele Bilder aus dieser Zeit erhalten sind.

1938 zog Familie Adolphs als Mieter in das Haus. Dr. Dieter Adolphs, damals ein kleiner Junge, verbrachte seine Kindheit und Jugend in dem Haus, das zu dieser Zeit zwei Schwestern des Diakonissen-Krankenhauses gehörte. ›In Gedanken lebe ich bis heute dort. Ich habe jeden Raum vor Augen. Damals gab es noch ein Herrenzimmer‹, erzählt Adolphs, der mittlerweile in Baden-Württemberg lebt. Sein Vater war damals Vertreter für Henkel und verkaufte Waschmittel.

Von der Bombennacht am 22. Oktober 1943 sind Adolphs intensive Bilder präsent. Eine Brandbombe war auf einem der Balkone des Hauses gelandet, wie durch ein Wunder richtete sie aber keinen großen Schaden an. Dafür stand das gegenüberliegende Pensionshaus in Flammen. »Ich sah die brennenden Balkone in die Tiefe stürzen. Das vergesse ich nie.«

Als Adolphs Familie 1966 auszog, kam der Lehrer und Mundartkabarettist Karl Garff mit seiner Frau Sibylle bei den Schwestern unter. »Es war herrlich«, schwärmt Sibylle Garff. Der Garten sei von einem Schlossgärtner angelegt worden. [...]

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)


Pensionshaus. Aus einem Trambahn-Spiel von 1877 (Nachdruck 1984). Im Krieg zerstört.*MA


Carte de Visite, ca. 1875.*MA


Stereoaufnahme des Pensionshauses vom Tal aus, also von Osten, Verlag Sophus Williams, Berlin 1876.*MA


Ca. 1880: Pensionshaus von Westen mit Blickrichtung zur Stadt.*MA


1889: Blick vom Herkules – am Waldessaum rechts vom Schloß das Pensionshaus.*MA


Um 1880.*14


Ca. 1880: Blick von Südosten. Links hinter dem flachen Wirtschaftsgebäude die Häuser Burgfeldstraße 3 und Burgfeldstraße 1. Das kleine Fachwerk-Gebäude rechts gehört zur Grevelerschen Anstalt, Wigandstraße 1–3.*14


Ca. 1885: Postkarte des Pensionshauses.*MA


Pensionshaus-Werbeblatt von ca. 1895.*MA


Ca. 1900: Das Pensionshaus von Westen, vom Park aus. Auf dem Nebengebäude in der Mitte des Bildes steht: »Pensionshaus und Restauration Carl Brune«. Das Gebäude links gehört zur Kuranstalt Dr. Greveler.*3


1936 (Poststempel): Postkarte mit dem Rückseitendruck »Kaffee-Restaurant Wilhelmshöhe (früher Pensionshaus Brune) Inh. P. Oetting / Kassel-Wilhelmshöhe. Fernruf 33785 / Terrasse mit herrlichster Aussicht / Großer schattiger Wirtschaftsgarten«.*MA

Ein gutes Foto mit einem Blick aus der Burgfeldstraße 8 auf das Pensionshaus: Siehe Burgfeldstraße 5.

Blicke aus dem Pensionshaus auf die ersten Häuser der Villenkolonie, vor allem auf die Burgfeldstraße, finden sich im Unterkapitel »Fünf frühe Texte«.

Wigandstraße 5


Pensionshaus Wilhelmshöhe. Architekt: Baumeister Wilhelm Koch. Aus: »Über Land und Meer«, 17.Jg., Bd.2, Stuttgart 1875.*MA

Die Nr. 5 (Wiegand-Straße 132) war als Hotel unter dem Namen »Pensionshaus Wilhelmshöhe« im Jahre 1872/73, also noch vor der Gründung der Villenkolonie, erbaut worden. Im Teil »Panorama-Aufnahmen« weiter oben kann man sehen, wie das Haus neben der Klinik Dr. Greveler das Fernbild der Villenkolonie bestimmte, für welche das Hotel samt dazugehörigen Infrastruktur-Maßnahmen den entscheidenden Entwicklungsschub gab.

Bereits 1870 hatte der rührige Buchhändler G. H. Wigand (s.a. Blick zurück 1414) den Anstoß zur Gründung einer Aktiengesellschaft gegeben, um ein großes hotelartiges Haus am Rande des Habichtswaldes zu bauen. Die Gesellschaft kam zustande, viele Kasseler Bürger zeichneten Anteile bei der Bank der Gebrüder Pfeiffer. Bald stand das Pensionshaus Wilhelmshöhe fertig da, und am Sonntag, dem 6. Juli 1873, wurde es feierlich eröffnet. [...] Einstimmigkeit herrschte bei allen in zwei Dingen: 1. Man hatte einen glücklichen Griff mit dem Wirt (damals sagte man Restaurateur) Welle gemacht. Welle war ein guter Ruf als einstiger Wirt des Militärkasinos vorausgeeilt. 2. Das Pensionshaus benötigte dringend die Verkehrsanbindung an Kassel durch die Errichtung einer Pferdebahn.
    Die ersten originellen Verkehrsmittel zwischen Kassel und Wilhelmshöhe waren seit 1867 Esel. Diese sogenannten Tragesel hatten ihre Standorte am Schloßhotel, an der Löwenburg sowie zwischen Pensionshaus und der 1881 daneben errichteten Kaltwasserheilanstalt Dr. Grevelers (s. Blick zurück 349). Seit 1877 gab es dann die schneller Verbindung zwischen Königsplatz und Wilhelmshöhe mit der Dampf-Trambahn..
    »Man kann nicht leicht einen freundlicheren Aufenthalt finden, als ihn das jetzt in seinem Inneren vollständig vollendete Haus darbietet«, schrieb am 17. Juli 1873 die Hessische Morgenzeitung über das nach Plänen des Baumeisters Wilhelm Koch errichtete Pensionshaus. Die Zimmer waren komfortabel ausgestattet. Ein Doppel-Treppenhaus verband die vier Etagen. Die große Terrasse bildet ebenso einen Lieblingsplatz der Gäste wie der auf der Westseite unter Leitung des Hofgärtners Franz Vetter angelegte Park, in dem ein Brunnen plätscherte, der sein Wasser vom Lac bezog.
    Allmählich löste sich die Aktiengesellschaft Pensionshaus von dem Unternehmen. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts tauchte Carl Brune als Hotelbesitzer auf.
[...] Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Gastronomen Max Haberkorn und Georg Hafer Eigentümer des Pensionshauses. Bis zum zweiten Weltkrieg blieb das Restaurant des Pensionshauses auch immer wieder Ziel von Ex- und Katerbummeln [?] geselliger Runden wie z.B. Tanzstundenkränzchen. Die Bomben des Kriegs ließen dann nichts mehr von dem einst so bedeutenden Haus übrig. Seine Lage muß man sich an der Stelle vorstellen, an der heute die Häuser Am Rehsprung stehen. (HNA-Blick zurück 1418)*16


1897: Anzeige auf der Umschlag-Rückseite in: »Führer durch Cassel und Wilhelmshöhe. Den Besuchern Cassels gewidmet vom Fremden-Verkehr-Verein Cassel«..*MA

Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige des Pensionshauses (»... Wöchentlich dreimal Militärkonzerte ...«).*MA


Pächterwechsel: Anzeige von ca. 1935.

Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Die Anzeige findet sich auf Seite 69.*MA – In einem »Unterkunftsverzeichnis« von ca. 1940 findet sich der erstaunliche Eintrag »R.Noll – Wigandstraße 5 – Anzahl der Betten: 6«.*MA

Zur Zerstörung des Pensionshauses Wilhelmshöhe hier ein Ausschnitt aus dem HNA-Text (→), der beim Haus Wigandstraße 4 ausführlicher zitiert wird:

Von der Bombennacht am 22. Oktober 1943 sind Adolphs intensive Bilder präsent. Eine Brandbombe war auf einem der Balkone des Hauses gelandet, wie durch ein Wunder richtete sie aber keinen großen Schaden an. Dafür stand das gegenüberliegende Pensionshaus in Flammen. »Ich sah die brennenden Balkone in die Tiefe stürzen. Das vergesse ich nie.«


Ca. 1910: Postkarte: »Restaurant und Konzertgarten / Pensionshaus Wilhelmshöhe«. Auf der Rückseite steht handschriftlich: [Adreßfeld:] »An die schöne Kleine aus Hünfeld«, [Textfeld:] »Schade, dass Du nicht mein bist.«*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)


Wigandstraße 6, ca. 1900. 1973 abgerissen. Privatpostkarte mit dem Rückseiten-Aufdruck »Cassel-Wilhelmshöhe / Wigandstraße 6«. Die beiden Kinder ganz vorn wollten offenbar unbedingt mit aufs Bild.*MA


Ca. 1910. Blick vom Grundstück der Klinik Dr. Greger. In der Bildmitte hinten das Pensionshaus, Wigandstraße 5.*3


1930 (Poststempel) »Privat-Lehranstalt u. Töchterheim Bergér«.*MA


Nach 1937. »Kur- und Diakonissenheim, Kassel, Wigandstraße 6«.*MA

* * *


Ca. 1955: Wigandstraße 6 und Wigandstraße 8 als Teile des Burgfeld-Krankenhauses. Das Krankenhaus wurde ca. 2015 abgerissen, 2015 bis 2020 wurde an seiner Stelle eine Wohnanlage errichtet.*MA

Wigandstraße 6 und Wigandstraße 8

Das Haus Nr. 6 war zunächst eine Privatvilla. Für offenbar kurze Zeit war dort die »Privat-Lehranstalt und Töchterheim Bergér«, die aus der Landgraf-Karl-Straße dorthin gezogen war (siehe Stadtteil Wilhelmshöhe, dort »Pensionat Bergér«). Siehe hier zur Mit-Inhaberin Helene Rocholl im Kapitel »Töchterheime«.


Wigandstraße 6 (links) und 8, 1921. Im Hintergrund die Christuskirche. Blick aus dem Töchterheim Burgfeldstraße 11. Aus dem Fotoalbum von Tona Colsman.*42



Töchterheim Bergér. 12seitiger Prospekt. Das Haus war mit dem »Haus Tücking«, Burgfeldstraße 13, vereinigt.*MA

Das stark umgebaute und erweiterte Haus Nr. 6 wurde 1973 abgerissen. Siehe den Bericht in der HNA vom 28. April 1973.

Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«.

* * *


Linkes Bild: Ca. 1914: Wigandstraße 6 (links) und Nr. 8 (rechts), vorn der Küperweg.*3Rechts: Die gleiche Perspektive wie auf dem vorigen Bild. Handschriftlicher Vermerk: »Frl. Frank, genannt das Fremkeei«. 1914.*3

Die zwei Bilder stammen aus dem unschätzbaren Album der Familie Greger, das zweite zeigt Klinikpersonal der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17.


Ca. 1955: Die Wigandstraße 8 gehörte damals zum Burgfeld-Krankenhaus.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)

25.6.1934.*MA
Von der Wigandstraße 9 liegt einstweilen nur diese Bestellkarte vor: »W. u. H. Knabe / Rosen- und Schnittblumenkulturen«.
(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)


Ca. 1910: Blick vom Grundstück Nr. 12 über die Wigandstraße und die noch offenen Felder. Die Pappeln, bei einem der Bilder in der rechten Spalte erwähnt, sind gewachsen.*MA

Die heutige Wigandstraße 12 war »an Stelle eines älteren Wohnhauses (für Personal bzw. als Fremdenheim) um 1927 als Privatwohnhaus für Dr. Helmuth Greger erbaut«*17 worden. Das Grundstück schloß an dasjenige der Klinik Burgfeldstraße 17 direkt an. Das oberste Bild, welches das Grundstück zeigt, stammt aus einem alten Prospekt der Klinik. Siehe Kurort Wilhelmshöhe.


Links: Nr. 12
. Der erste Bauzustand bzw. der Vorgängerbau.*3Rechts: Grundstück Nr. 12: »Unsere Pappeln. Wigandstr (12)«. Blick nach Osten ins Tal. Bilder von ca. 1900 aus dem Familienarchiv Greger.*3

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)
Doppelhaus Nr. 14 (erhalten) / Nr. 16 (nicht erhalten).


Dr. Helmuth Greger auf dem Balkon der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Im Hintergrund das Doppelhaus Wigandstraße 14/16.*3

Wigandstraße 14: »um 1901 zusammen mit Nr. 16 von dem Bauunternehmer Heinrich Engelhardt als Doppelhaus erbaut«*17. Der Erstbau der Wigandstraße 16 ist nicht erhalten; auf dem Grundstück steht heute der große, angenehm aussehende und 2017 gekonnt renovierte Nachkriegsbau »Haus Sonneneck«.


Links: Ausschnitt aus der Postkarte »Panorama von 1905« aus dem Unterkapitel »Panorama-Aufnahmen«. Vorne im Bild das große Doppelhaus Nr. 14 / Nr. 16. Ein weiteres gutes Bild: Siehe »Brabanter Straße«. Rechts, ca. 1905: Die Ecke zur Brabanter Straße, rechts die Wigandstraße 16. – Ganz links die Burgfeldstraße 21, daneben die Burgfeldstraße 19 – in der Bildmitte das große Dach der Burgfeldstraße 17.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)

Vor der Renovierung von 1981. Erhalten.*28

Wigandstraße 17: »Repräsentatives Landhaus mit Jugendstil-Anklängen. Erbaut 1912 für den Kaufmann Rentzsch. Architekt war Johannes Walpert. 1981–1991 saniert.«*17 Eine große, außerordentlich schöne Villa im Stil des späten Jugendstils.


Ca. 1910: Ecke Brabanter Straße / Wigandstraße.*MA – Die Wigandstraße 17 ist ganz rechts zu sehen.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Wigandstraße«)

Ca. 1900: Aus dem Photoalbum der Familie Greger: »Wigandstraße 12 / Rehsprung«.*3

Eine Aufnahme aus dem Fotoalbum der Familie Greger. Den Namen »Rehsprung« hatte das Grundstück östlich der Wigandstraße neben dem Pensionshaus Wilhelmshöhe. Heute heißt die kurze Sackgasse so, die von Wigandstraße auf das ehemalige Gelände des im Krieg zerstörten Pensionshauses führt. Dieses Gelände ist heute mit freundlichen Nachkriegsvillen bebaut.

Das Bild freilich scheint eher vom Grundstück Burgfeldstraße 17 aufgenommen zu sein – oben erahnt man wohl die Gartenseiten-Giebelreihe der Nachbarhäuser im Norden der Burgfeldstraße 17?

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Burgfeldstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21


»Die ersten verkäuflichen Villen«, aus »Erinnerungsbilder von Heinrich Schmidtmann, Cassel-Wilhelmshöhe 1907«.*MA Ca. 1885. Von links: Burgfeldstraße 5, Burgfeldstraße 3, Burgfeldstraße 1.

Siehe auch das erste Bild in der linken Spalte beim Haus Wigandstraße 4.

Wigandstraße bis Brabanter Straße. Benannt nach einem Flurnamen des Gebietes, auf dem die Villenkolonie steht. Hieß von der Erstbebauung von 1884 bis zur Eingemeindung von Wahlershausen 1906 »Kronprinzenstraße«. Zur namensgebenden Burgfeldwiese siehe Heidelbach.*11,262ff.


Burgfeldstraße 7 (am linken Bildrand, angeschnitten), Burgfeldstraße 5, Burgfeldstraße 3, Burgfeldstraße 1 (rechts angeschnitten). Das Haus rechts der Mitte, das mit dem kecken Dachreiter-Türmchen, ist die Burgfeldstraße 4, rechts davon die Burgfeldstraße 2, das heutige Burgfeld-Hotel. Aufname vom Pensionshaus Wilhelmshöhe aus, ca. 1895. Die hier nicht kommentierten Häuser: siehe Kapitel »Schloßteichstraße«.*14

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1910: »Conditorei u. Café von Heinrich Thon«. Auf dem kleinen Bild links unten steht: »Fremdenpension«. 1945 zerstört. Siehe auch Burgfeldstraße 3.*MA


1938 (Stempel) »Burgfeld-Kaffee, feines Konditorei-Kaffee / Inh. Otto Reinboth«.*MA


1939 (Stempel) »Burgfeld-Kaffee, feinstes Konditorei-Kaffee – Inh. Adolph Höwel«.*MA


Ca. 1960: »Burgfeld-Café – Besitzer Fritz Winter«. Auf dem kleinen Bild links unten steht: »Fremdenpension«.*MA


Ca. 1970: »Burgfeld-Kaffee – Bes.: Fritz Winter«.*MA

Die Burgfeldstraße 1 wurde als Privathaus errichtet, ward aber alsbald zur Konditorei sowie Kaffeehaus und Pension (die letztere in der Burgfeldstraße 3): 1910 »Café Thon«, 1927 »Café Böhme, auch Zimmer und Pension«.


Nr. 1, gestempelt 1916: »Heinr. Thon / Café u. Fremdenpension«.*MA

Das Haus wurde 1945 zerstört; auf dem alten Sockel wurde ein Haus errichtet, in dem am 1. August 1948 das Café wieder eröffnete.

1953 kam eine Bierstube hinzu, die sehr beliebt war, aber aus behördlichen Gründen 1974 wieder geschlossen wurde. Der Kurarzt Dr. Helmuth Greger, Nachfahre des Klinikgründers (siehe Burgfeldstraße 17), erinnert sich, daß er als Junge dort gekellnert (und sich verbotenerweise am Biere gütlich getan) hat.

2020 hat das allseits beliebte Burgfeld-Café geschlossen (→) (Kuchen werden aber noch von Bärbel Benderoth, die auch das Burgfeld-Hotel [Burgfeldstraße 4] betreibt, im Auftrag gebacken; sie seien der verehrten Kundschaft hiermit in höchstem Maße anempfohlen).


Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Die Burgfeld-Kaffee-Anzeige findet sich auf Seite 70.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


1912 gestempelt: »Töchterheim Rompf«. Erhalten.*MA


Postkarte, gestempelt 1954.*MA


»Hotel Haus Burgfeld«, Postkarte, 1960er Jahre, rechts oben mit Blick auf das Haus Burgfeldstraße 3.*MA


Postkarte, datiert 1972.*MA

Die Burgfeldstraße 2 wurde gewiß als Privathaus errichtet. Wie so viele Mulang-Villen diente das Haus später kurz als Töchterheim, in diesem Falle unter dem Namen »Rompf« bzw. »Pensionat Rosenheim«. Der Name »Villa Else«, auf der Postkarte von 1912 zu erkennen, fehlt auf den ältesten Fotos des Hauses, etwa auf dem am Anfang des Kapitels »Burgfeldstraße«. – Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«, dort findet sich auch die Rückseite der Karte von 1912.

* * *

Im Krieg wurde das Dach beschädigt. Hier ein Blick aus der Schloßteichstraße 3 auf das alte Dach über bereifte Winterbäume (rechts die Burgfeldstraße 4), ca. 1940:*8

* * *


Nr. 2 (rechts), Aufnahme von 1950.
Links die Burgfeldstraße 4.*6

Die Abbildung stammt aus der Veröffentlichung »Wohnbauten der Gewobag Kassel, Ausgabe 1/1952« und muß wohl als Abrißplanung gelesen werden. Die Burgfeldstraße 4 jedenfalls sollte abgerissen werden. Beiden Häusern (und uns allen) blieb diese Dummheit erspart.

* * *

Seit Jahrzehnten ist das Haus ein Hotel, als »Haus Burgfeld« bzw. »Burgfeld-Hotel« (→) bekannt; es sei an dieser Stelle sehr empfohlen.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Das Haus beherbergte für einige Jahre das »Töchterheim Haus Freya. Gegründet 1904. Frau Bankdirektor Murawski«. Hier klicken für ein Kapitel mit Scans des Prospektes und Textauszügen sowie vielen weiteren Hinweisen auf Töchterheime.*MA


1928 gestempelt. »Töchterheim Haus ›Freya‹«.*MA


Das freundliche Haus von 1949, Foto aus den 1960er Jahren. Ausschnitt einer Postkarte der Burgfeldstraße 2.*MA

Die Burgfeldstraße 3, natürlich erbaut von Heinrich Schmidtmann, war gewiß als Privat-Villa erbaut worden, gehörte aber bald zusammen mit der Burgfeldstraße 1 Heinrich Thon, der die Häuser als Café und Pension betrieb.


Nr. 3, gestempelt 1916: »Heinr. Thon, Café u. Fremdenpension, Burgfeldstraße 1–3«. Blick von unten, aus dem Garten. Unten auf der Treppe doch wohl gewiß Heinrich Thon höchstselbst? – Siehe auch Burgfeldstraße 1.*MA

Eine weitere schöne Aufnahme: Siehe das große Bild bei Burgfeldstraße 5.

»Durch Bombardement im Zweiten Weltkrieg der Fachwerkteil abgebrannt. Erhalten Kellergeschoß und Erdgeschoß mit seitlichem Eingang mit zentraler zweiläufiger Treppe und vier großzügigen Räumen. Zum Garten Terrasse mit Freitreppe. Baugenehmigung zum Wiederaufbau erteilt am 12.8.1949. Architekt Hans Nau.«*17

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1888. Vorne Nr. 4, rechts die Burgfeldstraße 2. Links: Schloßteichstraße 1. Alle erhalten.*14


1976, als der Abriß drohte – der Dachreiter fehlt. Man sieht ihn auf dem linken Bild bei der Burgfeldstraße 5. Er ist längst rekonstruiert.*MA


HNA-Bericht, 8. August 1975.

Die Burgfeldstraße 4 ist das herausragende Beispiel des Cottage-Stils der Gründer- und Gründungszeit in Mulang. Es wurde in den allerersten Jahren der Kolonie erbaut, also um 1885, und zwar vom Koloniegründer Heinrich Schmidtmann höchstselbst. Erster Besitzer: Schreinermeister Georg Engelhardt. Das oberste nebenstehende Bild (aus der Murhardschen Bibliothek) enthält die Namensaufschrift »Engelhardt«.

Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Fremdenpension Villa Nitsch, Burgfeldstraße 4«.*MA

Man erstarre: Dieses wunderbare Haus wäre in den tollwütigen 1970er Jahren um ein Haar abgerissen worden. Es wurde dann von hochengagierten Käufern gerettet und saniert und befindet sich seitdem in besten Händen.


Burgfeldstraße 4, April 1976. Rechts die Burgfeldstraße 2; zwischen den Häusern die Schloßteichstraße 3. Links sind Ecken der Schloßteichstraße 5 und der Schloßteichstraße 7 zu sehen.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1923. Die Nr. 5 ganz links, in der Mitte die Burgfeldstraße 7, rechts die Burgfeldstraße 9.*MA


Die Nr. 5 im Hintergrund. – Dieses Bild und das darüber stammen aus dem Album einer Töchterschülerin des Viktoria-Heims.*MA


August 1961: Die Nr. 5 zwischen der Burgfeldstraße 4 (links, mit dem alten Türmchen) und der Burgfeldstraße 6 (rechts).*MA

Burgfeldstraße 5: Ein Bau von Heinrich Schmidtmann. Teilerhalten. Siehe die Bilder am Anfang dieses Unterkapitels zur Burgfeldstraße und die Postkarte von 1928 bei der Burgfeldstraße 3.


Blick aus der Burgfeldstraße 8 nach Osten.*MA Im Vordergrund links die Burgfeldstraße 5, (die später vergrößert worden sein muß, siehe die beiden oberen Bilder in der linken Spalte), rechts die Burgfeldstraße 7, ganz rechts eben noch die Burgfeldstraße 9 (alle erhalten). Bildmitte: Das »Pensionshaus Wilhelmshöhe«, Wigandstraße 5; links davon die Grevelersche Heilanstalt, Wigandstraße 1–3 (erhalten, aber bis zur Unsichtbarkeit umbaut). Hinter dem Haus Burgfeldstraße 7 das Schmidtmann-Sommerhaus Wigandstraße 4 mit dem Pavillon an der Straße. – Die Dächer in der rechten Bildmitte sind die der Domänengebäude. Ganz im Hintergrund der Turm der Kirchditmolder Kirche. Foto aus dem Privatalbum von Heinrich Schmidtmann.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Schmidtmann-Album: Nr. 6, ca. 1897, im Bau (ganz rechts). In der Mitte die Burgfeldstraße 8, links die Schloßteichstraße 7.*MA


1908 datiert. Rechts hinten die Schloßteichstraße 3, links hinten das auf‌fällige Dach der Lindenstraße 2.*7


Ca. 1900: »Villa Luise«, links; rechts die Burgfeldstraße 17 »Villa daheim«. Beide Häuser gehörten zur Klinik Dr. Greger.*3


1904 datiert und gestempelt: »Villa daheim« und »Villa Luise« (siehe die Karte darüber).


Ca. 1970: Rückseite des Hauses, noch mit dem Dachterrassen-Geländer (siehe auch das Foto von 1961 bei der Burgfeldstraße 5). Rechts die Burgfeldstraße 8.*MA

Burgfeldstraße 6 (Kronprinzen-Straße 141 ¼), erbaut 1897.

»Zwischen etwa 1900 und 1907 Wohnsitz im Eigentum des Kurarztes Dr. Ludwig Greger [siehe Kurort Wilhelmshöhe] und seiner Frau, der Komponistin Luise Greger (›Villa Luise‹) [siehe Persönlichkeiten]«.*17 – Auf der Postkarte unter dem nächsten Absatz heißt das Haus zwar »Villa Luise«, hinzugefügt ist aber »Fräulein Luise Baur«. Der bestehende Villenname wurde womöglich auf Luise Greger übertragen.

Das von Heinrich Schmidtmann erbaute Haus ist ausgesprochen schön auf seinem großzügigen Grundstück erhalten geblieben – im unverbauten Originalzustand: »Innen z.T. originale Ausstattung. Typisch historistische, bis ins Detail durchgestaltete Villa.«*17


Schmidtmann-Album: Burgfeldstraße 6, ca. 1900. Links die Burgfeldstraße 8, rechts die Schloßteichstraße 3. Im Hintergrund links das spitze Dach der Lindenstraße 2.*MA


Gestempelt 1902: »Villa Luise, Kronprinzenstraße 141 ¼«. Handschriftlich: »Von unserer neuen Villegiatur [Landpartie], wenigsts für heute & morgen send. wir Dir i. Beantwortung Deiner schön. Karten unsere freundl. Grüße. Auch wir speis. beinah i. Freien, trinken wenigstens Kaffee in d. sonndurchwärmten Glashalle. Kinder hab. reinzend i. groß. Garten gespielt, nämlich d. Deinigen auch. Viele Grüße n. d. L. u Dank f. d. nette Karte heute früh. Wir freuten uns sehr darüber. Clotilde. / Herzl. Gruß auch von Deinem Xxxxx.«.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)

Ca. 1895. Nr. 7 (links). Siehe auch das Bild bei Wigandstraße 4, rechte Spalte oben.*12

Burgfeldstraße 7 (Kronprinzen-Straße 132 ¾) war eine der ersten vier verkäuflichen Villen, und insofern höchstwahrscheinlich ein Schmidtmann-Bau. Erhalten.

Das Haus hieß einst »Villa Meinberg«; das Adreßbuch von 1894 nennt unter der damaligen Adresse »Villen-Colonie 132 ¾« »Friederike Meinberg, Witwe« als Bewohnerin. Das Adreßbuch von 1897 fügt hinzu: »Wwe. des Hofgärtners«. ab etwa 1899 war das Haus für viele Jahre unter Führung Frau Meinbergs eine Privatpension.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1885, aus der Burgfeldstraße 11 aufgenommen, der Blick geht nach Nordwesten. Links hinten die Schloßteichstraße 7, rechts hinten die Schloßteichstraße 1. Vor dem Haus steht Heinrich Schmidtmann.*12


Um 1895. Rechts die Schloßteichstraße 3 im zweiten Bauzustand. Heinrich Schmidtmann und seine zweite Frau Emma stehen im Garten ihres Hauses. Diese südliche Seite des Grundstücks wurde nach dem Krieg abgetrennt und mit einer freundlichen Villa bebaut.*12

* * *


Ca. 1923: Postkarte, eingeklebt in das Album eines »Heimchens« des Viktoria-Heims, Schloßteichstraße 5, zu dem das Haus Burgfeldstraße 8 unter dem Namen »Gartenhaus« gehörte. Dort finden sich weitere Bilder der vormaligen Schmidtmann-Villa.*MA

* * *


2009, aufgenommen aus der Schloßteichstraße 3: links, ohne Turm, die Nr. 8, rechts eine Ecke der Schloßteichstraße 5.*MA

Die Burgfeldstraße 8 (Kronprinzen-Straße 134 ⅛): Gegenüber den ersten Häusern baute der Koloniegründer Heinrich Schmidtmann seine eigene Villa. Dieses prunkvolle Haus war mit einem turmartigen Dachaufsatz versehen. Diesen hat es im zweiten Weltkrieg leider eingebüßt, ist aber ansonsten samt Sandsteinfiguren in den Wandnischen erhalten geblieben.

Schmidtmann gehört natürlich zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.


Ca. 1890.*MA Von Heinrich Schmidtmann und seiner Frau hat sich ein Privatalbum erhalten. Darin das obige sowie zahlreiche weitere Fotos des Hauses Burgfeldstraße 8, auch Interieurbilder. Hier klicken für das Kapitel »Schmidtmann-Album«.


Nr. 8 aus derselben Perspektive wie das Foto darüber, Postkarte aus dem nebengenannten »Heimchen«-Album. Die Schloßteichstraße 5, rechts hinten, hat die heutige Form und gehörte zeitweilig zum Viktoria-Heim, ebenso die Schloßteichstraße 3. Die Nr. 8 wiederum war zeitweilig das »Töchterheim Victoria (Schulz-Vessel)«.*MA

Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)

Ca. 1895: Die Nr. 9 rechts der Mitte, mit dem Neobarock-Giebel.*12


Hier und rechte Spalte: Drei Bilder aus einem Privatalbum, rückseitig gestempelt »17. Okt. 1938« und »4. Juni 1939«.*MA

Burgfeldstraße 9 (Kronprinzen-Straße 141), erbaut um 1886, war im Adreßbuch von 1894 die »Villa Sanssouci« der Witwe Amalie Rothstein, ebenso 1897. 1899 und in den folgenden Jahren steht Amalie Rothstein als »Pensionsvorsteherin« im Adreßbuch. Das Haus ist sehr schön erhalten.


1938 und 1939. Siehe das Foto in der linken Spalte unten.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Um 1895 (links), von der Burgfeldstraße aus. Blick in Richtung Norden. Im Hintergrund der Turm der Schmidtmann-Villa, Burgfeldstraße 8.*3

Burgfeldstraße 10 ist ein gut erhaltener hübscher Gründerzeitbau. Die Aufnahmen stammen aus dem Familienarchiv der Familie Greger, die seit der Gründung der Kolonie bis heute in Mulang ansässig ist. Siehe auch die Bilder bei Burgfeldstraße 12 und Burgfeldstraße 17.


Foto, wohl 1892 aufgenommen von der Klinik Dr. Greger (Burgfeldstraße 17). Ganz links die Lindenstraße 1, dann der spitze Turm der Lindenstraße 2 und der Fachwerkgiebel der Schloßteichstraße 9. Im Mittelpunkt des Bildes die Burgfeldstraße 10, rechts davon die Schloßteichstraße 5, ganz rechts schließlich die Burgfeldstraße 8 mit Dachtürmchen. Direkt links von der Burgfeldstraße 10 steht heute eine Wohnanlage im, äh: »Bauhaus-Stil«, Schloßteichstraße 7–9.*3

Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 enthält 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Fremdenpension Villa Schwarz, Frau Engelhardt, Burgfeldstraße 10«.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Postkarte von Frau Utermann nach Frankreich. Für die Rückseite hier klicken.*MA


In der Zeit als Teil des Burgfeld-Krankenhauses, ca. 1930.*MA


Burgfeld-Krankenhaus, ca. 1955. In diesem Zustand bei der Neubebauung des Areals nach dem Abriß des Krankenhauses weitgehend wieder hergestellt.*MA

Die Burgfeldstraße 11 (Kronprinzen-Straße 141 ½?) wurde sehr umgebaut, ist aber immerhin teilerhalten, wie die Bilder zeigen – man erkennt im Bild von 1955 rechts den Straßenfassaden-Erker vom 1930er-Jahre-Foto.

Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Villa Viktoria, Frau Utermann, Burgfeldstrasse 11«.*MA

Adreßbuch von 1910: Utermann, Eisenbahn-Obersekretär, Erdgeschoß / Schrader, Dr. phil., Direktor, 1.Stock / Viefhaus, Rentnerin; Ey, Witwe; Pfeil, Rentnerin, alle 3 im 2. Stock. – Adreßbuch von 1916: Besitzerin »Utermann, Löwenburgstraße 10«, Bewohner »v.Normann, Vorsteherin, Töchterstudienheim«, Lehrerin Fuchs und Gewerbeschullehrerin Pfeiffer.

* * *

Juli 2022: Herr Hans Colsman schreibt mir:

Aus einer Villenauf‌lösung habe ich einen Karton mit alten Familienpapieren erhalten. Darunter fand sich ein kleines Fotoalbum »Aus meiner Pensionszeit vom Februar bis Dezember 1921 in Cassel-Wilhelmshöhe.« Verfasserin des Albums war Tona Colsman (1904–1997), welche unverheiratet in ihrem Elternhaus verstorben ist, aus dem das Konvolut stammt. Sie war eine Tochter des Seidenfabrikanten Peter Lucas Colsman (1854–1925) in Langenberg/Rheinland. Neben Bildern aus Kassel sind am Ende auch Bilder aus einem Töchterinstitut in Berlin eingeklebt, die die junge Frau offenbar in einer ähnlichen Einrichtung mit überwiegend adeligen Altersgenossinnen verbrachte. In Kassel waren Erzieherinnen ein Fräulein von Normann, Fräulein Achenbach, Fräulein Metz, Fräulein Hoffmann. Adresse war Töchterstudienheim Burgfeldstraße 11. Die Schülerinnen waren überwiegend bürgerlich, darunter auch bekannte Familiennamen des Wirtschaftsbürgertums.

Hier klicken (→) für ein 22seitiges PDF mit Scans aller Seiten des Albums (11 MB). Die Bilder sind erfreulicherweise sehr gut lesbar beschriftet. Namen von Mitschülerinnen in Kassel:
Gretchen von Zelewski, Hilde Brune, Ursula Kaiser, Ruth Nickol, Elisabeth Hanemann, Elisabeth Hacker, Marilene Hein, Inga Frederking, Hertha Grillo, Almuth Dekker, Leonie Flatten, Erika Heubach, Ursula Honsbach (Ursula Hansbach?), Hilde Müller-Uri, Edith Hübner (Ströppchen!), Ursula Kaiser, Emmchen Herkendell, Astrid Freytag, Hermine Lindemann, Ilse Schmölder, Willma Würmell, Mia Heukeshoven, Erna Warnecke, Lili Prange, Hanna Blume, Ursula Büttner, Hanna Kühne, Hilde Dach, Marianne Meyer, Marieluise Mauss, Hanna Overbeck, Liselotte Steinfarz, Ursula Elsner, Luise Scholz, Annemarie Martola, Gertrud Niehaus, Elisabeth Lohmann, Hutty Diefenthal, Marit Widén, Doris Viefhaus, Marianne Langer, Hilde Becker, Alise Hübers, Marianne Gümpler, Erkau Graichen, Käthe Gennat.


1921, aus dem Album von Tona Colsman: »Das Haus Burgfeldstraße 11, Töchterstudienheim, genannt: ›Altjungfern-Zwinger!‹«.*42

* * *


Datiert 19.12.1940. Rückseite: »Kur- und Diakonissenheim | Kassel | Burgfeldstraße 11«.*MA

Zum Burgfeldkrankenhaus: Siehe das entsprechende Kapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«.

Zum Thema »Töchterheime«: Hier klicken für eine Extra-Seite.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Nr. 12, Privatpostkarte, ca. 1912.*MA


Nr. 12 rechts hinten: Blick vom Balkon der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17.*3

Burgfeldstraße 12: ein schönes Werkbund-Haus, »erbaut um 1911 für die Familie des Professors Theisen«*17. Die eklektizistische Cottage- und Türmchen-Gründerzeit, auch ihre etwas jüngere, weniger verspielte neoklassizistische Variante und der nachfolgende Jugendstil waren vorbei. Siehe auch das Foto bei der Burgfeldstraße 15.

Das Haus, das um 2000 schön restauriert wurde, ist eines der Beispiele dafür, daß Stilwandlungen kein Problem für Villenkolonien waren und sind, wenn auf hohem Niveau gebaut wird.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)

Burgfeldstraße 13. Nicht erhalten.

Wer hat ein Foto? – Ecken des Hauses finden sich bislang nur bei der Burgfeldstraße 15 sowie auf dem Foto beim Anfangstext des Teilkapitels »Küperweg«.

Im ergiebigen »Führer durch Kassel und Wilhelmshöhe, herausgegeben vom Stadtverkehrsamt Kassel / Rathaus« von ca. 1930 wird das nicht erhaltene Haus Burgfeldstraße 13 als »Haus Tücking« geführt, unter der Rubrik »Töchterpensionate«. Es war zeitweilig mit dem Töchterheim Bergér, Wigandstraße 6, vereinigt.

Das Adreßbuch von 1930 (→) hat den Eintrag »Rocholl Helene Töchterheim Burgfeldstraße 13«. Helene Rocholl war unter anderem auch die Leiterin des »Töchterheim Landhaus«. Hier klicken für das Kapitel zum Thema »Töchterheime«; hier klicken für das dortige Unterkapitel zu Helene Rocholl mit Näherem unter anderem zum Hause Burgfeldstraße 13.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ende der 1920er Jahre. Scan vom Glasnegativ. Teilerhalten. Links eine Ecke der Burgfeldstraße 13.*39


Ende der 1920er Jahre. Gartenseite. Scan vom Glasnegativ.*39


Nr. 15, links hinten, rückseitig datiert »X./XI. 1939«. Ganz links der Giebel der Burgfeldstraße 12, rechts die große Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17.*3

Burgfeldstraße 15: Ein Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg, Ende der 1920er Jahre.


Nr. 15. Rechts die Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Scan vom Glasnegativ aus dem Nachlaß des Architekten Alfons Baecker.*39

Das Haus ist, wie zahlreiche Villen der Zeit, in den 1990er Jahren stark umgebaut worden. Der Wert dieses Baustils wird bis heute oft unterschätzt – wenn man 1930er-Jahre-Häuser mit Um- und Anbauten traktiert, verändert man ihren Charakter meist sehr, da einfache Formen und klare Proportionen für sie so typisch sind.

Weitere Häuser von Baecker und Sirrenberg: Burgfeldstraße 18, Brabanter Straße 6, Steinhöferstraße 6a.
Nachkriegs-Wiederaufbauten: Steinhöferstraße 7, Schloßteichstraße 3, Löwenburgstraße 9.
Nachkriegsbauten von Fritz Sirrenberg: Siehe das Unterkapitel »Das Hessenviertel« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)

Verblüffend nüchterne Postkarte aus den 1960er Jahren.*MA

Die Burgfeldstraße 16, »Villa des Fabrikanten Albrecht, datiert 1915.«*17 Bis 2015 ein hübsches spätestklassizistisches Gebäude. Es wird im Fremdenführer »7 Tage Kassel« von 1970 erwähnt als »›Haus Schake‹, Exklusiv-Hotel garni am Park Wilhelmshöhe, Burgfeldstraße 16 [...] 10 Exklusiv-Zimmer mit eigenem Bad, WC, Fernseher, Musikbox und Telefon«. Später wurde es zum geschätzten »Hotel garni Im Rosengarten«.

2015: Das Haus wurde abgerissen, nur die Fassade wurde erhalten und tarnt mittelgeschickt einen banalen Neubau. Siehe diesen Beitrag in der HNA (→).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1900: Von Nordosten, vor dem Anbau. Links dahinter der Turm der Burgfeldstraße 19. Im Krieg zerstört.*3


Ca. 1900. Von Norden.*3


»Dr. med. Greger’s Kurpension, Wilhelmshöhe bei Cassel, im Winter in Nervi bei Genua. Villa Luise. Villa Daheim.« Die Villa Luise ist das (perfekt erhaltene) Haus Burgfeldstraße 6, die Villa Daheim ist die Nr. 17 (dahinter die Burgfeldstraße 19).*MA


Ca. 1900: »Gregers norwegischer Zweiradwagen mit norw. Pferd. Luise / ? / Klaus«.*3


Kostümfest mit Nachbars- und Freundeskindern, ca. 1900. Die Giebel im Hintergrund sind wohl Rückseiten von Burgfeldstraßen-Häusern.*3



Um 1900: Kinderspiele am Sanatorium.*3

Wilde Spiele von Gregernachwuchs auf den damals noch leeren Grundstücken östlich der Wigandstraße. Im Hintergrund das »Pensionshaus Wilhelmshöhe«, Wigandstraße 5.*3


Ca. 1910: Lieferanten-Einspänner. Im Hintergrund auf dem Schild »Pension Villa Luise«, letzteres ist doch deutlich genug lesbar.*3


Ca. 1910: Blick in einen Wohnraum der Familie Greger.*3


Ca. 1910: Foto eines braven Mulang-Postboten. Ob er ein ersehntes Schreiben in Händen hält und darum fotografiert werden mußte?*3

Die Burgfeldstraße 17 (Kronprinzen-Straße 151) war ursprünglich die Klinik Dr. Greger.


Nr. 17 von Süden, ca. 1900, erster Bauzustand der Klinik. Dahinter die Burgfeldstraße 19. Blick vom Grundstück Wigandstraße 4, dem Sommerhaus der Familie des Koloniegründers Heinrich Schmidtmann, nach Süden. Das unbeschnittene Foto findet sich im Schmidtmann-Album, Doppelseite 16.*MA


Burgfeldstraße 17 von der Straßenseite, also von Westen, um 1900.*3


Das ursprüngliche Gebäude, errichtet um 1895 von Dr.Ludwig Greger, wurde 1923/24 von seinem Sohn, ebenfalls Kurarzt, stark erweitert. Das große Bild von ca. 1925, das sich beim Klicken auf das Vorschaubild öffnet, hat 5 MB – ist aber eben auch herrlich detailliert (inkl. eines Spaßvogels auf dem oberen Balkongelände). – Auch auf den Panorama-Aufnahmen am Anfang des Kapitels »Brabanter Straße« sieht man das große Dach des ausgebauten Hauses.*3


Nr. 17 von Süden nach dem Umbau, ca. 1935.*3


Großfamilie Greger am Eingang der Nr. 17, um 1925.*3


Die Burgfeldstraße, links die Nr. 17, ca. 1930. Scharfer Scan eines unscharfen Fotos.*3

Zahlreiche weitere Bilder des alten Gebäudes und des Klinkbetriebes im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« / »Dr. Greger«. Auf allen Seiten dieser Website lohnt sich die Suche nach dem Namen »Greger«, da Bilder aus dem Familienarchiv an vielen Stellen zu finden sind.

* * *

Das Haus Wigandstraße 12, in den 1930er Jahren erbaut, war das zur Klinik Dr. Greger gehörige Wirtschafts- und späte Wohngebäude der Gregers.

* * *

Die Klinik Dr. Greger wurde im zweiten Weltkrieg zerstört. Heute steht an ihrer Stelle ein in den 1950er Jahren errichtetes freundlich aussehendes Haus, das erst »Fachklinik für Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Dr. Möller« war, dann »Ferienkurheim Mennicke« und heute das »Seniorenheim Burgfeldstraße« ist. Der Anbau des Gebäudes stammt von den Architekten Baecker und Sirrenberg; so nachzulesen in der Architekten-Liste »Aufstellung des Bautenstandes 30. Juni 1968« (hier klicken für das 2seitige PDF).*39


Links: Kurheim Mennicke, ca. 1955. Dahinter die Burgfeldstraße 19.*MA
Rechts: »Ferien-Kurheim der Lebensabend-Bewegung e.V.«. Postkarte von ca. 1975.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1928, von der Burgfeldstraße gesehen. Foto aus dem Architekten-Nachlaß, Scan vom Glasnegativ. Links hinten das ebenfalls erhaltene Haus Brabanter Straße 6 (siehe dort), ebenfalls von Baecker und Sirrenberg.*39

Burgfeldstraße 18. »Neusachliche Villa des Rittgergutsbesitzers [Franz Freiherr] von Bodelschwingh aus der Zeit um 1928.«*17 Ein fein proportioniertes Beispiel für den Mulang-Villenbau der 20er Jahre an der Ecke Burgfeldstraße / Brabanter Straße; Architekten: Baecker und Sirrenberg.


Ca. 1928, Ansicht von der Brabanter Straße aus. Foto aus dem Architekten-Nachlaß, Scan vom Glasnegativ.*39

Das Haus ist recht gut erhalten: Der Putz und auch die so wichtigen typischen quergeteilten Fenster zeigen das ursprüngliche Bild. Wenn jetzt noch die Fensterläden wieder drankämen ...

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


1925: »Max. Matthaei, Ober-Reg.-Baurat«. Erhalten.*7


Burgfeldstraße in Richtung Brabanter Straße. Vorn die Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Hinten die Nr. 19.*3


Aus »Unsere Stadt 1976/77«.*MA

Burgfeldstraße 19 (Kronprinzen-Straße 151 ½). »In das Jahr 1894 datierte, gestalterisch an die benachbarten Häuser im Cottage-Stil anknüpfende Villa. Bauherr war vermutlich der Architekt Carl Jaentsch.«*17


Ca. 1900. Ein originelles Haus mit seinen Turm-Panoramafenstern, der schrägen Eingangstür-Wand und den un-nordhessisch fröhlichen Bemalungen. Wenn Carl Jaentsch der Bauherr war, ist er wohl auch das Herrchen mit Hund in der Gartenpforte. – Am rechten Bildrand die Burgfeldstraße 21.*22

Hier klicken für ein vierseitiges PDF (3 MB) einer kurzen Haus-Geschichte, verfaßt von Wolfram Matthaei.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Burgfeldstraße«)


Ca. 1920. Erhalten.*MA


Ganz links im Bild: die Ecke Burgfeldstraße / Brabanter Straße. Ca. 1910.*MA

Die Burgfeldstraße 21, ein »Historistisches Landhaus im Schweizer Stil, erbaut um 1893 für den Lehrer Stern (›Villa Schöne Aussicht‹)«*17, hat seit ca. 2010 ihr hohes, spitzes Turmdach wieder.

Dieses Haus ist auch auf dem unteren Foto (dort ganz links), auf dem großen Bild bei der Burgfeldstraße 19 und auf den Panoramabildern bei der »Brabanter Straße« sehen. Da das lustige, vielgestaltige und ländlich wirkende Haus am Drusel-Grünzug liegt, ist es für die Wahrnehmung des Villenkolonie-Charakters von Mulang wichtig. Die untere Postkarte zeigt auch die Bedeutung dieses Grünzugs zur Begrenzung und Wahrnehmung des Ensembles.

Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 hat 52 Seiten – und ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin: »Villa Margarethe, Burgfeldstr. 21. Diätetische Küche.«*MA

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
 

Schloßteichstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 9 | 10 | 13 | 15 | 19

Adreßbücher: 1907 | 1908 | 1909 | 1910 | 1911 | 1912 | 1913 | 1914 | 1915 | 1916 | 1917 | 1919/20 | 1921/22 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972

Die Adreßbücher von 1893 bis 1906 führen die Häuser der »Villenkolonie« in einer gemeinsamen Liste auf. Sie sind beim Kapitel »Straßennamen und Hausnummern« verlinkt. (→) / *14


Schloßteichstraße: Das selbe Bild wie am Anfang des Kapitels »Burgfeldstraße«. Ganz hinten rechts die Schloßteichstraße 1; neben dem Dachreiter der Burgfeldstraße 4 sieht man den kleinen Turm und die Säulenterrasse der Schloßteichstraße 3. Bis auf das kleine Haus links oben (Schloßteichstraße 7, in den 1970er Jahren abgerissen) und das Haus ganz rechts unten (Burgfeldstraße 1) stehen alle Häuser noch; kurz nach Aufnahme des Bildes ist das Haus Schloßteichstraße 5 hinzugekommen.*14

Mulangstraße bis Brabanter Straße. Benannt nach dem »Lac«, dem Schloßteich, auf den sie zuläuft. Hieß von der Gründung der Villenkolonie bis 1905, kurz vor der Eingemeindung nach Kassel, »Parkstraße«.


1913: Plan als Anlage zur Veränderung der Entwässerung von Schloßteichstraße 3. Die Brabanter Straße (links) heißt noch »Kurven-Strasse«, die Kurhausstraße (oben) »Rasenallee«.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)

Ca. 1890, von Süden. Links eine Ecke der Burgfeldstraße 8.*12 Erhalten.


Ca. 1895: »Hotel & Restaurant: Kronprinzen, Wilhelm Dilg.« Rechts dahinter das Türmchen der Schloßteichstraße 3, links im Bild die Häuser Burgfeldstraße 2 und Burgfeldstraße 4. Alle diese Häuser stehen noch. Rechts die Mulangstraße, aus der hier die Schloßteichstraße entspringt.*7


Ca. 1900: »Hotel Laspe« (der »H. Laspe«, der das Kurhotel Wilhelmshöhe betrieb? Und/oder der Heinrich Laspe, dem die »Altdeutsche Bierstube (→)« am Karlsplatz gehörte?). Das Bild ist wie das darüberstehende von Norden aufgenommen.*MA


Ca. 1900: »Hotel Laspe« mit vielen Beschilderungen, darunter auf der Fassade links im Bild »H. Laspe« (siehe auch »Kurhotel«, wo ebenfalls ein »H.Laspe« als Besitzer vorkommt).*7



Um 1968: Zwei Bilder von der Südseite.*MA



Ca. 1970: Umbau, rechts die Schloßteichstraße 3. Dahinter die Burgfeldstraße 4 – in schlechtem Zustand und ohne Dachreiter.*MA

Die Schloßteichstraße 1 (Parkstraße 133 ¾) war im ersten Bauzustand, den man auf dem alten Plan sieht (rechts: Norden) ein ganz kleines Gebäude. Das erste Bild links zeigt den schon etwas vergrößerten zweiten Bauzustand.


Lageplan von 1913. (Oben: Westen). Rechts, mit dem Besitzvermerk »Dilg«, die Schloßteichstraße 1. Die grünen Linien zeigen die Grenze des Schloßparks Wilhelmshöhe. Deutlich zu sehen der ursprünglich kleine Grundriß der Nr. 1 (das Haus wurde lange vor 1913 erweitert, der Plan war nicht aktuell).*MA


Um 1900, aus dem Schmidtmann-Album, dort auf der Doppelseite 11: Blick aus der Burgfeldstraße 8 nach Nordwesten zur Schloßteichstaße: links die Schloßteichstraße 3, in der Bildmitte die Schloßteichstraße 1.

Das Haus, das als Privathaus errichtet worden war, wurde etwa um 1895 zur jetzigen Größe zu einem Restaurant mit Gästezimmern ausgebaut, zuerst als »Kronprinz« unter Wilhelm Dilg, dann als »Hotel Laspe«: tief unter dem Souterrain des neueren Teils liegt auch heute noch der gewölbeartige Wein- und Bierkeller. Das Haus wurde um 1970 recht verdorben: Fenster wurden verengt, Glasbausteine eingesetzt und die gelbliche Klinkerfassade weiß angestrichen.

Aber die Substanz dieses zum Kern der Villenkolonie zählenden Hauses ist intakt. Dieses einst prächtige, durchaus wiederherstellbare Haus, dessen Grundstück an zwei Seiten an den Park, das UNESCO-Welterbe grenzt und das zum inneren Kern der frühesten Villenkolonie-Schicht gehört, muß erhalten bleiben.


2005: Blick aus der Nr. 1 in den Garten der Nr. 3 (rechts), auf die Nr. 5 (hinten links) und auf die Häuser Burgfeldstraße 6 und Burgfeldstraße 8.*MA


1930: Als die Schloßteichstraße 5 noch Diakonissen-Altersheim war, hatte die Bewohnerin Ursula Vondermühl dieses Kinderbild für die Website vorbeigebracht. Von der Auf‌fahrt der Nr. 1 sieht man die quer verlaufende Mulangstraße und den Weg nach unten zu den Tennisplätzen.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)
Nr. 2 Die Schloßteichstraße 2 ist ein 70er-Jahre-Bau, errichtet auf dem vorderen Teil des Grundstücks des abgerissenen Hauses Lindenstraße 2, siehe dort.
(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Ca. 1885. Der hier zu erkennende Erstbau ist im heutigen Bau noch vollständig enthalten, im Vordergrund die Burgfeldstraße 6.*12


Ca. 1885. Ausschnitt aus einem Bild am Anfang des Kapitels zur Burgfeldstraße.*12


Um 1900, im Hintergrund eines Fotos der Burgfeldstraße 6 von der Doppelseite 12 des Schmidtmann-Albums.

* * *


Schloßteichstraße 5, 1913, das »Viktoriaheim«. Im Hintergrund Nr. 3 im zweiten Bauzustand.*MA



1905, 1906 (Poststempel). Postkarten des Victoriaheims, das damals die Häuser Nr. 3 und Schloßteichstraße 5 umfaßte.*MA


1910: Straßenansicht.*MA

* * *


1927 Postkarte von Jennie Fitzau an Fräulein Lina Aalberts, Warmeveer, Niederlande.*MA


»Franco Tibaldi. Kassel 1935«, Porträt-Medaillon, signiert »Hilda Fitzau«.*MA

* * *


1960: Dora und Albert Feyll, nach 1956 Besitzer des Hauses, mit ihrer Schwiegertochter Anne und zwei Enkelinnen.*MA


Ca. 1965: Albert Feyll sägt. Rechts die Mauer zum Grundstück Schloßteichstraße 5, im Hintergrund die Burgfeldstraße 6, dahinter links die Burgfeldstraße 5.*MA


1965. Die gleiche Perspektive wie im vorigen Bild. Der Turm ist niedriger und kaum mehr zu erkennen, das Haus höher (Hier klicken für ein ähnliches Foto vom Mai 1975).*MA


Ca. 1969: Dora und Albert Feyll, Schwiegertochter Anne Feyll, geb. Edelhoff und die drei Kinder. Links die Schloßteichstraße 1 im Umbau, rechts die Burgfeldstraße 2.*MA


1968: Schloßteichstraße, Blick nach Norden, Richtung Park. (Der Dackel hieß »Axel«, bevor Sie fragen.)*MA


1965: Blick aus der Einmündung der Lindenstraße in die Schloßteichstraße. Das große Dach gehört zur Schloßteichstraße 5, ganz rechts die Schloßteichstraße 7.*MA


Ca. 1970, Straßenseite.*MA


Bild von 1999: Zustand 1930-2000, Gartenseite, links eine Ecke der Schloßteichstraße 5.*MA

Die Schloßteichstraße 3 (Park-Straße 134) ist wohl das meistumgebaute Haus der Villenkolonie.

Die Bilder von ca. 1885 zeigen das Haus im ersten Bauzustand. Es bestand aus einem einzigen, etwa 40qm großen, 4m hohen Raum mit prächtigem Fenster zum Park, einer Säulenterrasse zur Hangseite und einem Zier-Turm, der talseits kein Fenster aufwies und dessen Turmgeschoß nur über eine schmale Treppe erreichbar gewesen sein kann. Im Untergeschoß (zum Garten ebenerdig) gab es eine Küche, deren Kacheln zum Teil erhalten sind. Das Haus war damit zu klein zum standesgemäßen Wohnen und diente seinem Erstbesitzer wohl als Landhäuschen. Dieser Erstbesitzer »... könnte um 1886 der Regierungsrat Delius gewesen sein«*17: Das wäre dann entweder der Ober-Regierungsrat Eduard Delius, Stellvertreter des Provinzial-Steuer-Direktors in Behinderungsfällen, oder Wilhelm Delius, Regierungsrat »bei der Gen.-Commis.«, laut Adreßbuch von 1887 wohnhaft in »Wahlershausen 17 ¼«).

Um 1891 erfolgte ein Besitzerwechsel. Adreßbücher 1893 bis 1899: Georg Seidler, Rittergutsbesitzer, Park-Straße 134. Einige Zeilen zu dem hochangesehenen Maurermeister und Lokalpolitiker Seidler hier (→) auf Wikipedia sowie hier (→) bei der Stadt Kassel. Seidler war ein Vetter und guter Freund von Heinrich Schmidtmann, er kommt in dessen Autobiographie »Erinnerungbilder« oft vor.

Im Adreßbuch von 1900 hat das Haus keinen Eintrag. Vielleicht wurde es in diesem Jahr das erste Mal deutlich erweitert?:


Um 1900, aus dem Schmidtmann-Album, dort auf der Doppelseite 11: Blick aus der Burgfeldstraße 8 nach Nordwesten zur Schloßteichstaße: links der Stall auf dem Grundstück Schloßteichstraße 5, dann die Schloßteichstraße 3, in der Bildmitte die Schloßteichstraße 1. Rechts ein Giebelstück der Burgfeldstraße 4. Zwischen den Häusern ist der Schloßteich zu erspähen.

1901 bis 1906: Hermann Schmidt, Privatmann, Parkstraße 134; ab 1905: Schloßteichstraße 3. Ab 1907 wohnte Hermann Schmidt in der Wilhelmshöher Allee 59½, bleibt aber als Besitzer eingetragen. 1907 ein Mieter: »Goldschmidt, Kfm.«. 1908 steht kein Mieter im Adreßbuch. 1909 bis 1919/20, weiter im Besitze Schmidts: »Viktoriaheim, Hausfrauenschule«.

Ab 1921/22: Fitzau, Geheimer Regierungs- und Forstrat a.D. Die nächste Besitzerin war Jenny Fitzau, die das Haus mit ihren Schwestern Johanna und Hilda bewohnte. Hilda Fitzau (1892–1940) war Bildhauerin. Sie stellte etwa in der Kasseler Frühjahrsausstellung 1920 aus (dort als »Hilde Fitzau«) und war mit den Bewohnern der Schloßteichstraße 9 befreundet.


Hilda Fitzau, Postkarte mit Stempel vom 7.2.1915.*MA – Text: »M. L. Ilse, freute mich so über d. Geburstagsgruß mit d. Nachrichten über Dein Bübchen; hab herzl. Dank. Umseitig siehst Du meinen Jungen im Entwicklungsstadium. Er wurde am 3.II. aufgestellt. Soutter (?) kam grade noch vorher wieder, heute nacht geht er aber wieder fort, diesmal nach dem Osten. Da ruht dies Arbeiten dann für die nächste Zeit. Ich bin gespannt, ob man mich zum Pflegen gebrauchen kann. – Von Ems und Friedel höre ich gar nichts mehr. Friedel scheint das nach xxx ganz vergessen zu haben. – Dein lb. Mann jetzt wieder mehr zu Hause? Grüße ihn vielmals und einen Kuß von d. alten Hilda. Wurde heute im Mündlichen dissentiert« – Rückseite: hier klicken.

Hier (→) sowie hier (→) Links auf Auktionsseiten mit Bronzen von Hilda Fitzau.

* * *

In den späten 1920er Jahren wurde das Haus ein weiteres Mal deutlich erweitert, wie auf dem Bild von 1965 zu sehen – nur daß dieses Bild den höheren Turm des vorigen Bildes nicht mehr zeigt, der bei einem Dachbrand im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde (Wiederherstellung des Hauses: Architekten Baecker und Sirrenberg). Man sieht aber, daß das Haus in den 1920er Jahren um ein halbes Stockwerk erhöht wurde (die Klinker enden einen Meter unter dem Dach). Außerdem wurde das Haus zum Garten hin um eine halbe Raumtiefe vergrößert, wodurch mit beträchtlichem Aufwand ein repräsentativer Raum geschaffen wurde. Schon in den 1930er Jahren aber entsprach diese Raumaufteilung nicht mehr dem Wohngefühl der Besitzer, die Decken in der 4 m hohen Haupt-Etage wurden, wo nur möglich, um bis zu 1,50 m abgehängt.

* * *

Nämlich von Dr. Amberg, der das Haus von ca. 1940 bis 1956 besaß und mit seiner Familie bewohnte. Seine Nachkommen haben mir Familienalben zum Scannen überlassen (ein Vorbild, dem bitte viele Mulang-Privatfoto-Besitzer folgen mögen).


Ca. 1940: Links das Haus mit Turm, rechts Frau Amberg auf dem vorderen Balkon mit Blick auf die Schloßteichtraße 5 und die Schloßteichstraße 7.*8


Garten-Neugestaltung: Vorgarten mit Blick auf Schloßteich- und Mulangstraße, ca.1940.*8

* * *

Das Bild von 1999 zeigt das Patchwork der letzten drei Umbauten, also den Zustand, in dem das Haus von etwa 1935 bis 2000 war: die große gelbe Klinkerwand, wo einmal die Terrasse war, die braunrote Putzfläche unter dem Dach, wo das Haus um ein halbes Stockwerk erhöht wurde, und die weiße Putzfläche samt Fachwerk unter dem Flachdach-Stückchen, wo die Terrasse in den 1930er Jahren zugebaut worden war.
    2001 wurde das Dach auf der Talseite »hochgeklappt« und zur Wohnung ausgebaut (Architekten: Christoph und Jutta Harney). Diese Baumaßnahme geschah in enger Absprache mit dem Denkmalschutz, welcher der Einschätzung zustimmte, daß gerade das Typische an diesem Haus ist, daß es ständig erweitert wurde.

Betreff: Tag der Architektur 2006 – Ergebnis des Auswahlgremiums
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, dass das von Ihnen eingereichte Objekt »Haus Schlossteichstrasse« (1140183480) in 34131 Kassel für die Teilnahme am »Tag der Architektur 2006« am 25. und 26. Juni 2006 ausgewählt wurde und gratulieren Ihnen hierzu herzlich.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr TdA-Team

* * *

Animation der Ausbaustufen.*MA

Gartenseite (obere Linie: Straßenniveau)
1. Einraum-Haus mit Säulenterrasse (1880–1900)
2. 1 ½ Geschosse, erhöhter Turm (1900-1920)
3. Zwei Geschosse, Terrassenecke (1920-1935)
4. Terrasse geschlossen, Fachwerk-Ecke (1935)
5. Turm 1945 nicht erneuert, 1999 Dachausbau.


Straßenseite
1. Kleines Einraum-Haus mit Turm (1880–1900)
2. 1 ½ Geschosse, erhöhter Turm (1900-1920)
3. Zwei Voll-Geschosse (1920-1945)
4. Turm 1945 nicht erneuert
5. 1999 Dachausbau (diese Seite unverändert)

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Beim Klicken auf das Bild öffnet sich ein 14 MB großes PDF mit 14 Bildern von der Erbauung des Hauses Schloßteichstraße 4 – von der Ausschachtung bis zur Gartenanlage, 1934–36.



Catta & Groth: Grundriß des Erdgeschosses sowie des ersten Stocks.*MA



Der Bepflanzungsplan von Harry Maasz (zwei große Bilder). Hier klicken für ein PDF des Plans.*MA

Schloßteichstraße 4


1936: Das Haus kurz nach der Fertigstellung. Rechts die Lindenstraße 1.*MA

Das Haus Schloßteichstraße 4 ist ein Bau von Fritz Catta und Otto Groth, dem bedeutenden Kasseler Architekturbüro, für den Rechtsanwalt und Notar Kurt Schulin. Einige weitere Werke dieses Architekturbüros in Kassel: Wohnhaus Hellmut-von-Gerlach-Straße 29, Fasanenhofschule, Wohnanlage Carolinenstraße, Schlagd, Aschrott-Wohlfahrtshaus.*10 Er hat auch einige Mulang-Häuser nach Kriegszerstörung wieder hergestellt, so die Steinhöferstraße 9.
  Der Garten der Schloßteichstraße 4 wurde vom hervorragenden Gartenarchitekten Harry Maasz (→) geplant und angelegt. Maasz wird als Schöpfer des Begriffs »Wohngarten« bezeichnet; über ihn ist unter anderem das Buch »Harry Maasz, Gartenarchitekt, Gartenschriftsteller, Gartenpoet« erschienen.
  Haus und Garten sind in perfektem Originalzustand erhalten.


Die Architektenstempel und -signaturen
auf dem Plan des Hauses Nr. 4.*MA

Das Grundstück des Hauses wurde vom sehr großen Garten der Villa Mummy, Kurhausstraße 13, abgeteilt, bevor oder während diese Villa zum Kur- und Badehaus umgebaut wurde.

Das Haus ist ein treffliches Beispiel dafür, wie eine Villenkolonie sich weiterentwickeln kann und stilistisch der Gründungsphase völlig fremde Bauten sich einfügen – wenn nur das Bauen auf hohem Niveau stattfindet. Ein Beispiel aus unserer Zeit ist die vom Kasseler Büro Bieling & Bieling erbaute Villa in der Brabanter Straße 29.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)

6 Fotos aus dem Album der Schülerin, ca. 1923:4


»Das Kollegium«, Eingang der Nr. 5.*MA


»Tante Hüh« (Lehrerin Fräulein Hünersdorf) auf dem schönen rückseitigen Balkon (der 2005 abgerissen und durch etwas Üblich-Eckiges ersetzt wurde).*MA


»Freizeit im Garten-Haus«, Burgfeldstraße 8.*MA


»Die Gartenhausbewohner«.*MA


Blick aus dem Haus Nr. 5: »Morgensonne auf Kassel«. Ganz rechts das »Gartenhaus«, Burgfeldstraße 8, dahinter die Häuser Burgfeldstraße 5, 7 und 9, noch dahinter links das Pensionshaus Wilhelmshöhe, Wigandstraße 5. Hinten rechts die Christuskirche.*MA


»im Winter«, Blick zur Schloßteichstraße.*MA

* * *

Acht Fotos aus einem 4seitigen DIN-A4-Faltblatt mit Werbefotos für das Viktoria-Heim, ca. 1920er Jahre:


»Der Schloßpark (x Dach des Hauses)«, Foto über den Schloßteich hinweg, vor der Nr. 5 die Schloßteichstraße 1.*MA


»Viktoriaheim von Süden«, Blick vom Grundstück der Schloßteichstraße 7.*MA


»Wohnzimmer«.*MA


»Eßzimmer mit Wintergarten«.*MA


»Bei der Arbeit«, Südseite.*MA


»Erholung« – Baden im Schloßteich?*MA


»Schlafzimmer«.*MA


»Wir habens gut«.*MA

* * *


1959. »Diakonissenhaus Kassel, Viktoriaheim«.*MA


Ca. 1970, Ansicht von Norden, rechts die Schloßteichstraße 3.*MA

Die Schloßteichstraße 5 ist ein Schmidtmann-Bau, von dem sich Planzeichnungen erhalten haben (ich habe sie jedenfalls vor dem Verkauf des Hauses 2005 im Diakonie-Archiv gesehen). Es wurde um 1895 nicht als typische Villa, also als Einfamilienhaus errichtet, sondern als Offiziers-Pensionshaus mit drei Wohneinheiten.


1931: »Viktoriaheim, staatl. anerkannte Haushaltungsschule« von der Straßenseite, von Westen. – Hier klicken für eine Variante ohne Beschriftung. Erhalten.*MA


Ca. 1890. Im Vordergrund die Burgfeldstraße 8.*MA Rechts dahinter der Stall (Ziegel-Erdgeschoß, Fachwerk-Aufbau) auf dem Grundstück, auf dem bald danach das Haus Schloßteichstraße 5 errichtet wurde. Foto aus dem »Schmidtmann-Album«.

* * *

Um 1920 wurde die Burgfeldstraße 8 zur »Viktoria-Hausfrauenschule«. Dieses Töchterheim bestand bis zum Ende der 1930er Jahre und und umfaßte von 1924 bis 1927 auch die Burgfeldstraße 8, sowie für noch kürzere Zeit (und nicht gleichzeitig) die Schloßteichstraße 3, die Schloßteichstraße 5 und die Schloßteichstraße 7. Ein 48seitiges Fotoalbum einer Schülerin mit vielen sehr fröhlichen Fotos vom Leben im Viktoriaheim befindet sich im Mulang-Archiv – ich habe es im Juni 2021 digitalisiert und die Texte transkribiert. Hier klicken für ein 17 MB großes PDF; hier klicken für eine 38 MB große Variante.*MA


Prospekt, ca. 1923. Beim Klicken auf das Bild öffnet sich ein dreiseitiges PDF, Beilage zum »Heimchen«-Fotoalbum.*MA



Vier Postkarten mit Bilder der Innenräume der »
Viktoriaheim Hausfrauenschule«, beigelegt oder eingeklebt im Album der Schülerin. – Auf separat erworbenen Exemplaren der beiden unteren Karten stehen Hinweise zu den abgebildeten Personen und Räumen: linke Karte, oben: »Frl. Hünersdorfs Küche«, unten: »Speisezimmer«. Rechte Karte, oben: »Lehrzimmer. – Frl. Schulz gibt Unterricht«, unten: »Unsere Küche. In Wirklichkeit viel schöner. † [Kreuz ganz rechts auf dem Foto] † Da ist eine Tür zum Garten«.*MA

Hier klicken für das Kapitel »Töchterheime«; hier, um direkt zum dortigen Eintrag übers Viktoriaheim zu kommen.

* * *

1956 wurde das Haus ein Alterssitz des Kurhessischen Diakonissenhauses, weiterhin unter dem Namen »Viktoriaheim«. Siehe auch Schloßteichstraße 1, wo ein Kinderbild einer Frau zu sehen ist, die im Haus Nr. 1 aufgewachsen war und in der Nr. 5 ihren Alterssitz hatte.


Foto: 2006.*MA

* * *

Das Haus wurde 2005 in Eigentumswohnungen umgewandelt und verkauft. Straßenseitig wurde ein unschöner Balkon angebracht (es gibt da ein Denkmalschutz-Dogma: daß Anbauten unpassend sein sollen, weil dann ... äh ... was nochmal?); die Schloßteichstraße 5 wurde dabei gekonnt saniert und ist weiterhin eines der schönsten Häuser von Mulang.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)

1930er Jahre.*MA – Siehe auch die Bilder bei der Schloßteichstraße 4.

Schloßteichstraße 6, ein Haus, das gleichzeitig mit der Schloßteichstraße 4 errichtet wurde, und zwar für »Dr.med. Wilhelm Eichler, Ober-Regierungs-Medizinalrat«. Ein schön proportioniertes Haus im schlichten Villenstil der 1930er Jahre. Der riesige Rundbrunnen der »Villa Mummy«, Kurhausstraße 13, von dessen Grundstück auch diese Villa ein großes Stück abzwackte, steht heute noch im Garten sowie unter Denkmalschutz. Im Gegensatz zur Schloßteichstraße 4, wo der prächtige, vier Meter hohe Zaun der Villa Mummy zugunsten eines passenden niedrigen Zaunes abgetragen wurde, steht das Haus Nr. 6 lustig hinter dem inzwischen denkmalgeschützten Gründerzeitzaun und teilt sich dessen prächtige Einfahrt (zwischen den beiden Toren das Monogramm von Mummy) mit dem erstaunlich häßlichen neu errichteten Nebenhaus, Schloßteichstraße 8, das um 1999 auf ein bis dahin freies Grundstück gestellt wurde.

Um 2000 wurde an das Haus ein moderner Anbau gesetzt, Architekt: Berthold Penkhues.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


1895. Ausschnitt aus dem großen Bild von Schloßteich- und Burgfeldstraße, siehe Anfang der jeweiligen Kapitel. 1970 abgerissen.*12


Von der Gartenseite, ca. 1905. Siehe auch Burgfeldstraße 8.


1965: Blick aus der Einmündung der Lindenstraße in die Schloßteichstraße. Das große Dach gehört zur Schloßteichstraße 5, ganz rechts die Nr. 7.*MA




1970: Die Nr. 9 und die Nr. 7, erbaut vom Villenkolonie-Gründer Heinrich Schmidtmann, werden abgerissen –

– ob wohl eines der beiden Häuser »Haus Marie« hieß? Dieses Foto lag im Störmer-Archiv bei den obigen, auf der Rückseite steht »Spurensicherung«.*28

Die Schloßteichstraße 7 war ein Fachwerk-Landhaus im Frühstil der Kolonie; der Architekt war sehr wahrscheinlich Heinrich Schmidtmann.


Schloßteichstraße 7, ca. 1890.*MA Dahinter die Lindenstraße 2 (abgerissen 1970). Hinten die Henkel-Villa, Kurhausstraße 7, ganz rechts in den Bäumen das Haus Siebertweg 1. – Von Heinrich Schmidtmann und seiner Frau hat sich ein Privatalbum erhalten. Dort findet sich ein weiteres Foto, auf dem die Schloßteichstraße 7 gut zu sehen ist. Hier klicken für die Sonderseite.


Blick von der Lindenstraße 1, 1966. Links hinten das große Dach der Schloßteichstraße 5, rechts davon zunächst die Schloßteichstraße 7, sodann die Schloßteichstraße 9.*19

* * *

Erst 1970 wurden die reizenden Häuser 7 und 9 abgerissen.


Abriß der Nr. 7 und der Nr. 9 (Vordergrund), 1970. Das hohe Dach im Hintergrund: Schloßteichstraße 5. Das Haus ganz rechts: Burgfeldstraße 8.*28

* * *


7–9, ca. 1975. Schwesternwohnheim des Burgfeld-Krankenhauses. In den 2010ern abgerissen; heute steht dort eine zweiteilige Wohnanlage auf Garagensockel.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)

Fotos von ca. 1930. Das Haus wurde 1970 abgerissen.*29


Blick von Süden.*29


Nr. 9. Nordseite mit Eingang.*29

Schloßteichstraße 9 (Park-Straße 134 ¾) war ein reizendes Fachwerkhaus ähnlich der Schloßteichstraße 7.

Die Bilder links und unten stammen aus dem Fotoalbum der Familie Brunner. Dr. med. Heinrich Brunner schreibt bei der Übersendung der Scans 2007:

»Meine Eltern wohnten 1925–1953 Schloßteichstraße 9 in einem Haus der Dresdner Bank. Mein Vater, Heinrich Brunner (geb. 1883, gestorben 1969) war Direktor der Filiale Kassel. Vorher war er Direktor in Frankfurt/Main. Meine Eltern heirateten 1923 in Hoechst und zogen 1925 nach Kassel. [...] Wir haben dort eine herrliche Jugendzeit erlebt; Schloßteichstraße, Park, Lac, Herkules etc. Schloßteichstraße 9 war ein sehr großes Grundstück mit hohen Bäumen und einem Obst- und Blumengarten. Es war auch das Grundstück Nr. 11 bis zum Küperweg. In der Schloßteichstraße 3 wohnte die Künstlerin Hilda Fitzau, die mit meinen Eltern und uns Kindern sehr befreundet war. Die waren auch im WiWaBu – Wilhelmshöher Wanderbund.«


Links: Blick von der Schloßteichstraße.
Rechts: Nr. 9, im Hintergrund Nr. 7.*29


Links: von Osten. Rechts: Süden.*29


Der Garten.*29

Das Haus wurde um 1970 zusammen mit der Nr. 7 abgerissen. Heute steht auf dem Doppelgrundstück 7/9 eine zweiteilige Wohnanlage auf Garagensockel.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Schmidtmann-Album, ca. 1895. Links auf dem Balkon gewiß Georg Schwartzkopff. Im Krieg zerstört, 50er-Jahre-Neubau auf dem alten Sockel.*MA



Stempel: Cassel, 4.2.1909; (Unleserlich) an Frau Baumeister Auguste Potente, Schloß Charlottenburg.*MA


Ca. 1940.*12

Schloßteichstraße 10 (Parkstraße 149 ½)


31.7.1895. Albumin-Foto.*MA – Blick von der Brabanter Straße nach Norden. Links hinten die Villa Mummy, Kurhausstraße 13, abgerissen um 1970. Rechts hinten die Villa Waldeck, Lindenstraße 1, erhalten. Die Nr. 10 ist nicht erhalten. Das Adreßbuch von 1898 weist aus: »Schwartzkopff, Georg, Regierungs-Baumeister, (Tel) 829, Park-Straße 149 ½. (Villa Clara.) (→)«, die Aufschrift auf dem großformatigen Foto lautet »Villa v. Georg u. Cläre Schw. in Wilhelmshöhe«. (Biographisches zu Georg Schwartzkopff: Hier klicken (→) für eine Architektur-Website.)

Links oben: Foto aus dem Schmidtmann-Album, Doppelseite 14. Aufnahmezeit und -perspektive entsprechen weitgehend dem oberen Bild.

Links Mitte: Ansicht von der Schloßteichstraße aus, die Brabanter Straße verläuft dahinter. Für die Zuordnung des Bildes Dank an Dr. Christian Presche: »Der Familienname Potente führte auf die richtige Spur: Für 1909 ist im Adressbuch der Regierungsbaumeister Schwartzkopf im EG verzeichnet, ab 1911 wohnt dort nicht nur seine Witwe Cläre Schwartzkopf (vgl. die Unterschrift ›Cläre‹ unter dem Haupttext der Ansichtskarte), sondern auch die Witwe des Kasseler Baumeisters Potente.«

Links unten: Ausschnitt aus einer Luftaufnahme von ca. 1940. Das Haus vorne links steht in der Brabanter Straße, die Schloßteichstraße läuft hinten im Bild quer. »Nach Kriegsbeschädigung noch Außen- und Innenwände vorhanden. 1946 stellt der Architekt Georg Hunkel für Bergassessor Hans Eichler den Antrag auf Wiederaufbau einer Wohnung mit dem Hinweis, daß wenig Material und Arbeitskräfte erforderlich sein werden, notwendige Ziegelsteine und Versorgungsleitungen auf dem Grundstück vorhanden sind und Dachholz von außerhalb gestellt wird. Nach Prüfung durch das Bauaufsichtsamt wurde der Antrag 1948 aus bauwirtschaftlichen Gründen abgelehnt. Erst 1950/51 erfolgte dann der schlichte Wiederaufbau.«*17 – Das Haus links unten auf dem Foto, ein freundliches 30er-Jahre-Haus, wurde 2005 abgerissen und durch eine Stadtvilla ersetzt. Siehe Brabanter Straße 12.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Nr. 13. Erhalten.


Ca. 1910. Schloßteichstraße 13: in der Mitte des sich beim Klicken auf die Vorschau öffnenden großen Bildes direkt unterhalb des Herkules, links neben dem spitzen Turm der Burgfeldstraße 19.

Schloßteichstraße 13

Das Ausschnittchen links stammt aus dem Bildbestand von der Errichtung des Hauses Schloßteichstraße 4. Bisher konnte kein gutes altes Bild dieses erfreulichen historistischen Hauses Schloßteichstraße 13 aufgetrieben werden. Wer hat eines?

Das Haus gehörte einige Zeit Helene Rocholl: »Nach ihrer erster Heirat 1919 führte sie den Doppelnamen v. Korff-Benninghoff; zuvor hatte sie offenbar schon das Haus Schloßteichstraße 13 erworben, in dem sie nun eine eigene Zweigstelle des Pensionats Bergér betrieb. 1923 wurde (mit ihrer zweiten Heirat?, jedenfalls im selben Jahr oder 1924) die Zweigstelle des Töchterheims Bergér im Haus Schloßteichstraße 13 aufgegeben, das Gebäude Schloßteichstraße an die Firma Appel und Pfannschmidt verkauft, als Villa für die beiden Direktoren.« (Recherche von Dr.Christian Presche, siehe hier zu Helene Rocholl im Kapitel »Töchterheime«.)

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Nr. 15. Ca. 1905.*MA
Auf dem beim Anklicken sich öffnenden Bild der Villenkolonie sehr weit rechts zu finden. Siehe auch die drei Postkarten bei der Schloßteichstraße 19.

Februar 2023: Peter Bance, Historiker und Biograph aus dem Vereinigten Königreich, sendet zwei Fotos der Bewohnerinnen:


Catherine Duleep Singh, 1895.*Courtesy of @peter.bance


Catherine Duleep Singh und Lina Schäfer.*Courtesy of @peter.bance

Schloßteichstraße 15 (Parkstraße 148): Ein reizvolles Haus von 1892 mit Treppengiebeln. Es ist erfreulich, daß sich dieses Haus in prunkhafter Bescheidenheit in großem Garten mit alten Strukturen so gut erhalten hat.

»Das mit der Jahreszahl verbundene Monogramm [auf dem Schaugiebel] ›LS‹ steht für den Bauherren, den Maurermeister Siegmund Lauckhardt (aber auch für die spätere Besitzerin Lina Schäfer).«*17

Lauckhardt war Freund und Geschäftspartner des Villenkolonie-Gründers Heinrich Schmidtmann, hier klicken für eine Erwähnung in Schmidtmanns Autobiographie.

Das Haus Nr. 15 gehörte zwischenzeitlich offenbar dem Unternehmer Heinrich Engelhardt, Kompagnon von Louis Hochapfel (siehe Kurhausstraße 1).

* * *

Juni 2023: E-Mail (auf Deutsch):
»Ich heiße Krithika Varagur, und ich bin eine Historikerin aus New York. Ich verbringe einen Forschungs-Monat in Kassel. Ich schreibe ein Sachbuch über die Prinzessinnen Duleep Singh, drei Inderinnen, die im viktorianischen England lebten. Hier ist ein Artikel (auf Englisch) (→), den ich in 2021 über eine von ihnen (die mittlere Schwester Catherine, die in Kassel lebte) geschrieben habe. Und hier sind einige Informationen über mein Buch (→) (das in den Staaten und im Vereinigten Königreich von Penguin verlegt wird, in Deutschland in Übersetzung). Prinzessin Catherine Duleep Singh (→) hat in Kassel mit ihrer Gouvernante ( Lina Schäfer – einer Kasselänerin) von zirka 1901 bis 1938 gelebt.« – Wer Informationen über Catherine Duleep Singh oder Lina Schäfer hat, bitte bei mir melden, ich gebe sie an Frau Varagur weiter.

* * *

Zur Geschichte des Hauses finden sich im Juli 1997 zwei Beiträge in der HNA:

[1908 erwirbt Lina Schäfer, geboren 1858, ledige und kinderlose Lehrerin und Erzieherin] die 1892 erbaute Villa in der Schloßteichstraße 15 [...]. Wie lange Lina Schäfer sich dann in Kassel aufhält, ist unklar. Als die Polizei im Jahr 1906 nach ihr aus noch ungeklärten Gründen sucht, findet sie ein leeres Haus vor. Irgendwann lernt sie offenbar Prinzessin Katharina Duleep-Singh kennen und tritt in ihre Dienste. Später, wir sind mittlerweile im Jahr 1925 angelangt, gewährt sie eben dieser Prinzessin in ihrem Haus im ersten Stock Unterkunft. [...] Bis 1938 ist sie im Besitz der Villa [...].

Sie starb am 26. August 1938 in ihrem Haus in der Schloßteichstraße 15 in Kassel-Wilhelmshöhe im Alter von 79 Jahren. [...]
    Bis zum Tod wurde Lina Schäfer von ihrem einstigen Zögling Catherina Duleep-Singh gepflegt. Dies hatte ihr die Enkelin eines indischen Maharadschas versprochen. Und über den Tod hinaus sollte die eigenartige, unverbrüchliche Freundschaft gelten. Prinzessin Catherina Duleep-Singh, Alleinerbin der Schäferschen Villa, vermerkte in ihrem Testament, daß ihre Asche zur Hälfte Lina Schäfers Grab im Hauptfriedhof beigegeben werde. Die andere Hälfte sollte in den Ganges gestreut werden. [...]
    Fern ihrer Heimat lebte die Prinzessin in dem Haus immerhin 22 Jahre lang zurückgezogen und für ihre Verhältnisse bescheiden. Nur eines hätte sie Zeit ihres Lebens geschmerzt: Die Engländer beschlagnahmten einen kostbaren Edelstein aus der Krone ihres Großvaters und setzten ihn in die englische Königskrone. [...] Lina Schäfer, Tochter des Zahnarztes Dr. Schäfer, war schon 1885 nach England ausgereist. Dort muß sie in die Dienste des indischen Maharadschas getreten und mit der Obhut der 1871 in London geborenen Catherina betraut worden sein. 1893 reist Lina Schäfer in die Schweiz und 1900 nach Kassel, wo sie die Villa am Mulang erwirbt.
    Jahre später bezieht sie aber erst das Haus zusammen mit der Prinzessin. »Wir sind zwei kleine Mäuschen und wohnen in einem kleinen Häuschen« hätte sie schalkhaft oft über ihre Wohnsituation gesagt. »Wunderschön war das Haus eingerichtet, mit Chippendale-Möbeln und prachtvollen Tapeten, schwärmt
[die frühere Nachbarin] Christina Twelker.
    Das Schönste aber sei der Garten gewesen. Ein Blumenmeer hätte die Prinzessin um das Haus herum angelegt. Sie nimmt sich zwar der Gartenarbeit an, doch unter ihrer Würde ist es, Essen zu kochen. Deshalb pflegt das ungleiche Paar mittags in die nahegelegene Fremdenpension Blankenburg zu gehen, um dort zu speisen.
    Nach dem Tod ihrer Freundin erbt die Prinzessin die Villa. Doch als Ausländerin werden für sie die Lebensumstände durch den Nationalsozialismus immer schwieriger. Ihr Nachbar, der Wirtschaftsprüfer Dr. Fritz Ratig, warnt sie vor dem bevorstehenden Ausbruch des Krieges und rät ihr auszureisen. Im November 1937 verkauft die Prinzessin ihr Kasseler Hab und Gut und flieht über die Schweiz nach England.
    Dort, in der Nähe von London, verfügte ihre Familie über Besitztümer. über ihre Nachkommen ist allerdings auch bei der indischen Botschaft in London nichts bekannt
[...].

Zu Sophia Duleep Singh siehe auch den Beitrag auf Wikiwand.de (→).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Schloßteichstraße«)


Ausschnitt aus dem großen Luftbild von ca. 1920 (siehe »Lage, Anfänge, Überblick«) mit Bezeichnung der Häuser Schloßteichstraße 10, Schloßteichstraße 15 und 19 (nicht erhalten, Nachkriegs-Neubau auf dem alten Sockel).*30

Weitere Vorkommen dieses Hauses auf Panorama-Bildern: Siehe den Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«, bei den Blicken von der Haltestelle Wigandstraße auf die Villenkolonie.

Wer hat ein Foto der alten Villa? Immer frisch her damit.

Schloßteichstraße 19: »Ursprünglich mit einer Villa der Zeit um 1904 bebaut. Bescheidener Wiederaufbau, 1951/53, inzwischen modernisiert. Zur Schloßteichstraße erhaltene Jugendstileinfriedung«.*17


1905: in der Mitte (des großen Bildes, das sich beim Anklicken der Vorschau öffnet) prominent die Villa Mummy, Kurhausstraße 13, und ihre Nebengebäude an der Ecke Kurhausstraße / Brabanter Straße. Die Brabanter Straße verläuft schräg den Hügel hinauf. Das eingerüstete Haus etwas rechts der Bildmitte ist das Haus Schloßteichstraße 19 im Bau zu sehen, an der Ecke Brabanter Straße.*MA


Zwischen 1905 und 1910: am linken Rand (des großen Bildes, das sich beim Anklicken der Vorschau öffnet) hinter der Burgfeldstraße 21 die Schloßteichstraße 19.*MA


1910: Die Ecke Brabanter Straße / Wigandstraße.*MA – Links der Mitte des (großen) Bildes ist der viersäulige Gartenseiten-Portikus der Villa Mummy auszumachen, direkt davor sieht man den Turm der Schloßteichstraße 10 – und davor die Schloßteichstraße 19 mit ihrem Fachwerk-Obergeschoß. Auf den oberen Bildern ist der rechte hohe Dachteil nicht zu sehen – offenbar ist das Haus kurz nach Errichtung erweitert worden.*MA

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Küperweg


»Grundstücksgrenze Küperweg nach Norden«, rechts ganz hinten das »Pensionshaus Wilhelmshöhe«, Wigandstraße 5. Links die Burgfeldstraße 13. Foto aus einem Album der Familie Greger, ca. 1900.*3 – Damals gehörte das ganze Karree zwischen Wigandstraße, Küperweg, Burgfeldstraße und Brabanter Straße zum Sanatorium Greger, Burgfeldstraße 17.

Schloßteichstraße bis Wigandstraße, diese querend und eine Sackgasse bildend. Hieß um 1905 (und offenbar bis ca. 1920) »Sommerweg«. Benannt nach Otto Philipp Küper (→), 1692–1770, Kupferschmied, vermuteter Mitverfertiger der Herkulesstatue.
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Siebertweg 1 | 2 | 3 | 4 | 6 | 8
Mulangstraße bis Kurhausstraße. Hieß zunächst Hermannsweg (auch Hermannweg), im Adreßbuch von 1896 »Privatweg«, bis zur Eingemeindung 1906 »Juliusweg«. Nach Julius Siebert, 1829–1896, Kaufmann und Stadtrat, Freund des Koloniegründers Heinrich Schmidtmann.


Siebertweg 1913 (senkrechte Straße; die Stichstraße nach rechts wird allgemein »kleiner Siebertweg« genannt): Nr. 2: Wilhelm Ichon, Consul a.D.; Nr. 4: Schultheis, Nr. 6: Sust – alle erhalten. Kurhausstraße: Nr. 7: Gustav Henkel; Nr. 5: Susanne Enke, Wwe. des Rechnungsrathes; Nr. 3: Wilhelm Schmidt; Nr. 1: Louis Hochapfel: alle erhalten. Siehe auch die Luftaufnahme unter »Kurhausstraße«.*MA
(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)

1870, erster Bauzustand. Teilerhalten. (→) *14


1890, nach rechts erweitert.*5


1930.*4


1930.*4


Carl Siebert, 1930.*4


1930.*4

Das Haus Siebertweg 1, auch »Waldhaus« genannt (Juliusweg 138) wurde von Julius Siebert etwa 1865 erbaut, also noch vor der Gründung der Villenkolonie. Daß Heinrich Schmidtmann mit Julius Siebert befreundet war (siehe den Schmidtmann-Text zur Gründung der Kolonie), machte es diesem freundschaftsfähigen Manne erst recht verlockend, sich in der Nähe anzusiedeln. Das Haus behauptete lange seine Sonderstellung, die sich auch im Namen »Waldhaus« ausdrückt: die Lage an der Grenze zum Park und das bis in die 1920er Jahre hinein sehr große Grundstück. Vom letzteren wurden immer wieder Teile verkauft, wobei das Haus zunehmend mit der Villenkolonie verwuchs. Das Haus, das heute an der Stelle des Siebert-Landhauses steht, enthält nach Umbau und Kriegsschäden noch immer viele Teile des ursprünglichen Baus und verfügt immer noch über einen großen Garten.

Julius Siebert gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

Das ursprünglich recht bescheidene Sommerhaus im damaligen Landhausstil (siehe das Foto von ca. 1870; man würdige die reizenden Vogelhäuschen im Giebel-Sprengwerk) wurde noch vor der Jahrhundertwende um einen Anbau erweitert.

Auch eine weitere deutliche Vergrößerung in den 1920er Jahren entstellte das Haus keineswegs und machte es zu einem prächtigen Landhaus, das nicht nur direkt an den Schloßpark grenzte, sondern selbst auf einem parkähnlichen Grundstück stand, wie auf den Farbfotos aus den 1930er Jahren gut zu sehen ist.

In den letzten Kriegstagen brannte das Haus bis auf die Grundmauern ab. In den Jahren nach dem Krieg wurden diese Mauern zu einem Notbau verwendet.

Ein von der Familie Siebert freundlicherweise zur Verfügung gestelltes Bild zeigt Carl Siebert, den Sohn des Erbauers Julius, um 1930 auf der verglasten Veranda des Hauses.

Daß auf dem Grundstück zeitweilig Hühner gehalten wurden, ist ebenfalls fotografisch belegt. Dies wurde sicherlich der frischen Eier wegen getan (oder auch deshalb, weil Hühner Spaß machen) und nicht aus wirtschaftlichen Gründen; außerdem fand man Kleintierhaltung und Nutzgärten womöglich passend zum Charakter einer Cottage-Kolonie.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)

Vor 1940.*23


1952: Das Bild zeigt in der Vergrößerung Jutta Kramer, die Nachbarin aus der Kurhausstraße 5 (und im Garten derselben stehend), im Konfirmationskleid. Wir blicken den Siebertweg hinunter, also nach Nordwesten.*20

Siebertweg 2 (Juliusweg 140 ½), einst »Villa Ichon«, von ca. 1885, ist ein außerordentlich niedliches, sehr schön erhaltenes Haus aus roten Ziegeln, reich geschmückt mit Ziergiebeln, Vasen-Nische in der Fassade, Holzgitterlaube und liebevoll gepflegtem Garten.

In den 2010er Jahren wurde das Haus liebevoll restauriert, samt Villengarten-Struktur der Erstbebauungs-Zeit.

Bauherr des Hauses war Konsul Wilhelm Ichon. Er gehörte zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind; siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. Aus »Abhandlungen u. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Kassel ...« (1895) (→):

Es starben am [...] 29.11.1902 Herr Konsul Ichon (Mitglied seit 1890) [...] Wilhelm Siegfried Carl Ichon wurde am 20. Nov. 1835 in Bremen geboren. Auf Wunsch seines Vaters, welcher Franzose war, kam er mit 14 Jahren in das College St.Barbe in Paris, von dort auf die Ecole Polytechnique und endlich in die Ecole des Mines. Von der französischen Regierung wurde er 1864 zur Weltausstellung nach London geschickt, um die französische Abteilung derselben aufzustellen. Auf seines Vaters Wunsch kam er dann nach Bremen zurück, um dort 10 Jahre eine grosse Reismühle im Betriebe zu leiten. Später war er mit der Leitung der Petroleumbohrungen in Ölheim (Hannover) betraut, gab aber diese Tätigkeit wegen Unsolidität des Unternehmens bald auf und übernahm dann noch einige Jahre die Leitung der Wenzeslausgrube in Schlesien für seinen erkrankten Bruder, um in Wilhelmshöhe seiner Gesundheit wegen zu leben. Ein schweres Nervenleiden machte dem Leben des allzeit tatkräftigen, selbstlosen Mannes ein Ende.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)

Wer hat ein Foto?

Siebertweg 3

Von diesem erfreulichen 30er-Jahre(?)-Haus ist noch kein altes Foto im Archiv vorhanden. Es ist auf dem 1960er-Jahre-Luftbild zu Beginn des Kapitels »Kurhausstraße« zu sehen.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)


1899 gestempelt: »Süsse Grüsse aus der Conditorei Wilhelmshöhe H. Barner«.*MA


Um 1915: »Conditorei und Café Wilhelmshöhe Heinrich Schultheiss«.*MA


1952. Blick vom Garten der Kurhausstraße 5 nach Norden in Richtung Park.*20

Siebertweg 4 (Villenkolonie 140 ⅜ bzw. Hermannsweg 140 ⅜), in weitestgehendem Originalzustand erhalten, war einige Zeit eines der zahlreichen Cafés in Mulang, in denen die Ausflügler sich laben und die Kurgäste ihre Kur-Erfolge zunichte machen konnten. Besitzer: Zunächst Hermann Barner, danach Wilhelm Schultheiß; in den 1930er Jahren hieß es »Fremdenheim Frech«.

Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige aus dem »Café Schultheiß«.*MA

Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »5 Betten, mit Frühstück 2.– bis 3.– RM, Pension 4.– bis 4.50 RM. Bad, Zimmer am Walde gelegen.«*MA


Um 1930: »Fremdenheim Frech«.*7

Linke Spalte: Das untere Bild zeigt ein weiteres Konfirmationsbild von Jutta Kramer (siehe Siebertweg 2 und Kurhausstraße 5). Im Hintergrund ist auch das Haus Siebertweg 6 gut zu erkennen. Bis zu einer Renovierung in den 1980er Jahren hat nach Erinnerung Frau Kramers noch ein Schild am Haus verkündet: »Hier können Familien Kaffee kochen.« – Einigermaßen zu erkennen auf der linken Bildseite: Siebertweg 6.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)


Um 1890, von Süden. (→) *14


Um 1910. »Haus Sust – Kaffee und Fremdenheim« .*MA


Um 1900, von Osten. Im Hintergrund die Kurhausstraße 1.*32


1919. »Villa Sust, Fremdenpension«.*MA


1930er Jahre, von Westen.*32

Siebertweg 6 (Hermannsweg 140 ¼): »Teil der frühesten Bebauung der Villenkolonie. Um 1885 errichtet, etwa 10–15 Jahre später aufgestockt und vergrößert (urspünglich ähnlich dimensioniert wie das Nachbarhaus Nr. 4).«*17

1927*MA

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit »Fremdenheime Sust«-Anzeigen Haus Sust und Villa Heinrich (Steinhöferstraße 11).*MA

Die weiteren Bilder zeigen das aufgestockte Haus mit durchgehendem Fachwerk: Das große Fenster des vorspringenden Teils des ursprünglichen kleinen Hauses (oberstes Bild) erkennt man im Erdgeschoß des wahrlich vergrößerten Hauses (unten rechts auf dem zweiten Bild). Ob es das »Hotel Sacken« war, das auf dem Kartenausschnitt beim Kapitel »Fünf frühe Texte« oben auf dieser Seite zu sehen ist? Dann muß das Haus wohl schon sehr bald nach Erbauung aufgestockt worden sein. Auch das sehr erweiterte Haus ist ganz herrlich – und liegt direkt am Park; wenn die Bäume nicht belaubt sind, kann man es vom Schloßteich aus sehen.

Sust gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

Jahrzehntelang war es das »Haus Sust« (unter gleicher Leitung wie die »Villa Hermann«, Kurhausstraße 5; auch die Steinhöferstraße 11 gehörte dazu und war ebenfalls eine Pension). Heute ist es ein Privathaus.


1980er Jahre, mit Resten eines
Gartenpavillons aus Pensionszeiten.*32


1980er Jahre, von Süden.*32

(Zum Anfang des Teilkapitels »Siebertweg«)


1960er Jahre, im Bau.*31

Siehe auch das Luftbild aus den 1960er Jahren im folgenden Kapitel »Kurhausstraße«.

Siebertweg 8


1960er Jahre. Dahinter das Haus Siebertweg 6; links eine Ecke der Kurhausstraße 1, in deren Villengarten das Haus errichtet ward. In den 2010er Jahren wurde es deutlich vergrößert.*31

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Kurhausstraße 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 7 | 8 | 9 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15a | 17 | 25 | 28 | 30 | 36–40 | 41 | 42 | 43 | 50


»Rasen-Allee« jenseits des Schlosses, in der Nähe der Gegend des Neuen Wasserfalls, gestempelt 1917.*MA

Zur Kurhausstraße siehe auch den Planausschnitt zu Beginn des Kapitels »Siebertweg«.

Mulangstraße bis Baunsbergstraße; mit dem Überqueren des Druselbachs verläßt sie die engeren Grenzen der Villenkolonie Mulang. Sie hat ihren Namen vom Kur- und Badehaus, zu welchem die Villa Mummy in den 1930er Jahren umgebaut wurde. Bis 1939 hieß die Straße »Rasenallee«, ein Name, der aus Zeiten des »Chinesischen Dorfes« stammt, als sie als Landstraße von Oberzwehren durch den Park Wilhelmshöhe nach Wilhelmsthal angelegt wurde. Um 1905 hieß die Straße offenbar für kurze Zeit »Landgrafenstraße« (verwirrenderweise: So hieß bis 1906 offenbar auch gelegentlich – oder auf Plänen irrtümlich? – die Steinhöferstraße). Heute noch heißt noch heißt die Straße vom Schloß Wilhelmshöhe nach Wilhelmsthal »Rasenallee«. Ein amtlicher Lageplan von 1938 weist die Bezeichnung »Heinrich-Schütz-Allee« auf, offenbar war dieser Name für kurze Zeit erwogen worden.


Kurhausstraße, ca. 1944.*20

* * *



Zwei Bilder vom »Sommer 1905«. Die Kurhausstraße 2/4 ist auf dem oberen Bild links, auf dem unteren rechts zu erkennen.*3

Links, oberes Bild: Blick nach Südosten, 1944. An der Einmündung der Steinhöferstraße steht noch die Litfaßsäule. Die Gehwege sind mit Steinplatten belegt. Ganz im Hintergrund die auf‌fällige, heute schön renovierte Kurhausstraße 30 (Ecke Hunrodstraße). Das Bild zeigt Jutta Kramer (siehe Siebertweg 4 und Siebertweg 6) aus der Kurhausstraße 5.

Links, untere Bilder: Die damalige Linie 6 an der Endhaltestelle in der Kurhausstraße mit allerhand Nachwuchs aus der Familie Greger (siehe Burgfeldstraße 17 sowie »Dr. Greger« im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«). Dieser reizvolle Streckenabschnitt wurde erst Mitte der 1990er Jahre stillgelegt.


Endhaltestelle Kurhausstraße, »Tw 225 + BS 543, 13.5.1965«. Im Hintergrund das Schloß Wilhelmshöhe, rechts ein Bau des »Chinesischen Dorfs Mou-lang«: »Saalwächters Wohnung«, Mulang 3 in der Mulangstraße.


1960er Jahre.*15


Ca. 1930.*12

Kurhausstraße, Luftaufnahmen

Oberes Bild: Von unten mündet der Siebertweg und geht nach links oben als Steinhöferstraße weiter. Gut zu sehen sind Park und Nutzgarten des Hauses Steinhöferstraße 2. Wir blicken auf die Häuser Kurhausstraße 1 (ganz rechts, mit Einfahrt und Rondell), Kurhausstraße 3, Kurhausstraße 5, die prächtige Henkel-Villa Kurhausstraße 7 (ganz links) sowie die Kurhausstraße 9. – Ganz rechts in der Ecke Siebertweg 6 (»Villa Sust«), links davon der (damalige) Neubau Siebertweg 8; unten im Bild das der Siebertweg 3.

Unteres Bild: Das andere Ende der Kurhausstraße, die auf der linken Seite des Bildes verläuft und unten in die diagonale Baunsbergstraße mündet. Das Haus links unten ist heute die Praxis der Doktoren Herz und Zeidler. Genau in der Bildmitte das Freibad Wilhelmshöhe, am oberen Bildrand verläuft von rechts nach links die Brabanter Straße jenseits des Druselbach-Grünzugs.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Villa Hochapfel, ca. 1890. Erhalten.*31


Ca. 1910, von der Mulangstraße her. Siehe Mulangstraße 3.*MA


Ca. 1910. Gleicher Blick wie das Bild darüber – aber nicht dasselbe Foto.*MA


Gruppenbild aus dem Haus-Archiv. Einer davon ist gewiß Louis Hochapfel. Aber wer? Und wer sind die anderen? Wer weiß es?*31

Kurhausstraße 1 (Rasenallee 137): Der Sommersitz von Koloniegründer Heinrich Schmidtmanns »Vetter Hochapfel«, dem Maurermeister Louis Hochapfel, Lokalpolitiker und Straßenbahnfreund, der 1903 bis 1909 mit Heinrich Engelhardt (ebenfalls Mulang-Bewohner, ebenfalls Schmidtmann-Freund: Schloßteichstraße 15) die »Pferdebahn Cassel-Wolfsanger GmbH zu Cassel« betrieb.

Louis Hochapfel war auch verwandt mit Reinhardt Hochapfel (*1901 in Kassel), Kunstmaler und Autor von »Lebenserinnerungen eines kunstsinnigen Handwerkers aus dem Hessenlande. Mit 18 Abbildungen. Herausgegeben von Pauline Fischer. Heimatschollenverlag, A. Bernecker, Melsungen 1924«.*MA – Dieses Buch stellt neben den »Erinnerungsbildern« von Heinrich Schmidtmann die zweite (wenn auch deutlich weniger ergiebige) wesentliche Quelle für Kasseler Alltag im 19. Jahrhundert dar.

Louis Hochapfel gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

Das Haus, das sich bis heute erhalten hat, ist an der Fassade »1880/81« beschriftet, es ist also etwa drei Jahre vor dem Beginn der Villenkolonie in der Burgfeldstraße entstanden.


Erker der Südseite, ca. 1890. Am Fenster – Vetter Louis Hochapfel höchstselbst?*31

Merkmale wie Schieferschindeln an der Fassade und ein freundlich-bescheidenes Gesamtbild zieren das Haus, das wohl in den 1890er Jahren erstmals erweitert wurde und das etwa 2010 einen gläsernen Anbau auf der Parkseite erhielt.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Nr. 2 und 4, ca. 1910. Nr. 2 war das »Park-Kaffee-Fremdenheim / Bes. B. Richter«. Auf der Postkarte handschriftlich: »Hier sitzen wir und trinken Kaffee.« Reste der Nr. 2 sind erhalten.*7

* * *


Ca. 1920.»Fremdenpension Villa Gerta G.Dieling«.*7

* * *

Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Park-Kaffee und Fremdenheim Mössinger, 12 Betten, 3.50 bis 4.50 RM.«


Nr. 2 und 4, Poststempel von 1942, Foto von etwa 1925.*MAHier klicken für eine ungerasterte Variante mit hineinretuschierter Straßenbahn.*MA

Kurhausstraße 2 (»Villa Werner«) (Rasenallee 137 ½) und Kurhausstraße 4 (Rasenallee 137 ¼): Ein Doppelhaus von weniger villenartigem als vielmehr vorstädtischem Charakter, erbaut ca. 1895. Das Haus wurde nach dem Krieg stark umgebaut (vielleicht auch aufgrund eines Kriegsschadens). Der Baukörper der rechten Hälfte des Hauses hat sich einigermaßen erhalten, der Charakter wurde aber verändert. Details wie der von zwei Bögen überspannte Balkon erinnern an das »Park-Kaffee-Fremdenheim Richter«, als welches die Nr. 2 womöglich von Anfang an diente. Von Ende der 1920er Jahre bis wohl zum Krieg hieß die Nr. 2 »Park-Café Mössinger«; nach dem Krieg für einige Zeit »Konditorei und Kaffee Fiedler«.

Die Nr. 4 war die Fremdenpension »Villa Gerta«, geleitet nacheinander von »G. Dieling« (wohl Gerta Dieling?) und »Frau E. Becker«.


Kurhausstraße 2 und 4, ca. 1905: »Villa Mössinger«. Schlechtes Bild (und darum auch nicht vergrößerbar).

Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige aus dem »Park-Café und Pensionshaus«.*MA

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige »Fremdenheim und Park-Kaffee Mössinger«.*MA


»Stadtwegweiser Kassel und Wilhelmshöhe. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Kassel Verkehrs- und Wirtschaftsamt« von ca. 1950: »Konditorei und Kaffee Fiedler«.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Ca. 1890, erster Bauzustand, Gartenseite.*14


1977, Straßenseite.*13

Kurhausstraße 3: »Spätestens 1884 vermutlich für den Zigarrenfabrikanten Louis Rivoir errichtete und beim Einzug des Ingenieurs und Fabrikanten Wilhelm Schmidt durch einen turmartigen Anbau erwiterte und veränderte Villa. [...] Schmidts Architekt war Anton Karst im Jahre 1898.«*17

Die Villa, in der Wilhelm Schmidt, der geniale Erfinder und Gründer der »Heißdampf-Gesellschaft« Wilhelmshöhe (siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«), viele Jahre gelebt hat, ist im Zustand des Karst-Umbaues erhalten: Die auf dem Bild sichtbaren Arkaden wurden geschlossen, ein Anbau und ein Turm mit Park- und Schloßblick kamen hinzu (siehe das Luftbild weiter oben).

Schmidt gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

1999 umgebaut, unter Wahrung des Gesamtbildes (sowie der Fassaden-Kartusche »WS« für Wilhelm Schmidt).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1897: Anzeige im »Führer durch Cassel und Wilhelmshöhe. Den Besuchern Cassels gewidmet vom Fremden-Verkehr-Verein Cassel«, 1897.*MA


1921.*20


Anna und Felix v. Lewinski auf der Terrasse der Nr. 5, ca. 1930, im Hintergrund Kurhausstraße 3.*20


Um 1970, aufgenommen über den Siebertweg hinweg aus der Kurhausstraße 7.*28

Kurhausstraße 5 (Rasenallee 140): Eine freundlich proportionierte Rotziegelvilla in originaler Erhaltung.

Bis etwa 1920 war dieses Haus die Pension »Villa Hermann«, Inhaberin war Bertha Hermann, gemäß den Adreßbüchern von 1897 und 1899 »Zimmervermietherin« bzw. »Inhaberin einer Familienpension«; um 1905 wurde das Haus nach einem Fremdenführer von »Frl. Enke« geleitet. Die Anzeige auf dem ersten Bild stammt aus einem anderen Fremdenführer von 1897.

Das zweite Bild zeigt das Haus über 20 Jahre später. Bäume und Masten sind gewachsen. Auf der Fassade der Schatten des Turms von Steinhöferstraße 2. Im Jahre 1921 hatten der Generalmajor der Artillerie Felix v. Lewinski und seine Frau Anna das Haus gekauft. Sie sind auf dem dritten Bild zu sehen, im Hintergrund die Kurhausstraße 3, die Villa Schmidt, schon im Ausbau-Zustand, mit geschlossenen Arkaden.

Zwei Begebenheiten, berichtet von Frau Kramer:

»Einbrecher machten in den 1920er Jahren die Villenkolonie unsicher. Felix v. Lewinski gewahrte eines Abends derlei Unholde, die sich am gegenüberliegenden Hause, Steinhöferstraße 2, zu schaffen machten. Durch einen Zuruf wollte er sie von ihrem Tun abhalten – da schoß einer von ihnen, der Schmiere stand, auf den Generalmajor. Dieser duckte sich, und der Schuß traf seine Frau Anna durch die Balkontüre ins Bein. Die Übeltäter entkamen.«

»1944 war wieder einmal Bombenalarm. Die kleine Jutta Kramer [wir sehen sie zu Beginn des Kapitels mit Puppenwagen] war schwer an den Masern erkrankt. Es wurde beschlossen, sich nicht zum Bunker am Panoramaweg, unweit von »Goßmann«, zu begeben (der andere Luftschutzraum für die Mulang-Bewohner war im Keller des Schlosses). In dieser Nacht fielen mehrere Stab-Brandbomben auf das Haus, die von der Mutter, die dazu unter anderem auf das Dach klettern mußte, gelöscht werden konnten.«

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1913: Salon.*21


1913: Speisesaal.*21


1913: Speisesaal.*21

* * *

Fünf Fotos von Tilman Störmer, ca. 1970:*21


Etagentür.


Treppenhausdecke.


Treppenhausdecke.


Treppenhausdecke.


Treppenhausdecke.

* * *


Foto aus dem Nachlaß von August Bing. Dank an Dov Bing

* * *


Um 1970.*28

Kurhausstraße 7 (bis 1906 Rasenallee 146 ¼)


Nr. 7, um 1900: »Villa Henkel«. Erhalten.*MA, aus »Festschrift zur 38. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure. Cassel 1897, Kapitel: Der Kurort – Villen-Colonie – Wilhelmshöhe.«

Diese herrliche Villa im italienisierenden Neo-Renaissance-Stil ließ Gustav Henkel um 1890 erbauen. Seine Initialen prangen auf der Krone des Mittelbaus auf der Gartenseite. Nach dem Bau des Hauses waren seinerzeit einige Nachbarn (laut noch 2010 kursierenden Gerüchten) ungehalten: offenbar waren sie (zu Recht oder auch nicht) davon ausgegangen, das Haus würde im bescheideneren »Schweizer Stil« erbaut werden.

Das Haus, eines der schönsten der Villenkolonie, ist perfekt erhalten, auch Gartendetails wie eine Tuffstein-Grotte sind noch vorhanden. Zum Erbauer und seinem langjährigen Mitbewohner: siehe den Eintrag »Wilhelm Schmidt« im Kapitel Persönlichkeiten«.

Ein langer Bericht von Gustav Henkel zu den ersten Jahren der Villenkolonie und seinen vielfältigen Aktivitäten zum Wohle der Allgemeinheit (und seiner Firma): Bitte hier klicken für das entsprechende Kapitel. – Siehe auch das Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, dort: »Palmenbad«.

Henkel gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

Das Bild ganz oben in der linken Spalte zeigt das Haus von der Gartenseite, rechts steigt der Siebertweg zur oben quer verlaufenden Kurhausstraße an. Das nächste Bild ist um 1970 entstanden; heute bietet sich genau der gleiche Anblick dar. Das Bild wurde aus der Steinhöferstraße aufgenommen, die nach der quer verlaufenden Kurhausstraße in den Siebertweg mündet.

Die Innenausstattung ist weitgehend erhalten: Die alten Bilder zeigen eine Stube mit »altdeutschen« Möbeln, den Salon mit Christbaum (es heißt, es habe zu Henkels Zeiten ein Weihnachtszimmer gegeben, das nur zu diesem Fest überhaupt benutzt und betreten wurde) sowie das Speisezimmer mit für 24 Personen gedecktem Tisch. Auch die Ausmalung des Hauses, Bleiverglasungen: alles erhalten. Und trefflich saniert: Hier klicken (→) für einen Bericht dazu.

Bei einem Besuch im Jahre 2016 hat mir Ursula Henkel, in den USA lebende Enkelin von Gustav Henkel (die von ihrer Enkelin begleitet und sehr freundlich von den heutigen Besitzern in das Haus eingelassen wurde), diese Familienbilder überreicht:


1918: »Grandfather Henkel, ?, ?, Erich, Oscar, Hewig + Ellen, Gr.mother Henkel, Walter«.*33


1930, vor der Villa Henkel.*33


1930: »Grandfather Henkel, Ellen, Erna, Günther«.*33

Ursula Henkel schrieb dazu:

It is with great pleasure that I have found your site. I am the grand-daughter of Gustav Henkel. The daughter of his youngest son Erich, who immigrated to the United States in 1926.
Erich was born in 1897. I have seen him in some of your pictures. Including the one in the Palmenbad, it was originally a postcard, and I have one. He is the one standing amidst the Palms, and looks to be about 16 years old, and so the date on that would be about 1913.
    I just want to thank you so much for all the work you have done in compiling all the information. I have one copy of the book ›Die Herculesbahn in Kassel‹ given to me by my Tante Erna Henkel.
[...]
    I was born in 1934, so although I began to learn German, it was too unpoplar to continue by the time I was 6 years old, and so my knowledge of German is very limited. I have been there to visit only once, that was in 1985, at the time the Henkel-Haus was still owned by the family, and so I was able to tour the inside of this magnificent villa.

* * *

Im HNA-Artikel (→) über den Gärtner der Villa Mummy/Piepmeyer (siehe Kurhausstraße 13) wird die Enkelin des Gärtners zitiert:

Nachbar der Villa Piepmeyer war der Industrielle Gustav Henkel (1856–1941). »Der war für mich als Kind Jesus. Ein bedächtiger Mann mit langem weißen Bart, Gesundheitslatschen und Lodencape«, erzählt die 82-Jährige. Oft habe dieser in der Christuskirche gesessen und sich Notizen gemacht.

* * *

Schon 1898 und noch 1906 wohnte mit in der Villa, nämlich im Erdgeschoß: August Bing. Prof. Dov Bing aus Neuseeland schrieb mir:

A distant ancestor of my family, August Bing, lived in Kurhausstrasse 7, formerly Rasenallee, from 1889 when he returned from China and Japan, after having lived there since 1887. August was a connoisseur of Chinese and Japanese art and many of his choices are now in the best musea in Europe and the United Stastes. In 2004 an exhibition was held about his brother’s influence on Art Nouveau in the Van Gogh Museum. The exhibition also came to Germany. Even though Siegfried is by far the most famous of the Bing brothers as a result of his friendship with Vincent van Gogh, not much is known about August.
    Yet he lived from 1889 till his death in 1918 in Kassel-Wilhelmshöhe. His first adress was Kurhausstraße 7, and in 1905 he had the famous Kassel architects, the Langenberg (→) brothers, built him an imposing house entitled ›Haus Waldfrieden‹. I have a photo of the house, but I am trying to locate it and would appreciate it very much indeed if you would be able to tell me the present address. I wonder if there exist a photo of the house in its present state?
   August grew up in Hamburg and I wondered why he settled in Kassel after his many years in China and Japan. Reading your website about the history of the ›Chinesischen Dorf Mou-lang‹, I imagine that this was very attractive to August and
Lilly Bing, because they appreciated Chinese architecture, furniture and art. The interior of the ›Haus Waldfrieden‹ was filled with Chinese furniture.
    Siegfried was a very generous man and he donated many Chinese and Japanse art treasures to European Musea and art institutes, hoping that the examples of oreiental art would influence European artists. I wonder if anything is known about the illustrious August Bing in Kassel-Wilhelmshohe.
[...] Unlike his brother Siegfried, August was a shy and diffident person and he would have kept a low profile. No doubt he became involved with connoisseurs of Chinese art in ›Die Villenkolonie Mulang‹. It would be appreciated if you would be able to help me with my research. It is known he was as number of years Vice President of the local Automobile Club. He obviously liked cars as well.

Dov Bing hat Mulang besucht, seine Neugier konnte gestillt werden. Die von den Langenbergs erbaute »Villa Waldfrieden« wird gewiß noch gefunden werden; August Bing jedenfalls lebte bis zu seinem Tode in der Kurhausstraße 7, hernach seine Witwe.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Kurhausstraße 8 (rechts) um 1890. Groß in der Mitte des Bildes: die Steinhöferstraße 2 (näheres zum Bild: siehe dort).*15


1907 gestempelt.*MA


1927 gestempelt.*MA


1932 datiert.*MA

Kurhausstraße 8 (Rasenallee 139 ¼), wohl in den 1970er Jahren abgerissen, beherbergte etwa ab 1900 das Kaffeehaus Dohn, gegründet vom Kunst- und Landschaftsgärtner Hermann Dohn.

Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige für das »Kaffeehaus Dohn«.*MA

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Kaffeehauses Dohn (und, neben weiteren, einer Anzeige »Töchterheim Haus im Haidefeld, Frau Rittmeister Martini«, Baunsbergstraße 121).*MA


Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Die Dohn-Anzeige findet sich auf Seite 72.*MA

* * *


Ausschnitt aus der Postkarte von 1927 (siehe links) mit Blick auf das Eckhaus Steinhöferstraße 2. In der Beschreibung dieses Hauses (weiter unten auf dieser Seite) findet sich auch ein gutes Bild der Kurhausstraße 8.


Nr. 8, Wintergarten, Stempel von 1934.*MA

* * *

In den 1960er Jahren wurde, wohl nach Kriegszerstörung der Villa, ein eher zweckmäßiges Haus errichtet, das auf der Luftaufnahme zu Beginn dieses Kapitels zu sehen ist.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)

1938. Kaum oder nicht erhalten.*1

Die Kurhausstraße 9 wurde von Bernhard Pfau (→) für Gerhard Fieseler errichtet. Das heutige Haus ist ein starker Um- oder aber ein Neubau.

In einem Unterkunftsverzeichnis von 1963 findet sich das »Hotel Haus Fieseler (garni), Kurhausstr. 9«.

Beim Klicken auf das Bild in der linken Spalte öffnet sich in einem neuen Fenster ein PDF mit einem Artikel aus der Zeitschrift »Innen-Dekoration / Das behagliche Heim« vom Oktober 1938: ein reichbebilderter 13seitiger Beitrag eines Wilhelm Michel zur Kurhausstraße 9, dort genannt »Haus F. in Kassel-Wilhelmshöhe« (3 MB).*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1900.*MA


Ca. 1910: Blick aus der Lindenstraße 13.*41


1935.*Froelich

Kurhausstraße 11, ein Bau der Architekten Karst & Fanghänel. Das Haus wurde bei dem Bombenangriff am 29.1.1945 zerstört.

Das obere Bild stammt aus der Mappe »Neue Architektur / eine Auswahl der beachtenswertesten Neubauten moderner Richtung aus Deutschland und Österreich«, Wien, Friedrich Wolfrum, 1900. Der Blick geht über die Lindenstraße hinweg, die Kurhausstraße liegt hinter dem Haus.

Das mittlere Bild stammt aus einem Fotoalbum einer Schülerin des Töchterheims in der Lindenstraße 13, der Blick geht die Lindenstraße hinunter nach Osten auf die quer verlaufende Kurhausstraße.

Die untere Aufnahme (vorne die Kurhausstraße) wurde mir sehr freundlich von Herrn Wolfgang Froelich zur Verfügung gestellt; seinen Eltern gehörte das Haus.

Bei einer Renovierung des Nachfolgebaus wurden in den 2010er Jahren einige Elemente der alten Villa wieder aufgenommen, so etwa der Erker, der auf dem Bild von 1900 ganz links am Hause zu sehen ist.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Links die Lindenstraße 10 (1980 abgerissen), rechts die Wohnanlage Kurhausstraße 12 und 14, noch weiter rechts die Villa Henkel, Kurhausstraße 7.
Aus der HNA vom 19.5.1979.

Kurhausstraße 12–14


»Mehrfamilienhaus F«. Aus: Städteforum 1-1972, 13. Jahrgang, S. 190.*MA – In der vergrößerten Ansicht des Bildes sind Erläuterungen sichtbar.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Gestempelt 1897, adressiert an »Fräulein Gisela Mummy, Stettin, Bismarckstraße 6/I«. 1972 abgerissen. Rechts die Villa Henkel, Kurhausstraße 7.*MA


Straßenfront. »Fahrt zum Margaretenhaus [Lindenstraße 11/13] mit dem Leiterwagen, 1926«.*MA

* * *


Blick von der Brabanter Straße, oben links die Ecke Kurhausstraße: Wirtschaftsgebäude und Gewächshaus der Villa, inzwischen im Besitz der Piepmeyers. Dieses Bild und die beiden folgenden hat der HNA-Redakteur Bastian Ludwig bei Edith Siebrecht recherchiert, der Tochter des Villengärtners Otto Korn. Hier ein Link auf den HNA-Artikel. (→) / Und hier ein Link auf einen weiteren HNA-Artikel (→) über die Villa.


Das Gewächshaus vom Grundstück der Nr. 13 aus gesehen.


Die Nebengebäude der Nr. 13, Ecke Brabanter Straße / Kurhausstraße, von der Straße An den Eichen über den Drusel-Grünzug hinweg aufgenommen. Das hohe Dach im Hintergrund links: »Ridinger Schloß«, Löwenburgstraße 3. Ausschnitt aus einer Postkarte, siehe Kurhausstraße 30.*MA

* * *


Gärtner Otto Korn vor der Villa.


Nach 1932, also noch zu »Piepmeyer«-Zeiten oder kurz nach dem Verkauf an die Stadt Kassel.*12

* * *


Ca. 1945: Kriegsschäden.*7


1967: mit bescheidenerem Nachkriegs-Dach.*MA


1970: Blick aus der Lindenstraße.*5


1970.*5


1970.*MA

* * *

Bilder von Tilman Störmer,*28 dem Chronisten der Schattenseiten der Moderne, 1970, kurz vor dem absurden Abriß:






... und so wie auf dem letzten Bild sieht der ehemalige Standort der Villa Mummy, »dank Neuer Heimat«, seitdem aus.

* * *

Hier klicken (→) für einen HNA-Artikel zum Abriß, 24.Mai 1972.

Die Kurhausstraße 13 (Rasenallee 150 ½) war ursprünglich eine sehr großzügige neobarocke Villa, auf einem sehr großen Grundstück als »Villa Freya« erbaut von Rittergutsbesitzer Oscar Mummy, dem auch das Grundstück Schloßteichstraße 17 gehörte. Es handelte sich gewiß um
Anton Oscar Mummy, geb. am 4.3.1835 zu Bremen als Sohn des Kaufherrn und Reeders Christian Ludolph Hieronymus Mummy und dessen Frau Louise Caroline Eyting, war Herr auf Burg bei Herrenhausen, Bisperode, Harderode und Neuhaus, und er war Mitglied der Calenberg-Grubenhagener und der Braunschweiger Ritterschaft. Er hatte in erster Ehe am 5.8.1859 in Bremen Maria Louise von Kapff (14.9.1836–18.7.1874) geheiratet und in zweiter Ehe am 5.10.1875 in Hannover Freya Aeone Sophie Georgine von Linsingen (10.8.1849–14.6.1904).
(zitiert im Mai 2020 von der Website www.welt-der-wappen.de (→))

Heinrich Schmidtmann schreibt in seinen »Erinnerungsbildern«:
Während meiner Zeit [bei Architekt Otto Götze in Hannover, Mitte der 1860er Jahre] kamen mehrere reiche Villenbauten zur Ausführung, Villa Mummy auf der Burg bei Hannover, Villa Arnold Böninger in Duisburg und Villa Zimmermann in Chemnitz, an denen ich mit tätig war.



Oberes Bild: Die Villa Mummy, hier und da auch »Schloß Mummy« genannt, im Bau (ca. 1893) – Hier klicken für einen Bildausschnitt mit eingefügten Straßennamen und Hausnummern (heutigen Straßennamen und Grundstücksnummern folgend; »WA« steht für die »Wiederholdsche Anstalt«, von der vier Gebäude zu sehen sind).
Unten: Villa Mummy, kurz nach der Fertigstellung (ca. 1895).13 Rechts die Henkelsche Villa, Kurhausstraße 7.
(Aus dem Privatalbum von Heinrich Schmidtmann)

Architekt des Hauses war Karl Albrecht Haupt. Hier eine zeitgenössische Beschreibung der Villa:
Grundriß und Architektur [des davor geschilderten Hauses] gestatten, die Villa Mummy in Wilhelmshöhe bei Kassel (Arch.: Haupt) hier zu besprechen.
    Das Gebäude liegt an höchster Stelle eines umfangreichen, von vier Straßen begrenzten Parkes, der mit kunstvollen Wasserwerken und Figuren geschmückt ist. Es besteht aus Sockel-, Erd- und einem Obergeschoß und größtenteils ausgebautem Dache. Fig. 429 u. 430 geben die vortrefflichen Grundrisse von Erd- und Obergeschoß, die einer Erläuterung nicht bedürfen.
    Das Innere ist reich und gediegen gehalten. Das Speisezimmer ist in flämischer Renaissance getäfelt und mit Holzdecke versehen, das Zimmer des Herrn in deutscher Renaissance mit reichem Steinkamin ausgestattet; die anderen wertvollen Räume sind mit angetragenen Stuckdecken in Weiß und Gold geschmückt. Der Gartensaal hat reich geschnitzte Täfelung und Thüren aus Eichenholz; im kleinen Eckturm des Damenzimmers ist ein maurischer Kiosk aus Zedernholz eingebaut. Das Haus besitzt eine Niederdruckdampfheizung, sowie eigenen Wasserleitung und Entwässerungsanlage.
Die strenge, aus weißem Sandstein gearbeitete Renaissancearchitektur erinnert an die Formenwelt der Mitte des XVIII. Jahrhunderts. Das Treppenhaus ist als Turm gebildet.
    In gleicher Höhenlage wie das Hauptgebäude liegt in einer Ecke des Grundstückes ein Wirtschaftsgebäude mit Stallungen, Remisen, Kutscher- und Gärtnerwohnung, daneben das Gewächshaus, beide in der Architektur des Hauptgebäudes gehalten.
    Die Baukosten betrugen für das Hauptgebäude mit Ausstattung 250 000 Mark, für das Stallgebäude 26 000 Mark und für das Gewächshaus 14 000 Mark; die Einfriedigung kostete 34 000 Mark und die Gartenanlage 55 000 Mark.

(Eduard Schmitt (Hg.): Handbuch der Architektur. Vierter Teil: Entwerfen, Anlage und Einrichtung der Gebäude. 2. Halb-Band: Gebäude für die Zwecke des Wohnens, des Handels und Verkehres. 1. Heft: Wohnhäuser. Von Karl Weißbach. Stuttgart 1902, S. 384. – Die genannten Grundrisse: Hier klicken. – Zu den Mark-Preisen: Man kann sie etwa verzehnfachen, um auf heutige Euro-Preise zu kommen. Siehe dazu die Bemerkungen auf der Seite zu Gustav Henkel.)


Neumeister & Häberle, Karlsruhe: Neubauten. Villen und freistehende Wohngebäude X. IV. Band, Heft 7. Nr. 43. E. A. Seemann, Leipzig 1898. Villa Mummy in Wilhelmshöhe bei Kassel, erbaut von Architekt Professor Dr. Haupt in Hannover. Umschlag, Seiten 3–4 sowie 6–10.*MA – Alle im Mulang-Archiv vorliegenden Hefte: Siehe die Liste über den Nachweisen am Fuß dieser Seite.


Ausschnitt aus einem Plan, der vollständig zu Beginn des Kapitels »Schloßteichstraße« zu finden ist. Oben die Kurhausstraße, damals »Rasen-Allee«, links die Brabanter-, damals »Kurven-«Straße. Fast das ganze Karree gehört der Villa Mummy, mit Ausnahme der Villengrundstücke Lindenstraße 1 (»Scheuermann«) und Schloßteichstraße 10 (»Schwartkopf«). Links oben die Wirtschaftsgebäude der Villa Mummy.*MA


Der selbe Ausschnitt, aus dem (leicht gedrehten) Luftbild von ca. 1920 (siehe »Lage, Anfänge, Überblick«).*MA

Mummy gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

* * *

Das Haus wurde um 1920 von Großkaufmann Wilhelm Piepmeyer erworben.


Werbeblatt von Piepmeyers Firma.*MA – Eine ca. 50seitige Abhandlung der Firma, »Die Elektrische Bodenforschung. Auf‌findung nutzbarer Lagerstätten durch geophysikalische Untersuchungen nach dem Verfahren ›Elbof‹ der Firma Piepmeyer & Co. KG, Abteilung: Bodenforschung, Cassel-Wilhelmshöhe, Rasenallee 13« ist im Mulang-Archiv vorhanden.


Einladung zur Vermählung von Lisel Piepmeyer mit Dr. Günther Laubmeyer, Januar 1928.*MA

* * *

Piepmeyer veräußerte die Villa an die Stadt Kassel, die dort um 1935 das Kur- und Badehaus einrichtete. Das Grundstück, das fast den ganzen Block zwischen Schloßteich- und Kurhausstraße sowie zwischen Brabanter Straße und Lindenstraße einnahm, wurde aufgeteilt und mit Villen bebaut; ein großer Kurgarten blieb übrig. – Zur Kurhaus-Zeit der Nr. 13: siehe »Kurort Wilhelmshöhe« / »Das Kur- und Badehaus«.

Die Nr. 13 überlebte den Krieg, wenn auch beschädigt – das Dach war abgebrannt. Das Haus wurde aber wieder hergestellt und das Erdgeschoß als Kurhaus benutzt. Der Kurbetrieb wurde 1970 eingestellt und das Haus 1972 in einem barbarischen, die Bürgerschaft entsetzenden Akt abgerissen; die »Neue Heimat« erbaute auf dem Grundstück eine ... nun ja: zeittypische Wohnanlage.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1930er Jahre. Ausstellungsfoto des Büros Baecker und Sirrenberg. Rückseitig beschriftet: »Wohnhaus des Bankdirektors O.Wolff. Kassel: Rasenallee (Mulang) Baujahr: 1935/36«.*39


1945. Privatpostkarte. »Zur freundlichen Erinnerung an ihr Kriegsquartier im Hause Wolff gewidmet von Ihrer Else Werner. Kassel, im März 1945.«*MA

Kurhausstraße 15a: Eine der Arztvillen der 1930er Jahre, erbaut 1935 auf einem Teil des großen Grundstückes der ehemaligen »Villa Mummy«, später Piepmeyer, danach Kurhaus: siehe Kurhausstraße 13.


Erhöhung des Anbaus – während des Abrisses des Kurhauses (links) 1970. Beim Klicken auf das Bild öffnet sich ein neues Fenster mit einem 7-MB-PDF: vier Seiten aus einem Album mit Fotos von Bau und Erweiterung des Hauses, sehr freundlich zum Scannen zur Verfügung gestellt von Frau Vogelsberger.


Nr. 15a, 1930er Jahre. Beim Klicken auf das Bild ist die Garten- und die Straßenseite vor (30er) und nach Erhöhung des Anbaus (70er) zu sehen. (Foto: Vogelsberger)

Zu den Architekten Baecker und Sirrenberg siehe auch die Hinweise bei der Burgfeldstraße 15.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Pläne der Architekten; auf das Bild klicken für ein 21seitiges PDF.*39

(Zu Zeiten der »Villa Mummy« standen an der Ecke Brabanter Straße / Kurhausstraße die Wirtschaftsgebäude dieses prächtigsten Mulang-Baues. Siehe Kurhausstraße 13.)

Kurhausstraße 17. Ein Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg (siehe Burgfeldstraße 15) an der Ecke zur Brabanter Straße, durch Neubauten von ca. 2002 sehr eingebaut und kaum mehr kenntlich.


1930er Jahre. Ausstellungsfoto des Büros Baecker und Sirrenberg, aufgenommen von der Brabanter Straße. Rückseitig beschriftet: »Wohnhaus H. Bäumer. Kassel, Brabanterstraße. Baujahr: 1935«. Im Hintergrund die Kurhausstraße 20, in den 1990er Jahren ebenfalls unförmig vergrößert.*39

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Mulangblick nach Kassel, ca. 1905.*MA

Die Postkarte zeigt den Blick von der Kurhausstraße den Druselbach-Grünzug hinunter nach Osten zur Christuskirche, dahinter die Stadt. Links verläuft die Brabanter Straße. Der selbe Blick bietet sich auch heute noch, oft sogar inklusive der Schafe.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Ca. 1900. »Restaurant Palmenbad, Hermann Schröder«. Erhalten.*MA


Ca. 1900. »Restaurant Palmenbad, Inhalber Hermann Wilhelm Schröder.«*7


Ca. 1910.*7


Ca. 1910.*7


Ca. 1910.*MA – Blick von der Kurhausstraße auf das Palmenbad. Direkt unterhalb des Herkules: der Turm der Steinhöferstraße 11.


Ca. 1950.*MA



2 × Palmenbad, Linie 3, Februar 1981.*MA


Haltestelle Druseltal, ca. 1970. Im Hintergrund das »Palmenbad«, ganz rechts die hohe weiße Hauskante der Kurhausstraße 30. An der Haltestelle das 2012 leider abgerissene Haus Kurhausstraße 28, seinerzeit »Gebrüder Klippert – Haus der Delikatessen«. Die linke Bahn der Linie 6 fährt zur Endhaltestelle Kurhausstraße.*MA

* * *

Viele gute Bilder von dieser Ecke der Kurhausstraße: Siehe dieses Kapitel (→) von Dr. Heribert Menzels trefflicher Straßenbahn-Website.

Kurhausstraße 25: »Historistisches Gebäude gegenüber dem früheren Standort des Palmenbades, 1899 in Zusammenhang mit dem Bau der direkt vorbeiführenden elektrischen Bahn als Gastwirtschaft konzessioniert und als ›Hotel Palmenbad‹ bekannt. Es wäre möglich, dass zu diesem Zeitpunkt das etwa ein Jahrzehnt ältere Fachwerk-Wohnhaus des Straßenmeisters Johannes Lauterbach eigens für den von dessen Bruder Conrad geplanten Betrieb erweitert wurde.«*17


Ca. 1900: »Restaurant Palmenbad«. Die seltene Postkarte ist mir versprochen; wenn sie eintrifft, gibt es einen besseren Scan.

Zum eigentlichen, ehemals benachbarten und längst untergegangenen Palmenbad siehe das Unterkapitel »Palmenbad« im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe« sowie das Kapitel zu Gustav Henkel.


1916 gestempelt. Auf dem Fassadenschild: »Gasthaus zum Palmenbad. Hermann Wilhelm Schröder«.*MA


Nr. 25, das »Palmenbad«, ca. 1975, mit zeittypischen Gastraum-Fotos.*MA


Ca. 1960. Links das »Palmenbad«, Kurhausstraße 25. Geradeaus der Blick in die Kurhausstraße in Richtung Baunsbergstraße. Rechts die Hunrodstraße. Die Straßenbahn der Linie 3 biegt eben asu der Kurhausstraße in die Straße An den Eichen ab. Auf dem freien Feld rechts steht heute vorne ein Hochhaus mit dem »Todenhöfer«-Edeka im Erdgeschoß, dahinter der Neue-Heimat-Wohnkomplex Kurhausstraße 36–40.*MA

* * *

Das Hotel Palmenbad (→) befindet sich seit 2019 unter neuer Führung.

* * *

Ganz rechts an diesem Gebäudekomplex stand bis etwa 2016 ein Büdchen. Es soll in den 1950er Jahren Herkulesbahn-Kartenhäuschen gewesen sein. Später wurde es zu einem kleinen Milchladen. Hier klicken für ein PDF mit einem Text von Herrn Rolf Vidal mit Erinnerungen an Herrn Ramdohr und seinen Laden.


Hermann Ramdohr und seine Frau vor dem Geschäft am Tag der Schließung, dem 28.02.1970.*43

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Ladengebäude mit Säulengalerie. »Färberei Ebeling«, kurze Zeit später zog hier die »Kurhaus-Drogerie Eduard Metzger« sowie »Feinkost Klippert« ein. Später und bis zum Abriß der Laden das beliebte »Blumenhaus Schmalz«.


Ladengebäude, Seiteneingang: »Salon am Kurhaus A. Höster« Siehe nebenstehende Anzeige.


Hinterhof der Nr. 28, rechts die Nr. 30.


Blick vom Grundstück der Nr. 30.

Kurhausstraße 28, 2012 abgerissen. Siehe dazu Kurhausstraße 30.

* * *

Neun Bilder von 1968. Serie aus einem Fotoalbum, das auch die Geschichte der Firma »Kronen-Parfümerie Eduard Metzger«, Königstraße 16–18, dokumentiert.*MA


Blick über die Brabanter Straße auf die Kurhausstraße 28, dahinter die Kurhausstraße 30.


Ganz im Hintergrund das »Palmenbad«, Kurhausstraße 25.


Blick vom Druselbach-Grünzug auf die Nr. 28.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1903.*MA – Fernblick auf das Haus von der anderen Seite: Siehe Ende des Eintrags zur Löwenburgstraße 3.


Ca. 1905.*14


Luftbild, ca. 1920.*30


Ca. 1920: Nr. 30 (links), Henkels E-Werk (rechts).*MA


Nr. 30 (ganz rechts).*6 / 0.001.197 / Fotograf: Binder


Ca. 2005: Rückseite. Links: Das inzwischen abgerissene Haus Kurhausstraße 28 mit dem damals stets beliebten Laden »Blumen Schmalz«.*37

Kurhausstraße 30 (Rasenallee 147), für Hofbaurat Knyrim um 1893 errichtet. Nach Kriegsschäden unter Vereinfachung von Dach und Giebeln wieder aufgebaut, um 1992 sehr schön renoviert – unter höchst löblicher Rekonstruktion von Dach und Giebeln.

Links oben zunächst ein wunderbares Georg Friedrich Leonhardt-Winterbild mit Blick von der Straße An den Eichen auf die prächtige Villa Nr. 30 und den Drusel-Grünzug. Am rechten Bildrand die Villa Mummy, Kurhausstraße 13

Das zweite Bild zeigt die Südseite der Nr. 30, im Vordergrund die Rückseite des Herkulesbahn-Stationshauses (hier klicken für das Kapitel »Gustav Henkel«, dort auch Bilder des Stationshauses). Die Straßenbahn steht auf der Drusel-Brücke, deren hübsche Tuffstein-Konstruktion bis heute erhalten ist (und unter Denkmalschutz steht).

Das dritte Bild ist ein Ausschnitt aus dem großen Luftbild (siehe »Lage, Anfänge, Überblick« oben auf dieser Seite). Schön zu sehen sind die Gartenanlagen der Nr. 30.

Bild 4: Aus dem Album eines Töchterheims.

Bild 5: Blick aus dem Druselbach-Grünzug auf die quer verlaufende Kurhausstraße, aufgenommen vor dem 22.10.1943. Links verläuft die Brabanter Straße.

Bild ganz unten: Wo die Gartenanlagen der Nr. 30 sich befunden hatten, wurde in den 1930er Jahren ein freundliches Haus gebaut, die Kurhausstraße 28. Dieses wurde ca. 2015 abgerissen, an seiner Stelle wurden zwei Stadtvillen errichtet. Dabei wurde gegen das Baurecht verstoßen:
– Beitrag in der HNA vom 9.11.2014 (→) mit Bildern der Neubauten.
Beitrag in der HNA vom 25.3.2015 (→) zu den ewigen »Stadtvillen«.


Nr. 30: Ursprünglicher Zustand, Nachkriegs-Wiederaufbau-Zustand bis 1992, Wiederherstellung 1992.*38


Ca. 1910.*MA

Siehe auch die Kapitel »Herkulesbahn« sowie »Gustav Henkel«.

Postkarte von ca. 1910: Die Kurhausstraße in Blickrichtung der Villenkolonie, hinten quer die Hunrodstraße mit dem Verwaltungsgebäude des Henkelschen Elektrizitätswerks (mit Dachreiter, links, siehe »Kurort Wilhelmshöhe« / »Palmenbad«). Neben dem Verwaltungsgebäude, von links nach rechts: der spitze Turm der Steinhöferstraße 11; links vom Kopfschild der Straßenbahn der eckige Gartenseiten-Giebel der Lindenstraße 11, rechts davon die Gartenseite der Lindenstraße 7. Rechts, halb hinter der Straßenbahn: die Kurhausstraße 30.


Ca. 1910.*MAHier klicken für ein Foto aus dem Schmidtmann-Album, auf dem die einzelnen Villen besser zu erkennen sind.

Noch eine Postkarte von ca. 1910, wieder derselbe Blick. Einige der (stark retuschierten) Villen im Hintergrund, von links nach rechts: der spitze Turm der Steinhöferstraße 11 / hinter der Tanne wohl die Steinhöferstraße 9 / dreistöckig, mit vielgestaltigem Dach: die Steinhöferstraße 7 / links an der Baumgruppe mit hohem spitzem Turm: die Löwenburgstraße 3 / rechts daneben, scheinbar mit Dachreiter, die Steinhöferstraße 4 / rechts daneben die Steinhöferstraße 4 mit ihren charakteristischen drei Fenstern in der Turmkrone / hinter der Herkulesbahn mit der Wagennummer 4: die Kurhausstraße 30 / hinter der Wagennummer 6: die Kurhausstraße 13.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)

Das nebenstehende Bild zeigt ein Modellfoto der ausgeführten Planung des Architekten Ernst May:

Links oben die Hunrodstraße. Links vorn die Vogelsbergstraße (zu dieser siehe »Das Hessenviertel« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«).

Ziemlich genau da, wo der Häuserriegel links unten auf dem Bild zu sehen ist (Vogelsbergstraße 7–9), stand einst Gustav Henkels Elektrizitätswerk samt Palmenbad.

Im Erdgeschoß des Hochhauses war von Anfang an der Edeka-Markt, der auch heute, 2020, unverändert beliebt ist und das Viertel gut versorgt.

Kurhausstraße 36–40 und Hunrodstraße 1, das Eck-Hochhaus zur Kurhausstraße. Das graue Haus in der linken oberen Ecke des folgenden Bildes ist die Kurhausstraße 30, rechts hinter den Hochhaus ist das Hotel Palmenbad zu erkennen, Kurhausstraße 25.


Der Neue-Heimat-Komplex an der Kurhausstraße. Aus: Städteforum 1-1972, 13. Jahrgang, S. 180.*MA – In der vergrößerten Ansicht des Bildes sind Erläuterungen sichtbar.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Werbekarte, Ende der 1930er: »Auto-Fahrschule, -Vermietung, -Verleih H. Winter. Am Neuen Bad ...«.*MA


»Stadtwegweiser Kassel und Wilhelmshöhe. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Kassel Verkehrs- und Wirtschaftsamt« von ca. 1950: »Winter. Vermietung· Fahrschule«.*MA

Kurhausstraße 41 [Rasenallee 46] – Ehemaliges Mehrfamilienhaus, erbaut um 1890. Erhalten.


In »Augustins Reisehandbuch« von ca. 1910 (hier klicken, dort ist es das rote Buch in der linken Spalte) findet sich eine Anzeige »Pension und Café Köster, Heinrich Köster«.*MA

Im »Führer durch Kassel und Wilhelmshöhe, herausgegeben vom Stadtverkehrsamt Kassel / Rathaus« von ca. 1930 findet sich der Eintrag »z. Palmenbad. Restaurant. Inhaber J. Stiel.«*MA

Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: »Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg«, ca. 1935. Eine Anzeige zum »Gasthaus u. Kaffee Grünewald« findet sich auf Seite 72.*MA

Nach Eröffnung des angrenzenden Freibades 1936 wurde das Haus zum »Gasthaus zum neuen Bad:


Postkarte von 1940: Das »Bier- und Speisehaus Gasthaus zum Neuen Bad, Rasenallee 46, Inh. W. Grünewald«.*MA

* * *

Gegenüber muß das Haus der Familie Plumpe gestanden haben. Friedrich Plumpe wurde unter dem Namen Friedrich Murnau einer der bedeutendsten Filmregisseure der Stummfilmzeit, siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


1946 gestempelt.*MA

Kurhausstraße 42

Was es nicht alles gibt und gab in der Villenkolonie Mulang: so etwa das »Kurhessische Pferdestammbuch«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)


Um 1935: Links die Kurhausstraße, vorne diagonal die Baunsbergstraße. Am oberen Bildrand horizontal die Brabanter Straße. Das heutige Haus Kurhausstraße 43 steht auf dem dreieckigen Grundstück zwischen Baunsberg- und Kurhausstraße (auf dem Foto noch unbebaut).*12

Kurhausstraße 43


»Terrassenwohnhäuser«. Rechts hinten: Das Dach des Freibad-Cafés. Aus: Städteforum 1-1972, 13. Jahrgang, S. 186.*MA – In der vergrößerten Ansicht des Bildes sind Erläuterungen sichtbar.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Kurhausstraße«)
Erhalten. Wer hat historische Bilder?

Kurhausstraße 50: »Zur Straße giebelständige und symmetrisch gestaltete, verputzte Villa des Regierungsrates Kaiser aus der Zeit um 1928. Feine und sehr ausgewogene Proportionierung; der Architekt scheint dem Werk Schmitthenners nahe gestanden zu haben.«*17

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Lindenstraße 1 | 2 | 4 | 7 | 10 | 11 | 12 | 13 | 19 | 21 | 23 | 25


Ca. 1930: Im Vordergrund die Häuser Brabanter Straße 14–20, dahinter, von rechts nach links: Lindenstraße Lindenstraße 10, Lindenstraße 7, Lindenstraße 11/13, im Bau die Häuser 19–25; am oberen Bildrand die Löwenburgstraße 10.*12

Schloßteichstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach den Linden, die die Straße zwischen Schloßteichstraße und Kurhausstraße einst säumten (siehe die lindenreichen Fotos beim Haus Lindenstraße 1).
(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Ca. 1895. Erhalten.*MA


Ca. 1910.*19



2 × 1966. Elisabeth und Jean Blankenburg mit Nichte und Großnichte auf dem Balkon der Nr. 1. Im Hintergrund das große Dach der Schloßteichstraße 5, rechts daneben die Schloßteichstraße 7; auf dem farbigen Bild rechts die Schloßteichstraße 9.*19


Winterblick aus der Schloßteichstraße 3 auf die Lindenstraße 1, ca. 1980.*MA

* * *

Das postkartengroße Büchlein »Residenzstadt Cassel-Wilhelmshöhe« von ca. 1910 enthält 52 Seiten sowie ein beiliegendes 20seitiges Branchen-Register. Darin unter »Pensionen«: »Villa Waldeck, St. Woytynek, Lindenstr. 1«.*MA

Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Villa Waldeck (Blankenburg), 5 Betten, 2.50 bis 3.– RM mit Frühstück, Pension von 4.50 bis 5.– RM.«*MA

Lindenstraße 1 (zunächst Wilhelmshöhe 138 ¼, später Park-Straße 150)

Das Haus hat seinen – in gotischer Schrift über die Tür gemalten – Namen »Villa Waldeck« weder vom Deck eines Walfang-Schiffes noch von Kurhessen-Waldeck, sondern daher, daß es bei seiner Errichtung an einer waldigen Ecke des Parkes stand. (Es gab noch eine »Villa Waldeck« in Mulang: Anthoniweg 10.)

Die heutige Besitzerin (2022) schreibt zur Geschichte des Hauses:

Nach den mir vorliegenden Grundbuchkopien war ab 1892 (das müsste das Baujahr sein) Louise Scheurmann, Bankierswitwe (zuvor Museumsstraße), Eigentümerin des Hauses (Es gibt auch die Schreibweise Luise Scheuermann und Mischformen), ab 1919 Bernhard Blankenburg, Haarpfleger, und Ehefrau Ernestine (zuvor Ysenburgstraße / Geschäft Weserstraße).
    In den Adressbüchern ist Louise Scheurmann von 1893 bis 1915 verzeichnet, 1910 findet sich das Haus auch als auch als Privat-Pension.
    Architekt Heinrich Schmidtmann, Burgfeldstraße 8, hat das Haus als Generalbevollmächtigter der Bankierswitwe an das Ehepaar Blankenburg verkauft (wohl notgedrungen, denn es war hoch mit Hypotheken belastet), Louise Scheurmann zog in die Wilhelmshöher Allee 133.

Von Ernestine (genannt Dina) Blankenburg ist mir mündlich überliefert, dass sie Fremdenzimmer vermietet hat, das ist aus den Adressbüchern nicht ersichtlich, aber sie taucht ja in dem Fremdenverkehrsprospekt auf. Offensichtlich konnte sie gut kochen, was auch die Prinzessin aus der Nachbarschaft (siehe Schlossteichstraße 15) zu schätzen wusste.
    Wojtynek, Heilpfleger und Masseur und Wojtynek, Masseuse, waren Mieter um den Verkaufszeitpunkt herum, sie haben lt. Adressbuch 1919–1921 ein Fremdenheim in der Villa Waldeck geführt, sind danach verzogen, scheinen aber nach dem Zweiten Weltkrieg mit vielen anderen Mietern noch einmal dort Zuflucht gefunden zu haben (Adressbuch 1949).

Nach dem Tod von Dina Blankenburg 1954 wurde die Fremdenpension von ihrer Tochter Hertha Haupt wieder eröffnet, diese kam 1955 verwitwet aus Argentinien zurück, wohin sie zwischen den Weltkriegen ausgewandert war und mit ihrem Ehemann eine Hazienda bewirtschaftet hatte. Die Pension hat sie bis in die 1970er Jahre geführt, ich kann mich noch gut daran erinnern. Sie lebte in einem Zimmer, im Wintergarten war ihre Küche eingerichtet. Ein Zimmer diente als Frühstücks- und Aufenthaltsraum, dort habe ich als Kind die argentinischen Erinnerungsstücke bestaunt, v.a. schwere bunt gewebte Wollstoffe, bestickte Wandbehänge und folkloristische Bilder. Die restlichen drei Zimmer der Wohnung wurden vermietet, seit Mitte der 1970er Jahre dann fest an Personal des Burgfeldkrankenhauses.

Die zweite Eigentümerin Elisabeth Blankenburg arbeitete als Sonderschullehrerin in Lohfelden, wohin sie nach dem Krieg jeden Tag zu Fuß hin und zurück lief, bis wieder öffentliche Verkehrsmittel fuhren. Jean Blankenburg führte im Haus eine Versicherungsagentur und war oft bei Winters in der Burgfeldstraße 1 zu finden, damals nicht nur Café, sondern auch Bierstube mit Stammtisch.

Blankenburg gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«. – Weitere Bilder des Hauses: Siehe Schloßteichstraße 4.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Um 1900, von der Schloßteichstraße aus.*3


Um 1925. Das schemenhaft zu erkennende hohe Dach links im Hintergrund gehört zur Kurhausstraße 13.*MA

Die Lindenstraße 2, die den Krieg überstanden hatte, wurde um 1960 abgerissen und durch ein Einfamilien- und ein Mehrfamilienhaus ersetzt. Der Besitzer und Abreißer soll das recht bald darauf bereut und sich ein historisches Nachbarhaus gekauft haben.

Das obere Bild zeigt das Haus von der Schloßteichstraße aus, also mit Blick in Richtung Westen. / Das zweite Bild wurde aus dem Viktoria-Heim aufgenommen, und zwar aus dem Haus Schloßteichstraße 5 (zum Viktoriaheim gehörte damals auch die Burgfeldstraße 8). Es stammt aus dem Privatalbum eines »Heimchens« – siehe dazu den Eintrag zur Schloßteichstraße 5. / Das untere Bild wurde vom Grundstück Schloßteichstraße 4 aus in Richtung Norden aufgenommen; rechts oben sieht man Dachüberstand der Lindenstraße 1.

Der auf‌fällige Turm des Hauses Lindenstraße 2 ist auch auf Panorama-Aufnahmen (siehe dort) oder etwa auf dem Bild bei der Burgfeldstraße 10 leicht auszumachen, ebenso auf Aufnahmen im Schmidtmann-Album.


Lindenstraße 2 von der Straßenseite aus, 1935.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)

Ca. 1900, von Osten. Erhalten.*18


1935, von Süden. Rechts die Lindenstraße 1.*MA


1975.*18


1990.*18

Lindenstraße 4. »1901/02 nach Entwurf des Architekten Wilhelm Böttner für Direktor Schlue errichtete Villa. Im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt und in der Folgezeit baulich kaum verändert.«*17

Das Haus steht stilistisch zwischen Gründerzeit und Jugendstil. Der Fachwerk-Giebel mit Eckturm wurde wohl in den 1920er Jahren mit Schindeln verschalt.

Das Bild von 1975 zeigt einen reichlich heruntergekommenen Zustand mit hängendem Klappladen und Rissen im Putz. Das Haus kam Anfang der 80er in liebevolle Hände und ist für seine bemerkenswert schöne Renovierung auch der gut erhaltenen Innenräume und den von außen dezent wahrnehmbaren Ausbau (Architekt: Jochem Jourdan) mehrfach preisgekrönt worden – man sieht vor dem Haus, das durch seine blauen Klappläden, die mattgelben Putzflächen und die schönen Proportionen sehr anziehend wirkt, Passanten bewundernd innehalten.


Nr. 4, 1975.*18

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Nr. 7–9, Nr. 7, links, war die Pension Martelleur. Nicht erhalten. Siehe auch Lindenstraße 11–13.*7


Nr. 7, Briefbogen der Pension Martelleur, datiert 1910.*MA


Um 1920, Gartenseite.*MA


Um 1920, Gartenseite.*MA

Die Lindenstraße 7 war um 1910 noch die Pension Martelleur, beherbergte aber zur gleichen Zeit schon das Kindersanatorium Dr. Rohr. Hier klicken für das entsprechende Unterkapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«.


Anzeige im Cassel-Wilhelmshöher Fremdenblatt, 1910


Anzeige in Lührs Städteführer von ca. 1935


Ausschnitt aus einer Luftaufnahme von ca. 1930: Das Haus Lindenstraße 7 und 9 von der Gartenseite. Rechts im Bild die Lindenstraße 10.*12

Lindenstraße 9: »Historistische Doppelhaushälfte mit deutlichen Jugendstilanklängen, bezogen zum 1.4.1906.«*17

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Um 1975. Abgerissen.*34


Um 1975, links die Lindenstraße, nach rechts hinten führt die Kurhausstraße bergan.*34


Um 1975.*34


Um 1975, Haupteingang.*34


Um 1975, Seiteneingang.*34


Winter 1973.*34

Lindenstraße 10

HNA vom 19.5.1979:

Denkmalschutz – ein leeres Wort? / Ein Stück Mulang soll Neubau weichen / Ein kleines, wohlproportioniertes Wohnhaus mit gepflegtem, altem Baumbestand, ein Stück Mulang, soll moderner Alltags-Eigentumswohnungs-Architektur – Motto: Hohe Rendite aus kleinem Grundstück! – Platz machen [...]. Ein Immobilienhändler hat die Parzelle erworben und möchte das alte Gebäude abbrechen, umd statt bisher zwei Wohnparteien künftig einem Dutzend zahlungskräftiger Kunden Eigentumswohnungen zum Quadratmeterpreis von rund 5000 DM andienen zu können. [...] Was bisher dazu zu lesen ist, rechtfertigt in keiner Weise den Anspruch, »gute Architektur in außergewöhnlicher Lage« zu sein [...].

Das schöne Haus wurde trotz Protesten von Denkmalschutz, Anwohnern und Stadt im August 1980 abgerissen.


Linkes Bild: Nr. 10, rechts die Wohnanlage Kurhausstraße 12 und 14, noch weiter rechts die Villa Henkel, Kurhausstraße 7. Bild aus dem oben zitierten HNA-Artikel.
Rechtes Bild: HNA-Bericht über den Abriß, 14.8.1980.

* * *


Kontaktbogen mit Fotos der Lindenstraße 10. Auf das Bild klicken für ein 4 MB großes PDF mit 30 der 34 Bilder (vier Bilder habe ich wegen Doppelungen weggelassen).*34/MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Nr. 11/13 (rechts). »Töchterheim des Ev. Diaconievereins«, um 1905, Gartenseite. Teilerhalten.*7


Nr. 11/13 (Bildmitte), »Töchterheim des Ev. Diaconievereins«, um 1905, Gartenseite.*MA


»Kassel-Wilhelmshöhe, ›Margaretenhaus‹ Erholungs-Haus«. Aus »Bilder aus dem Ev. Diakonieverein e.V.«, Berlin-Zehlendorf, o. J. ( ca. 1910).*MA

* * *

Zwei Villenkolonie-Fotos aus dem Fotoalbum der Schülerin Armine Bömers, 1916/17:


Blick aus der Nr. 13 die Lindenstraße hinunter auf die Kurhausstraße 11.*3


Blick aus der Nr. 13 nach Norden, auf die Häuser (von links) Steinhöferstraße 11, Steinhöferstraße 9, Steinhöferstraße 10 und Steinhöferstraße 7.*3

* * *


Margaretenhaus, ca. 1968.*MA


Margaretenhaus, ca. 1968.*MA


Margaretenhaus, Eingangshalle, ca. 1968.*MA


Margaretenhaus, ca. 1968.*MA


Umbau, Stadtanzeiger vom 28.5.1982.

Lindenstraße 11/13 (auf Postkarten gelegentlich »13–15« bezeichnet): »Doppelhaus der Jahrhundertwende. Möglicherweise errichtet von Bauunternehmer Rieck und bezogen zum 1.4.1906. Nr. 11 nach Kriegseinwirkungen vereinfacht wieder aufgebaut, an Stelle des Mansardgeschosses 3. OG aufgebracht.«*17

Siehe im Kapitel »Töchterheime« das Unterkapitel »Töchterheim des Evangelischen Diakonievereins«, vor allem auch das dortige Unterkapitel zur Schülerin Armine Bömers.




3× Ca. 1910: »Töchterheim des Ev. Diaconie-Vereins Cassel-Wilhelmsh. Lindenstr. 13 / Wissenschaftliche Frauenschule mit wissenschaftlicher Weiterbildung«.*41




Zwei Postkarten, ca. 1910: »Töchterheim des Ev.Diaconievereins«. Rückseitiger Stempel: »Wirtschafts-Frauenschule mit wissensch. Weiterführung«.*MA


Anzeige im Cassel-Wilhelmshöher Fremdenblatt, 1910.

* * *

Stolpersteine-Website (hier klicken (→) für den ausführlichen Eintrag):

David Bloch wurde am 17.10.1863 in Emmendingen geboren . Mutter: Sara Maier, verheiratete Bloch, Vater: Abraham Bloch. Zwei Brüder: Lazarus und Emanuel. Um 1890 Heirat mit Emma Bendix, geboren 18.02.1871 in Dülmen. Sie entstammte der vermögenden Dülmener Textil-Dynastie Bendix. In dieser Ehe ist Sohn Paul am 2.7.1891 und Sohn Hans am 15.2.1895 geboren, beide in Hamm. 1895 ist die Familie von Hamm nach Cassel gekommen und hat zunächst in der Murhardstraße gewohnt. Ab 1906 ist sie in die Villenkolonie Mulang gezogen. In den historischen Adressbüchern ist Fabrikant David Bloch von Beginn an als Eigentümer des Hauses Lindenstraße 11 vermerkt. Die Grundstücke 11 und 13 sind damals als Doppelhaus bebaut worden.

* * *


Margaretenhaus, jeweils rückseitig notiert »2.–9.8.39«.*MA

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Erholungsheims Margaretenhaus.*MA


Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Die Margaretenhaus-Anzeige findet sich auf Seite 74.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)
Nr. 12 – Sehr schön erhalten. Wer hat ein altes Foto?

Lindenstraße 12: Ganz besonders schönes »gediegenes Landhaus, erbaut um 1923 mit klassizistischen Anklängen. Symmetrischer Putzbau mit scharriertem Betonsockel und aufgesetzer Eckquaderung. Traditionelle Gestaltung in An lehnung an Alt-Kasseler Bauten.«*17

(Zum Anfang des Teilkapitels »Lindenstraße«)


Nr. 19–25. Erhalten.*12


Nr. 19–25.*12


Nr. 21.*HNA

Lindenstraße 19–25. Siehe auch die Aufnahme am Anfang des Kapitel Lindenstraße sowie bei der Brabanter Straße 26.

Oberes Bild: Luftbild, Ende der 1930er Jahre. Die Häuser 19–25: (in der Mitte des Fotos), Löwenburgstraße 10 (rechts), Brabanter Straße 30 (»Haus Fernblick«, links oben). – Die Lindenstraße reichte bis Mitte der 1930er Jahre nur bis zur Löwenburgstraße, erst danach wurde das Verbindungsstück zur Hugo-Preuß-Straße gebaut. An der Einmündung war einst ein großzügiger Platz geplant, der leider nicht zu Ausführung kam. – Rechts oben auf dem Bild: Steinhöferstraße 11 (mit dem Turm) und, ganz in der Ecke, Steinhöferstraße 11a.

Mittleres Bild: Luftbild, Ende der 1930er Jahre. Ähnlicher Blick auf die Häuser (rechts unten), oben quer die Hugo-Preuß-Straße, links die Brabanter Straße.

Unteres Bild: Lindenstraße 21. Aus einem Artikel in der HNA vom 18.10.1975: »Zeugnisse vergangener Architektengenerationen im Stadtbereich Mulang: [...] Häuser, die an die Bauhaus-Architekten erinnern [...].« – Es ist sehr wichtig, auch die Bebauungsphase der 1930er Jahre, die an meist auf hohem Niveau erfolgte (manchmal sogar auf höchstem, siehe Schloßteichstraße 4) als historisch ebenso bedeutsam anzusehen wie die historistischen Häuser der Anfangsphase.

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Steinhöferstraße 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 6a | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 11a | 14 | 15


Ca. 1900: Die Steinhöferstraße von der Gartenseite, über die noch freien Felder hinter der Brabanter Straße hinweg aufgenommen. Links mit dem Eckturm die Steinhöferstraße 15, der hohe Turm in der Mitte gehört zur Steinhöferstraße 11.*MA


1901: Steinhöferstraße (linke Bildmitte, rechts die Villa Mummy in der Kurhausstraße 13, hinten rechts das Elisabethenhaus am Rammelsberg), wohl von der Goßmannschen Anstalt oder vom Schweizer Haus 1 aus aufgenommen. Linke Hälfte einer Panorama-Karte; die rechte Hälfte fehlt leider.*40


Wer kann dieses Bild zuordnen? Das Foto ist beschriftet: »Steinhöferstraße 7«. (→) *14

Kurhausstraße bis Hugo-Preuß-Straße. Benannt nach Karl Steinhofer, 1747–1829, »Brunneninspektor« und Park-Architekt (er wird eigentlich mit »o« und nicht mit »ö« geschrieben, so auch auf seinem Grabmal auf dem Parkfriedhof Mulang). Die Steinhöferstraße hieß nach der ersten Benennung der Villenkolonie-Straßen um 1895 bis zur Eingemeindung 1906 »Landgrafenstraße«.


Ca. 1893: Ausschnitt aus dem Bauplatz-Bild der Villa Mummy, Kurhausstraße 13; Aufnahme aus dem Schmidtmann-Album. – Hier klicken für eine Variante des Bildes mit eingefügten Straßennamen und Hausnummern (heutigen Straßennamen und Grundstücksnummern folgend. »WA« steht für die »Wiederholdsche Anstalt«, von der vier Gebäude zu sehen sind).*MA


Ca. 1905: Blick aus der Steinhöferstraße 7 auf die Steinhöferstraße 9 (links), auf die Löwenburgstraße 6 (rechts), die Steinhöferstraße 8 (das »Mathildenhaus«, Mitte) und die Steinhöferstraße 14 (Mitte links, mit dem roten Dach).*MAHier klicken für eine schwarzweiße Variante dieser Postkarte.*MA


Ca. 1910: Blick aus der Lindenstraße 13 nach Norden, auf die Häuser (von links) Steinhöferstraße 11, Steinhöferstraße 9, Steinhöferstraße 10 und Steinhöferstraße 7.*41

Siehe auch das kommentierte Luftbild bei der Steinhöferstraße 15 sowie den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße, die beid den westlichen Teil der Steinhöferstraße zeigen.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Um 1890. Auf dem Balkon offenbar Carl-Albert Meister. Erhalten.*2


Carl-Albert Meister und Helene Meister, geb. Milde.*2


1945–1990 mit nüchternem Notdach.*15


2000.*15

Steinhöferstraße 2

(Die Steinhöferstraße 1 gab es nie; das für diese Nummer reservierte Grundstück, einst der Nutzgarten der Steinhöferstraße 3 [siehe hierzu auch das Luftbild von 1960 bei »Kurhausstraße«], wurde mit dem Haus Kurhausstraße 12–14 bebaut.)


Steinhöferstraße 2 um 1890, nach links oben führt die Steinhöferstraße, vorn quer die Kurhausstraße. Rechts das Haus Kurhausstraße 8. Rechts hinter dem Turm der Steinhöferstraße 2 die Steinhöferstraße 4, links hinter dem Turm die Steinhöferstraße 6. Dahinter wiederum, mit spitzen Turm rechts und End-Turm nach links das große Hotel »Ridinger Schloß«, Löwenburgstraße 3. Links die Steinhöferstraße 8, ganz links hinten wohl ein Haus der Wiederholdschen Anstalt.*15

Die Steinhöferstraße 2 (Rasenallee 139 ⅜) wurde etwa 1890 von Heinrich Schmidtmann für den Kaufmann Carl-Albert Meister erbaut. Zu Meister schreibt mir eine Nachfahrin:

Meine Mutter Sabine Meister (Enkelin von Carl-Albert Meister, Tochter vom ältesten Sohn, Hans Albert Meister) erinnert sich noch, dass er in den USA war, nach Deutschland zurückkam und heiratete. Irgendwann sind sie nach Königsberg umgezogen.

Meister gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.

Auf den ersten Blick fällt auf, daß Dachgeschoß und Turmkrone nicht recht zu den beiden unteren Stockwerken passen wollen. Der Grund ist, daß der Bauherr erst bei Fertigstellung des Baus bis zur Dachkante aus den USA zurückkam und den Architekt dazu bewegte, das Haus verspielter und altertümlicher weiterzubauen; er hätte es gerne insgesamt im Stil der ersten Mulang-Villen gehabt. Das Haus hatte hangauf ein großes, parkähnliches Grundstück, das auf dem Foto zu erahnen ist.

Nach einem Dachbrand im Krieg wurden Turm und alte Dachform nicht wieder hergestellt. Durch den ungewöhnlichen grottenartigen Unterbau des Hauses blieb es eine Besonderheit, war aber durch die Dachform entstellt und kam recht herunter. Im Jahr 2000 bekam das Haus nach Entwürfen des Architekten Jochem Jourdan einen neuen Aufsatz, der den Stilwechsel des ersten Bauzustandes widerspiegelt und dem Haus, das seinen Park und seinen Nutzgarten durch Verkauf und Bebauung eingebüßt hatte, villenartige Großzügigkeit zurückgab.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Vor März 1945. Teilerhalten.


März 1945 bis 1950.


Heute.

(Siehe auch Doppelseite 9, Bild 1 des »Artillerie-Albums«.)

Steinhöferstraße 3: Ein rotes Backsteinhaus von ca. 1900. Vorübergehend war es zusammen mit den Häusern Steinhöferstraße 6 und Steinhöferstraße 11a Pension unter der Leitung von »West u. von Marschall«, so erwähnt in »Brunnemanns Reisehandbücher II. Führer durch Kassel Wilhelmshöhe und Umgebung« von 1910.*MA

Mit den links zu sehenden Bildern erreichten mich 2010 folgende Zeilen von Bernhard Sträter:

Das Bild »Steinhöferstrasse 3, vor März 1945« zeigt den Zustand und Aufbau des Hauses, bevor es in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges im März 1945 ausgebrannt ist. Es muß eben vor März 1945 entstanden sein, aber wann genau und durch wen, ist uns leider nicht bekannt.

Das Bild »Steinhöferstrasse 3,März 1945 bis 1950« zeigt das Haus als ausgebrannte Ruine. Bitte entschuldigen Sie die schlechte Qualität des Bildes, sie ist in der Vorlage nicht so besonders gut. Es muß in der Zeit nach dem Ausbrennen (März 1945) und vor dem Aufbau (ca. 1950) entstanden sein, aber wie auch bei dem ersten Bild ist uns leider nicht bekannt, wann genau es entstanden ist, und wer es gemacht hat.

Das Bild »Steinhöferstrasse 3 heute« zeigt, wie es in den 1950er Jahren wieder aufgebaut wurde und heute noch steht. Dieses Bild ist aber auch schon wieder schätzungsweise 15 bis 20 Jahre alt, die Tannen vorm Haus sind inzwischen erheblich gewachsen.

* * *

Mitteilung einer Mulang-Bewohnerin:

Schon vor dem Krieg gehörte das Haus Steinhöferstraße 3 dem Ehepaar Schimcke, das in der Wilhemsstraße ein Restaurant betrieb: Das erste Automaten-Restaurant in Kassel. Frau Schumacher, geb. Schimcke, betrieb es bis 1972.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


1893: Die Nr. 4 befindet sich ziemlich in der Bildmitte. Die einzelnen Villen auf diesem Bild: Siehe den Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«.


1905: Ganz rechts die Steinhöferstraße 4. Farbige Variante: siehe Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«.*MA

Steinhöferstraße 4

Auf zwei Fotos habe ich ein Haus gefunden, das gewiß die Steinhöferstraße 4 ist: eine Villa mit Turm, der nach jeder Seite drei schmale Fenster hatte. Das Haus existiert nicht mehr, die Stelle ist heute unbebaut.


Nr. 4, ca. 1893 und 1905: Ausschnitte aus den zwei Bildern der linken Spalte.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)

Foto des abgerissenen Hauses, aus der Denkmaltopographie Stadt Kassel III.*17

Steinhöferstraße 5: »1956 Erweiterung und Ausbau eines Gartenhauses zu einer Wohnung. 1958 Bau einer Doppelgarage. 1959 Neubau eines Bungalows als Einfamilienhaus mit Einlieger (Architekt Karlheinz Manz).«*17 – Wie solche Gartenhäuser aussahen: Siehe im Kapitel Kurort Wilhelmshöhe den Anfang des Teil-Kapitels »Goßmanns Natur-Heilanstalt«.

Es handelte sich um einen sehr ansprechenden zeittypischen Bau, eines der jüngsten zur Villenkolonie passenden Häuser. – Ergänzung 2020: Der Bungalow ist abgerissen und durch ein wesentlich größeres Haus in – nun ja: ähnlichem Stil ersetzt. Dieser HNA-Beitrag (→) vom 27.11.2014 handelt vom Abriß und Neubau.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ca. 1900. Erhalten. Rechts die Nr. 6, in der Mitte das »Ridinger Schloß«, Löwenburgstraße 3. Foto aus dem »Artillerie-Album«.*MA

Steinhöferstraße 6 (Landgrafen-Strasse 139 ½), um 1890 errichtet, ein reizendes historistisches Spätgründerzeithaus mit Turm.

1898 war es laut Adreßbuch, um 1905 laut einem Fremdenführer die »Villa Hermine: Frl. Rüppel«, ebenso 1920 im »Reformführer mit Rundgangskizzen«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ende der 1920er Jahre. Südwestseite. Scan vom Glasnegativ aus dem Nachlaß Baecker. Umgebaut erhalten.*39

Man beachte im Garten die Nahl-Ringergruppe die zum »Ridinger Schloß« gehört hatte und ungefähr am selben Platz geblieben war, nur, daß der entsprechende Grundstücksteil der Steinhöferstraße 6a zugeschlagen wurde; siehe Löwenburgstraße 3.

Steinhöferstraße 6a. Einst eines der schönen Häuser der Architekten Baecker und Sirrenberg (siehe Burgfeldstraße 15), erbaut wohl Ende der 1920er Jahre.


1920er Jahre, von der Steinhöferstraße aus, also von der Südostseite. Scan vom Glasnegativ aus dem Nachlaß Baecker. Das Haus wurde umgebaut und überformt, die Treppe von der Straße ist überbaut.*39

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ca. 1920.

Steinhöferstraße 7 (Landgrafen-Straße 145 ½)

Im Text von Gustav Henkel zur Elektrifizierung der Villenkolonie erwähnt als »Villa Eckert« (Eugen Eckert, Privatier).

»Löwenburgstraße 9 [sic] Villa der Zeit um 1893 in Ecklage zur Steinhöferstraße. Nach Kriegsschäden 1947 Wiederaufbau der Architekten Baecker & Sirrenberg für den Kaufmann Walper«.*17

Das allseits so genannte »Salve«-Haus, wegen der auf‌fälligen Inschrift über der Haustüre, ist ein nach 2000 vorzüglich renoviertes Spät-Gründerzeit-/Früh-Jugendstil-Haus aus rotem Backstein, wohlversehen mit Wintergarten. Das historische Bild stammt von den Besitzern (zugesandt 2017).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ca. 1905. Rechts eine Ecke des Hauses Löwenburgstraße 6, links die Steinhöferstraße 14.*MA


Ca. 1905.*MA


Ca. 1910.*MA


Ca. 1910. Rechts hinten die Steinhöferstraße 10.*MA

Steinhöferstraße 8 (»Landgrafenstraße 135 ¾«)

Das Haus war nach anfänglich privater Nutzung bald das »Töchterheim Mathildenhaus« der Mathilde-Zimmer-Stiftung. Es ist nach dem Krieg deutlich überbaut worden, aber die alte Form und viele Details sind auch heute noch gut erkennbar.


Ein kurzer Beitrag über das Mathildenhaus aus
»
Zimmersche Töchterheime / Erziehungs- und
Bildungsanstalten für junge Mädchen mit
höherer Mädchenschulbildung, unterhalten von der
Mathilde-Zimmer-Stiftung
(...)«, Berlin, Januar 1912.*MA

* * *

Zum Kapitel »Töchterheime«: Hier klicken für das Kapitel auf dieser Website. Hier geht es direkt zum dortigen Unterkapitel über die Mathilde-Zimmer-Stiftung, wo sich ein Link auf einen Prospekt findet, in dem auch das Mathildenhaus ausführlich beschrieben ist.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)

Die Nr. 9 war ab 1939 laut Adreßbuch (→): »(*Gaufrauenschaft Adolf Hitler-Haus) Gauschule der NS-Frauenschaft. Martha Lehmkühler, Heimleiterin. Trude Nödel, Lehrgangsleiterin«.


Ca. 1935, dahinter der Turm der Steinhöferstraße 11.*MA


Rückseite der obenstehenden Karte. »NSDAP. Gauleitung Kurhessen / NS.-Frauenschaft Gauschule Kassel«. Hier ein Link (→) zur Geschichte der NS-Frauenschaft (Deutsches Historisches Museum).

Hier klicken für die Rückseite eines weiteren Exemplars der gleichen Karte, absurder Textauszug: »... mitten am Tage eben aus dem Luftschutzkeller gekommen, sitzen wir gegenüber der zerstörten Bibliothek in einem Cafe und stärken uns. Alles ist prima ...«

* * *

Herr Jörg P. Schäfer (siehe Text rechts) sendet Fotos:



1951, Wiederaufbau, Rohbau, dahinter die Löwenburgstraße 6.*46


1954: Blick aus einem der runden Fenster auf den Chevrolet Bel Air der Familie, dahinter die Löwenburgstraße 6.*46


»Herr Seidel war Henschel-Pensionär, der sich mit Gartenarbeit ein Zubrot verdiente. Er verrichtete seine Arbeit so hingebungsvoll, dass er einen Wettbewerb gewann und 1957 zur BUGA nach Köln fahren konnte.«*46

Steinhöferstraße 9

Ein eventueller kleinerer Vorgängerbau der großen Villa ist auf dem Villa-Mummy-Bauplatz-Bild am Anfang dieses Teilkapitels zur Steinhöferstraße zu sehen.


Ca. 1900. Der spitze Turm hinter dem Haus auf dem linken Bild: Steinhöferstraße 11.*40


1930 datiert und gestempelt. Privatpostkarte. Für die Rückseite hier klicken. – Rechts die Steinhöferstraße 11.*MA

Die ursprüngliche Nr. 9 ist nicht erhalten: »1950 Anfrage zur Errichtung eines Doppelhauses an Stelle einer in Trümmern liegenden Villa. Aktennotiz der Baubehörde: ›Ruine wurde ohne Genehmigung bis zum EG abgetragen.‹ 1951 Antrag auf Wiederaufbau des Wohnhauses, Architekten Catta & Groth [siehe Schloßteichstraße 4] für W.Schäfer (Henschel & Sohn).«*17

Heute steht auf den Fundamenten des alten Hauses die genannte sehr hübsche 50er-Jahre-Villa mit zwei runden Fenstern rechts und links der Eingangstür.

Zur alten Villa, ihrer Zerstörung und dem Wiederaufbau schreibt mir Herr Jörg P. Schäfer unter Beilage von Fotos (siehe linke Spalte):

Mein Vater, Dr. rer. pol. Walter Schäfer (*1909) aus Wetter (Ruhr), kam 1936 nach dem Studium in Köln und Prüfungsarbeiten bei der Schmalenbach’schen Treuhandgesellschaft zu Henschel. Anfang April 1936 Hochzeit mit Erika, geb. Hoering in Reutlingen, sie haben sich in Köln kennen gelernt. Im Krieg Prokurist, am 22.10.1943 ausgebombt, seit 1952 Geschäftsführer der Henschel & Sohn GmbH. 1959–1974 Geschäftsführer der Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg-Ruhrort. †1987 Mülheim an der Ruhr.

Ich wurde am 9. April 1937 in Kassel geboren. Meine Eltern wohnten damals im Haus Schlieffenplatz 1 oberhalb des Generalkommandos an der Wilhelmshöher Allee. Nach der Bombardierung der Edertalsperre wurden mein Bruder Gert und ich zu unserer Großmutter nach Reutlingen gebracht. Unser Bruder Dirk kam dort 1944 zur Welt.

Drei heftige Angriffe zerstörten Anfang 1945 große Teile Reutlingens. Das Haus der Großmutter blieb verschont und die Familie wurde nach Kassel zurückgebracht. Dort wohnten wir in der Moritzstraße neben dem »Henschel-Bunker« beim Stadtkrankenhaus. Mit dem Näherrücken der Amerikaner wurde die Familie Ende März nach Hedemünden verlegt, wo wir am 6. April unser Kriegsende erlebten. Zur Jahresmitte ging es zurück nach Kassel. Wir kamen im teilzerstörten Haus Wilhelmshöher Allee 22 nahe der Stadtmitte unter, bis im Februar 1952 das wiederaufgebaute Haus in der Steinhöferstraße 9 bezogen werden konnte.

Meine Eltern hatten zwar mal die NSDAP-Vergangenheit des Hauses erwähnt, aber über die sonstigen Umstände habe ich wenig mitbekommen.

1959 wechselte unser Vater den Job und die Familie zog nach Mülheim an der Ruhr. Das Haus in Kassel kaufte der ehem. Staatssekretär Josef Rust aus Bonn, der den Vorstandsvorsitz der Wintershall AG übernahm. Ich blieb bis zum Ende meiner Banklehre in Kassel und wohnte im Haus Fieseler, Kurhausstraße 9.

Zu den drei Fotos oben in dieser Kolumne schreibt Herr Jörg P. Schäfer: Die Karte von 1930 zeigt (immer v.l.) zur Steinhöferstraße hin im 1. Stock den Bereich, in dem wir Kinder nach dem Wiederaufbau wohnten. Vorne lag mein Zimmer, daneben mit Balkon das meiner beiden 3 und 7 Jahre jüngeren Brüder. Dann kamen der Flur und die Badezimmer sowie das Zimmer der Haushälterin neben dem Treppenhaus. Darunter das Arbeitszimmer mit Bibliothek, Entrée mit Garderobe (2 runde Fenster), Diele mit Gästetoilette sowie Treppenaufgang zum 1. Stock (1 rundes Fenster) und Treppenabgang zum Kellergeschoß mit Durchgang zur Garage und Mülltonnen. Auf beiden Fotos von der Gartenseite aus Südwesten zum Abschluss der Wiederaufbauphase befinden sich im 1. Stock hinter dem Balkon das Elternschlaf- mit Badezimmer sowie daneben das Gästezimmer. Darunter, hinter der links teilverglasten Veranda, das Esszimmer und dahinter die Küche, auch mit Zugang vom Entrée. Neben dem Esszimmer das Wohnzimmer mit offenem Durchgang zum Arbeitszimmer. Unter der Veranda: Abstellraum für Gartengeräte und Tischtennisplatte. Dahinter Waschküche und Heizung sowie rechts Vorrats-, Wein- und Spielkeller mit Bar und weiter hinten Abstellraum und Toilette neben dem Treppenaufgang.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ca. 1910. Auf der Postkarte heißt sie »Steinhöferstraße 12«. Erhalten. Verdeckt, über das Dach lugend, das Haupthaus der Wiederholdschen Kuranstalt, dahinter weitere Häuser derselben.*MA

Die Steinhöferstraße 10 (Landgrafen-Straße 145 ⅞), eine schöne Neu-Renaissance-Historismus-Villa, »vermutlich um 1890 von dem Bäckermeister Landgrebe errichtet«*17, steht an einer ungeteerten Verbindungsstraße zwischen Steinhöfer- und Mulangstraße. Die umzäunte Dachterrasse ist seltener- und erfreulicherweise auch noch da – das Metall solcher Geländer und auch von schönen Gartenzäunen wurde in den Kriegen oft eingesammelt und eingeschmolzen.

Auf der untersten Postkarte beim Eintrag zu Steinhöferstraße 8 ist das Haus ebenfalls (rechts hinten) gut zu sehen. Eine weitere Ansicht von ca. 1900 findet sich auf der Doppelseite 9, Bild 2 im »Artillerie-Album«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


Ca. 1905, »Villa Heinrich«. In Resten erhalten.*MA


Ca. 1905, »Fremdenheim Sust ›Villa Heinrich‹«. Gartenseite.*MA


Ca. 1905, »Fremdenheim Sust – Villa Heinrich«. Rechts dahinter: Die Steinhöferstraße 11a sowie, mit dem Türmchen, die Steinhöferstraße 15.*MA

Eine weitere Ansicht findet sich auf der Doppelseite 9, Bild 2 im »Artillerie-Album«.

Die Steinhöferstraße 11 war als »Villa Heinrich« in wunderbar verspieltem Cottage-Stil errichtet worden, diente als Fremdenheim und hieß später »Haus Breiding«. Eine Fraktur-Inschrift von ca. 1900 auf dem erhaltenen Sockel des Hauses lautet: »Villa Landgrebe«; gewiß mit dem Erbauer des Hauses Steinhöferstraße 10 in Verbindung stehend. Ein Haus mit vielen Namen. Pensionsbetrieb: siehe auch Steinhöferstraße 3.


Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: »Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg«, ca. 1935. Die obige Anzeige findet sich auf Seite 72.*MA – Das »Haus Sust« war die schön erhaltene Villa im Siebertweg 6.

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit »Fremdenheime Sust«-Anzeigen Haus Sust (Siebertweg 6) und Villa Heinrich.*MA

Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »22 Betten, Zimmer m. Frühstück 2.50 bis 4.50 RM, Pension 4.50 bis 6.– Reichsmark.«*MA


Villa Heinrich: Sammelverzeichnis sämtlicher Gästezimmer, 31. Oktober 1939.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)

Ca. 1910. Nicht erhalten.*MA

Steinhöferstraße 11a (Landgrafen-Straße 134 ⅞): »Elisabeth Fiedler, Fremdenpension, Steinhöferstraße 11a, Villa Fiedler« (Adressbuch von Cassel, Jg. 73.1906 (→)), siehe auch Steinhöferstraße 3.


Steinhöferstraße 11a, ca. 1900.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


»Villa Angelika – Pensionat Dietz«, ca. 1905. Abgerissen.*MA

* * *

Drei Bilder aus einem umfangreichen Prospekt von ca. 1905. Auf dem oberen sieht man im Hintergrund Gebäude der Wiederholdschen Kuranstalt. / Auf dem mittleren ein Fensterblick aus dem »Musikzimmer I« auf die Villa Steinhöferstraße 11. / Und schließlich die Badewanne des Hauses.*7



* * *


1910, »Töchterpensionat Dietz«.*MA Auf der Fassade: »Pension« und »Villa Angelika.«


ca. 1905. »Töchterpensionat Dietz«. Gestelltes Foto: »Heimchen« bewerfen den Briefträger mit Schneebällen. – Hier klicken für eine Variante: dasselbe Foto, andere Karten-Typographie.*MA


ca. 1905. »Töchterpensionat Dietz«. *MA

Das prächtige Haus mit der einstigen Adresse Steinhöferstraße 14 (Landgrafen-Straße 136 ¼) war eine historistische »Schweizer Stil«-Villa an der Ecke zur heutigen Hugo-Preuß-Straße (damals »Fürstenstraße«, auch die Adresse »Fürstenstraße 5« kam gelegentlich vor). Das Haus, eines der ältesten der Villenkolonie Mulang, wurde 1901 zur »Pension Villa Hedwig« und zum »Töchterpensionat Dietz, Villa Angelika« (Zum Kapitel »Töchterheime«: Hier klicken). Es ist auf vielen Panorama-Aufnahmen an seinem markanten Turm gut zu erkennen.


»Pensionat I. Ranges / für In- und Ausländerinnen, Töchter gebildeter Stände / von Frau A. Dietz.« – Auf das Bild klicken für ein PDF mit einem vierseitigen Pensionats-Prospekt.*7


»Wilhelmshöhe und sein Pensionat für In- und Ausländerinnen von Frau A. Dietz«, Anzeige von ca. 1905.*MA


»Ausblick aus dem Mathildenhaus«, Steinhöferstraße 8, nach Westen in Richtung Habichtswald und auf das Haus Steinhöferstraße 14. Abbildung aus »Zimmersche Töchterheime / Erziehungs- und Bildungsanstalten für junge Mädchen mit höherer Mädchenschulbildung, unterhalten von der Mathilde-Zimmer-Stiftung (...)«, Berlin, Januar 1912.*MA


Ca. 1885, von Osten (links) (→) *14 und von Süden (rechts). (→) *14



Ca. 1905, vier Postkarten mit Innenaufnahmen.*MA

* * *

Das Haus wurde offenbar 1968 oder kurz danach abgebrochen. Heute steht dort eine Wohnanlage von 1969; Adresse: Hugo-Preuß-Straße 5.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Steinhöferstraße«)


1924 datiert. Dahinter der Turm der Steinhöferstraße 14. Hier klicken für die Rückseite der Privat-Postkarte.*MA


Ca. 1930: Das Haus Steinhöferstraße 9 (links) und das Haus Nr. 15 (rechts) im Hintergrund einer Postkarte, die das Haus »Fernblick« zeigt, Brabanter Straße 30.*MA


Der »Waldweg« oder »Panoramaweg« Rechts die Hugo-Preuß-Straße, im Hintergrund die Villenkolonie. Der hohe Turm gehört zur Steinhöferstraße 11. Das Fachwerkhaus an der Ecke Hugo-Preuß-Straße ist wohl ein Nebengebäude der Nr. 15, auf dem Luftaufnahme-Ausschnitt ist es gut zu sehen. Siehe die Panoramaweg-Bilder bei der Brabanter Straße 36 und der Brabanter Straße 47.*30

* * *



Abriß der Villa Brandau, 1937. Siehe den Bericht in der rechten Spalte.*6 / 0.001.208/4 und 5


1937: Oberes Ende der Brabanter Straße (unten), quer die Hugo-Preuß-Straße, in der Bildmitte der Anthoniweg. Etwas rechts der Bildmitte wird soeben die Steinhöferstraße 15 abgebrochen.*12

Steinhöferstraße 15 (Landgrafenstraße 152) – Siehe auch die Bilder bei Lindenstraße 13.

Der erste Besitzer, »Brandau, J., Dr.med.« (Adreßbuch von 1898), gehört zu den ersten Bewohnern von Mulang, die auf der Siebert-Karte erwähnt sind, siehe oben bei »Fünf frühe Texte«.


Die Steinhöferstraße von der Gartenseite, ca. 1900. Beim Klicken öffnet sich ein breites Panorama, der Ausschnitt oben zeigt die Nr. 15 links; rechts mit dem hohen Turm die Steinhöferstraße 11.*MA


Einmündung der Steinhöferstraße in die Hugo-Preuß-Straße (Bildmitte). Ausschnitt aus einer Luftaufnahme von 1920 (ganze Luftaufnahme siehe oben, »Lage, Anfänge, Überblick«).*30

m
Neumeister & Häberle, Karlsruhe: Neubauten. Villen VIII. III. Band, Heft 10. Nr. 34. E.A.Seemann, Leipzig 1897. Villa Brandau in Wilhelmshöhe bei Kassel, erbaut von Gerlt & Tivendell, Architekten in Kassel. Umschlag, Seiten 3 sowie 6–8.*MA
Alle im Mulang-Archiv vorliegenden Hefte dieser Reihe: Siehe Liste über den Nachweisen am Fuß der Seite.

Im Stadtarchiv Kassel befindet sich ein Bericht von Herrn Werner Herwig zum Abriß der Villa (siehe die beiden Bilder links):

In den Jahren 1937 bis 1939 machte ich eine Maurerlehre bei der Firma »Gieseke und Hasper«, Emmerichstraße, Kassel.
    Im Jahre 1937 erhielt die Firma den Auftrag, die Villa Steinhöferstraße 15 (erbaut etwa 1890) abzureißen. Wie auch einige Jahre zuvor war es die enorme Steuerbelastung (Reichensteuer) für Villeneigentümer, die zu diesem Schritt geführt hatte.
    Die Villa gehörte einer alleinstehenden Frau (laut Kasseler Adreßbuch Frau Maria Weissdorf, wahrscheinlich Tochter oder Schwiegertochter des Ernst Weissdorf, der ab 1930 als Besitzer genannt wurde).
    Der Abriss der Villa fand von 1937 auf 1938 statt. Dabei ist zu erwähnen, dass wir alle Steine sorgfältig säuberten, stapelten und auch wieder zum Aufbau des neuen Hauses verwendeten. Das Haus, was neu entstand, steht äußerlich fast unverändert heute noch. Es wurde errichtet als ein großzügiges Einfamilienhaus. Ich erinnere mich, dass alte holländische Fliesen eingekauft und angebracht wurden. Trotz seiner Großzügigkeit galt es aber fortan nicht mehr als Villa.
    Für den Abriss wie auch für den Neubau war ein Kasseler Architekt namens Zimmerle oder Zimmermann zuständig.
    Von dem alten Anwesen blieb zunächst das Gärtnerhaus stehen, und der Gärtner blieb auch im Dienst. Er hatte u.a. auch die körperlich etwas behinderte Frau W. zu chauffieren.

(Stadtarchiv Kassel, E1A, 0.001.208/1–6, Eingang 29.9.2011)

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Löwenburgstraße 1/3 | 2 | 4 | 6 | 9 | 10

Löwenburgstraße, 1902. Ganz links der Garten der Löwenburgstraße 6 (mit Kanone!), dahinter eine Ecke der Löwenburgstraße 4, rechts davon der Fachwerkgiebel der Löwenburgstraße 1 (Café Mulang), gefolgt von der Löwenburgstraße 3, dem stolzen »Ridinger Schloß« samt hohem Turm. Der Turm im Hintergrund daneben: Steinhöferstraße 6. Das Haus mit Turm ganz rechts: Steinhöferstraße 4.*MA

Mulangstraße bis Lindenstraße; benannt nach der Löwenburg im Park Wilhelmshöhe. Nach der Vergabe von Straßennamen um 1895 hieß die Straße für etwa zehn Jahre »Bismarckstraße«. – Auf dieser Herkulesbahn-Ansichtskarte heißt eine Straße beim Sanatorium Goßmann in der Druseltalstraße »Löwenburgstraße«.


1938: Die westlichen Straßen der Villenkolonie.*12

(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)


Nr. 1 und 3, ca. 1890: Café Mulang (nicht erhalten), Ridinger Schloß (erhalten). Blick von Westen, von der Mulangstraße aus.*7


Anzeige von 1897 im »Führer durch Cassel und Wilhelmshöhe. Den Besuchern Cassels gewidmet vom Fremden-Verkehr-Verein Cassel«. In der Phantasie des Holzschneiders führt die Mulangstraße direkt zum Schloß.*MA


Um 1900, aus dem Album der Familie Dr. Greger, Burgfeldstraße 17: Der Lac wird abgefischt.*MA


Vor 1905: Aus dem Schmidtmann-Album. Sohn Hermann und weitere »Einjährig-Freiwillige« vor dem Portal des Ridinger Schlosses.*MA


1901: Blick von der Mulangstraße nach Westen. Foto von Georg Friedrich Leonhardt (→).*MA


Nr. 1 von der Mulangstraße, rechts die Löwenburgstraße. Ca. 1910. Rückseitig beschriftet (unkorrierte Abschrift:) »En Souvenir d’un Restaurant où habite une petite jeune fille qui pensera touyours à vous et pour touyours et qui demander que vous Resteriez le plus longtemps possible ici. De la part de ta Renée qui ne t’oubliera jamais.« (»Zum Andenken an ein Gasthaus, in dem ein kleines junges Mädchen wohnt, das immer an Sie denken wird und das bittet, daß Sie so lange wie möglich hier bleiben. Von Deiner Renée, die Dich nie vergessen wird.«)*MA


Nr. 1 und 3 von der Mulangstraße, ca. 1910.*MA


Löwenburgstraße, Richtung Park, Nr. 1 und 3, ca. 1910.*MA


Nr. 1, ca. 1935. Ein Unterkunfts-Verzeichnis nennt als Besitzerin jener Zeit »Erna Barth«.*MA


Nr. 1, 1953.*MA

* * *


Nr. 3, ca. 1885.*MA


Nr. 1 und 3, ca. 1895 mit einem Porträt des jungen Ledderhose als stolzem Besitzer.*MA


Sortiment von mehr oder weniger phantasievollen Postkarten-Darstellungen der Ledderhose-Besitzungen Löwenburgstraße 1 und 3.*MA

* * *


1955, Löwenburgstraße, rechts die Nr. 3.*MA

Löwenburgstraße 1 und 3

Nr. 1 (Moulang-Straße 140 ⅝, auch Bismarckstraße 140 ⅝) war das überaus beliebte »Café Mulang« von Wilhelm Ledderhose (1863–1933), der einer alteingesessenen Wahlershäuser Familie entstammte. Dieses legendäre Haus, errichtet im Cottage-Stil, wurde am 19. Januar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört.

Der »Oberleddschen«, wie der Volksmund den in Wahlershausen geborenen Wirt nannte, hatte auch die Fischpacht von Lac und Fontänenteich inne. So konnte er werben: »Hotel Ridinger Schloß, Wilhelmshöhe, anerk. gut. Pens., Tägl. lebende Forellen, eig. Fischerei, Bes.: W. Ledderhose, Kgl. Hofl.« In »Die Woche«, Nummer 47 vom 18. November 1916 sind auf Seite 1662 einige Eberth-Fotos vom Abfischen der Teiche ohne weiteren Kommentar wiedergegeben (auf das Bild klicken für ein Fenster mit der ganzen Seite):

*MA

* * *

Im Juni 1922 wurde in Kassel der Jérôme-Film »Napoleons kleiner Bruder« gedreht. Die Filmleute wohnten im Schloßhotel, hielten sich aber bevorzugt bei Ledderhose auf: Regisseur Georg Jacoby und die Schauspieler Marlene Dietrich, Harry Liedtke, Käthe Dorsch und Jakob Tiedtke. Hier klicken für einen Beitrag von Wolfgang Hermsdorff mit Einzelheiten aus der Zeit der Dreharbeiten.*16

Im selben Jahr – im September 1922 – saß Joachim Ringelnatz (anläßlich eines Gastspiels in der »Perle«) bei Ledderhose, trank ein Glas Wein nach dem anderen und dichtete: »Ich brauchte mindestens zwei Flöhe / für einen Reim auf Wilhelmshöhe.*9


Aufs Bild klicken
für einen trefflichen HNA-Artikel vom 10.Januar 2015 zum wilden Swing-Leben bei Ledderhose (das Bild zeigt den Nachkriegs-Not-Nachfolgebau der Nr. 1, der auch heute [2020] besteht – und angesichts aller Alternativen noch lange bestehen möge).

* * *

Die Löwenburgstraße 3 (Bismarck-Straße 139 ¾), das »Ridinger Schloß« ist samt Aussichtsturm bestens erhalten.

»Große historistische Villa, nach der Datierung der Wetterfahne 1884 erbaut. Nach Hinz/Tacke war der Kunstgärtner, Landwirt und Antiquitätenhändler Heinrich Schüßler (vgl. Löwenburgstraße 6) der Bauherr, wofür auch die Maueranker in Form der Initialen ›HS‹ sprächen. Erster in den Adressbüchern nachweisbarer Besitzer des ›Ridinger Schlosses‹ war 1889 der Justizrat Dr. Oskar Stickel. Ende 1895 gelangte das Haus in den Besitz des Gastwirtes Wilhelm Ledderhose (Café Mulang, ehemals Löwenburgstraße 1) und wurde über Jahre als Hotel genutzt.«*17

Ein Werbetext des Hotels von ca. 1905 lautet: Unmittelbar am Kgl. Park und den Wasserkünsten gelegen, neue und comfortabel eingerichtete Fremdenzimmer, zwei große schöne Gärten. Im Ridinger Schlosse befinden sich Konversations-, Lese-, Rauch- und Spielzimmer, Bäder. Elektrische Beleuchtung. Mäßiger Pensionspreis. On parle français. English spoken. – Aus einem Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: Pension von 4,– RM an, vorzüglicher Mittagstisch, Speisen zu jeder Tageszeit, Spezialität lebende Forellen.*MA

Die »Festschrift zur 38. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure, Cassel 1897« weiß zur Einbettung des Hauses ins Kurgeschehen das folgende: Ein Vereinigunsgpunkt für die in Wilhelmshöhe anwesenden Fremden ist von dem Kur- und Verschönerungs-Verein in den Parterre-Räumen des Riedinger Schlosses durch Spiel- und Lesezimmer geschaffen.

Das »Ridinger Schloß« soll nach Georg Ridinger (1568–1616) benannt sein, einem in Straßburg geborenen Baumeister, der unter anderem das Aschaffenburger Schloß schuf. Das Ridinger Schloß hat bis heute ein Portal, das aus dem Jahr 1647 (nach anderen Quellen: 1657) stammt und einem Renaissance-Bau der damals noch nicht untergegangen Kasseler Altstadt (Mühlengasse 26) entnommen worden war (*16). Richtig plausibel ist diese Herleitung des Namens freilich nicht. Aber:


Nr. 3, ca. 1885. »Das Ringerschloß auf Wilhelmshöhe / Bergschloß Stickel«. Rechts zweifellos Oskar Stickel und Gemahlin. Vorne links die Ringergruppe.*MA

Im Garten der Nr. 3 stand eine Ringergruppe von Johann August Nahl dem Älteren (→) (1710–1781), dem bedeutenden Rokoko-Bildhauer, der speziell in Kassel vieles schuf, so auch Zier-Elemente des Chinesischen Dorfes Mou-lang. Diese Ringergruppe stand ab 1770 in der Nähe des alten Stadtschlosses. So könnte der Name »Ridinger Schloß« eine Verballhornung des Namens »Ringerschloß« sein.

Der Teil des Grundstückes, auf dem die Skulptur stand, wurde später der Steinhöferstraße 6a zugeschlagen, die Skulptur wurde auf einem flacheren Sockel auf diesem Grundstück aufgestellt. Die Ringer sind beschädigt erhalten und ringen in einem Stadtmuseums-Depot mit dem Zahn der Zeit:


Die Nahl-Ringergruppe im Depot.
Foto: James Bond

* * *

Das Ridinger Schloß war offenbar bevorzugter Aufenthaltsort, vielleicht auch gelegentlicher Wohnort des Mannes, der das »Artillerie-Album« hinterlassen hat, ein Notizbuch mit Fotos aus dem Alltag in der Artillerie-Kaserne neben dem Schloß Wilhelmshöhe.

Vier Fotos aus dem Artillerie-Album:


Das Ridinger Schloß, ca. 1900.*MA Auf beiden Bildern am rechten Bildrand das Haus Steinhöferstraße 6.


Winterblicke aus dem Ridinger Schloß, ca. 1900.*MA
Linkes Bild: Blick nach Westen auf das Haus Löwenburgstraße 2, dahinter der Giebel der Steinhöferstraße 10; am linken Bildrand mit dem auf‌fälligen Turm die Villa Hedwig, Steinhöferstraße 14 (heutiges Grundstück: Hugo-Preuß-Straße 5).
Rechtes Bild: Blick nach Ostsüdost, links das Haus Steinhöferstraße 3, dahinter halb verdeckt die Villa Mummy in der Kurhausstraße 13 (damals Rasenallee 13); rechts der Bildmitte die Kurhausstraße 30 gegenüber dem Hotel Palmenbad.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)

Rechts: Ein Foto aus dem »Artillerie-Album«. Es ist aus dem Hotel »Ridinger Schloß«, Löwenburgstraße 3, nach Westen aufgenommen. Links die Villa Hedwig, Steinhöferstraße 14 (mit hohem Turm); direkt hinter der Löwenburgstraße 2 die Steinhöferstraße 10. Am Saum des Habichtswaldes hinten sind Häuser der Wiederholdschen Kuranstalt zu erkennen, links das Haus Anthoniweg 10.

Löwenburgstraße 2 (Bismarckstraße 145 ⅜, Bismarckstraße 145). Nicht erhalten.


Blick nach Westen auf das Haus Löwenburgstraße 2.*MA Das Bild ist bezeichnet mit »Felicitas« – das Haus war laut Adreßbuch von 1902 die »Villa Felicitas«, geleitet von den Pensionsvorsteherinnen Julie Klug und Frieda Klug. Das Adreßbuch von 1906 nennt schon die neue Adresse des Töchterheims Villa Felicitas: Löwenburgstraße 10.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)


Der Kaufvertrag von 1930, als das Haus an Julius Schröder überging, Direktor der »Kreditbank Kassel«, heute »Volksbank Kassel Göttingen« am Ständeplatz. Rückseite mit Notizen zu Mieten und Zinsen: hier klicken.*44


Julius Schröder, Anfang des Krieges, also 1940er Jahre.*44


Julius Schröder am 01.10.1940 bei seinem 40. Dienstjubiläum in der Kreditbank Kassel.*44


»Das Schaukelbild zeigt meine Schwester ca. 1948. Die Trauerweide gibt es nicht mehr. Im Hintergrund sieht man das Haus Steinhöferstraße 6a« (Manfred Schröder).*44

* * *




1960er Jahre: Gartenseite, Hauseingang sowie Süd-Ecke.*44

Löwenburgstraße 4 – erbaut vor 1890. Grundform des Hauses im Nachkriegs-Wiederaufbau erhalten.



Blick von der Löwenburgstraße auf die Straßenseite, also die Nordostfassade der Nr. 4. Die alten Bilder (etwa 1930) und die neueren (1960er Jahre) sind aus fast denselben Blickwinkeln aufgenommen. Auf dem jeweils rechten Bild im Hintergrund: die »Kleine Löwenburg«, Löwenburgstraße 6.*44


1930er: Foto der Familie Schröder.*44 Manfred Schröder schreibt dazu: Mein Großvater, geboren 16.09.1876, (gestorben Ende 1948), steht im Zentrum des Bildes. Links unter ihm steht meine Großmutter, Marie Schröder, geb. 17.09.1880, rechts über ihm mein Vater, Otto Schröder, geb. 06.08.1905. Die Frau, um die mein Vater den Arm legt, ist definitiv nicht meine Mutter. In dem Kind erkenne ich meinen Bruder Günter. Und das macht es schwierig. Er ist 1939 geboren und wäre zwischen acht und etwa zehn Jahre alt. Dann wäre das Bild etwa 1947 entstanden, also ein Jahr vor dem Tod meines Großvaters. Andererseits zeigt das Bild eine Gruppe vorwiegend übergewichtiger, gut gelaunter, mir nicht bekannter Frauen – nicht gerade typisch für ein Bild nach dem Krieg, nachdem das Haus zerbombt wurde. Sollte das Kind nicht mein Bruder sein, so könnte das Bild auch vor dem Krieg entstanden sein, also zwischen 1930 und 1939. Jedenfalls sieht man im Hintergrund das Ridinger Schloss.


1930er: Gartenseite, Julius Schröder auf dem Balkon.*44


1930er Jahre. Manfred Schröder: Der Herr auf dem Balkon ist mein Vater. Ein Vorkriegsbild deswegen, weil hier angedeutet Teile des Hauses Löwenburgstraße 2 mit historischer Fassade zu sehen sind. Dieses Haus wurde offenbar im Krieg so stark beschädigt, das es völlig neu und modern wieder aufgebaut wurde, wie es jetzt noch steht.*44

(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)


1901: »Kleine Löwenburg auf Wilhelmshöhe (Villa Schüssler)«. Erhalten.*7

Löwenburgstraße 6: »Eklektizistische Villa, erbaut 1891 (nach Hinz/Tacke) in einem der Löwenburg nachempfundenen pseudomittelalterlichen Stil. Bauherr des anfangs nicht durchgehend bewohnten Gebäudes war angeblich der Kunstgärtner und Antiquitätenhändler Heinrich Schüßler (vgl. Löwenburgstraße 3), in dessen Besitz es sich jedenfalls um 1906 befand (Hinweis: die im Dehio genannte Zuschreibung an Georg Kegel beruht auf einem Übertragungsfehler).«*17

Das hochamüsante, vieltürmige Haus wird die »Kleine Löwenburg« genannt (zur großen Löwenburg: Hier klicken). Gitter sind durch gekreuzte Hellebarden gebildet, Wandmalereien mit Rittermotiven vervollständigen das Bild liebenswürdiger, grotesker Architektur des Späthistorismus. (Auch auf der Postkarte am Anfang des Teilkapitels Steinhöferstraße ist die Kleine Löwenburg gut zu sehen, beim obersten Foto in der linken Spalte bei der Steinhöferstraße 8 immerhin eine Ecke derselben, ebenso auf der Seite 4 des Prospekts des Töchterheims Lindenstraße 13.)

(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)
Erhalten. Wer hat alte Bilder? Löwenburgstraße 9: »Villa der Zeit um 1893 in Ecklage zur Steinhöferstraße. Nach Kriegsschäden 1947 Wiederaufbau der Architekten Baecker & Sirrenberg für den Kaufmann Walper«.*17
(Zum Anfang des Teilkapitels »Löwenburgstraße«)


1907.*MA


1913.*MA

Löwenburgstraße 10, Ecke Lindenstraße (Landgrafen-Straße 145 ¾). »Repräsentative Neorenaissance-Villa. Bauherr war der Bankier Sichel um 1892.«*17 Erhalten.

Das Haus wurde sehr bald zum Töchterheim. Die Betreiberinnen waren zwischen 1895 und 1905 Frida Dohm und Julie Dohm, »Pension-Vorsteherinnen«. Das Adreßbuch von 1906 nennt als Betreiberinnen Julie und Frieda Klug (Vornamensgleichheit mit den Vorgängerinnen offenbar zufällig), die aus der Löwenburgstraße 2 hierher umzogen und den Namen »Villa Felicitas« mitbrachten.

(Hier klicken für das Kapitel über Töchterheime.)

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Brabanter Straße 6 | 8 | 12 | 14 | 16 | 18 | 20 | 22 | 30 | 30a | 36 | 38 | 47


Ca. 1910: Hinter den Schienen der Straßenbahn und dem Druselbach-Grünzug verläuft die Brabanter Straße. Links vom linken Mast das Eckhaus Schloßteichstraße 19, links vom rechten Mast das Eckhaus Wigandstraße 16.*22

Wigandstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach dem Hause der Herzöge von Brabant, dem Stammhaus der hessischen Fürsten, welches »hier Besitzungen hatte«, wie im Adreßbuch von 1916 steht. Zu Anfang der Villenkolonie-Zeit hieß die Straße auf Plänen gelegentlich auch »Kurvenstraße« oder »Curvenstraße«.


Ca. 1935: Die Brabanter Straße reicht von rechts unten (wo die Wigandstraße zwischen dichten Baumreihen den Drusel-Grünzug quert) bis nach ganz links, Mitte des Bildes, wo sie auf die Hugo-Preuß-Straße trifft.*MA


Ca. 1910: Die Ecke Brabanter Straße / Wigandstraße. Seite 52 eines Geschenkalbums der Schmidt’schen Heißdampfgesellschaft mit Kasselbildern.*MA – Siehe auch das Bild bei Burgfeldstraße 21.

Der Druselbach-Grünzug auf der südlichen Seite der Brabanter Straße war von Anfang an zur Abgrenzung der Villenkolonie gedacht und sollte nicht bebaut werden (mit Ausnahme von utopischen Kurbad-Planungen). Das ist bis heute so geblieben, aber der Bebauungsdruck nimmt zu.

Das Bild zeigt die Einmündung der Brabanter Straße (nach links oben führend) in die Wigandstraße (die Allee im Vordergrund).


Ca. 1910.*MA


Ca. 1920.*3

Blicke von der Straßenbahn-Haltestelle Wigandstraße auf die Brabanter Straße.

Oben: Rechts von den Vordergrund-Bäumen sieht man in der Ferne Häuser der Wiederholdschen Anstalt. Hinter dem Strommast die Steinhöferstraße 11. Das Haus mit Fachwerk-Dachgeschoß, auf das der Herr im Vordergrund zu blicken scheint, ist die Schloßteichstraße 19. Daneben der Garten-Portikus der Villa Mummy, Kurhausstraße 13. Direkt links neben dem hohen Mast die Kurhausstraße 11. Das auf‌fällige Haus mit Dachreiter rechts vom Mast: Burgfeldstraße 21, rechts davon die Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Das große Haus rechts ist die Wigandstraße 16.

Unten: ein Foto aus dem Album der Familie Greger, aufgenommen vom selben Standort. Man sieht das nunmehr größere Gebäude der Klinik Dr. Greger.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Ca. 1926, von Süden. Privatpostkarte.*MA Weitgehend erhalten. Rechts das Sanatorium Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. – Hier klicken für einen Scan eines Glasnegativs des selben Fotos aus dem Architekten-Nachlaß.*39

Brabanter Straße 6

Nach Unterlagen, die mir eine Brabanter-Straßen-Bewohnerin gegeben hat: »Originalzustand ›Haus Weicke‹ 1926, Bauherr: Generalmajor Weicke. Architekten: Alfons Baecker und Fritz Sirrenberg. 1953 Wiederherstellung und Ausbau des Dachgeschosses nach Kriegseinwirkung (Brandbomben!) [mit Satteldach] / 1968 Sanierung und Neubau einer Garage mit Freisitz. Bauherr: Prof.Dr. H. Nagell, Architekt: Helmut Witte / 1980 An- und Umbau des Wohnhauses [zur Brabanter Straße hin giebelständiges Zwerchhaus links {wenn man das so nennt}, senkrechte dunkle Holz-Strukturelemente] sowie Entfernung der Anbauten des Jahres 1968 (der Garage und des Freisitzes). Bauherrin: Margarete Nagell, Architekten: Lothar Martin, Wolfgang Abt«.

Blick auf die Ostseite des Hauses: siehe das Bild bei der Burgfeldstraße 18.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Um 1960. Perfekt erhalten. Die häßliche Garage wurde inzwischen abgerissen.


2008. Foto: Klaus Duda.

Brabanter Straße 8, ein sehr schönes und gut erhaltenes Haus von 1927.

»Repräsentative zweigeschossige Villa des Marine-Oberbaurats a.D. Otto Engel, der hier 1927 einzog. Gestaltet unter Verwendung von expressiven Art déco-Elementen«.*17

Herr Klaus Duda schreibt mir:

Ich bin 1956 in Kassel geboren (Am Luisenplatz 1, gegenüber der damaligen Feuerwache) und habe von 1964 bis 1974 in der Oberbinge gewohnt. Meine Grundschule war im Katharinenhaus (2) in Kirchditmold auf dem Lindenberg.
Der in Ihrer Dokumentation beschriebene Bereich der Stadt war mein ›Streifbereich‹ in Kindheit und Jugend und ist erstaunlicherweise auch 50 Jahre später in meiner Erinnerung noch sehr präsent.
    Meine Großtante lebte in der Brabanter Straße 8, oft war ich auch im Schwimmbad Wilhelmshöhe. Der Park der Pfeifferschen Villa war kurz unser Abenteuerspielplatz.
Auch mit der Herkulesbahn bin ich als Kind noch gefahren und habe mich geärgert, dass man zum Oktogon trotzdem noch etwas den Berg hinauf laufen musste.

Die Familie meines Urgroßvaters Dr. Leonhard Duda (Generalarzt a.D. *1867, †1953) lebte in der Kölnischen Straße 113 in ihrem (meines Wissens) eigenen Haus. Das wurde jedoch bei einem Bombenangriff auf Kassel weitgehend zerstört. Sie zogen dann als Notunterkunft in die Brabanter Str. 8 und lebten im Dachgeschoss auf der Ost- und Nordseite.
    Ich glaube, dass meine Großtante nur deshalb weiterhin dort wohnte, um ihrer greisen Mutter (*1880, +1973) einen Umzug in eine neue Umgebung zu ersparen.
    Ich kann mich noch daran erinnern, dass in den Fluren Fotos von den Kriegsschiffen hingen, die der Hauseigentümer in seiner aktiven Zeit wohl gebaut hat.

Ich habe das Haus zwischen 1964 und 1974 als gelegentlicher Besucher betreten. Es wurde von einer breiten, repräsentativen Treppe über 3 Stockwerke bis in das ausgebaute Dachgeschoss erschlossen. Von den Treppenpodesten gingen direkt die Zimmertüren oder die seitlichen Flure ab, ohne abschließende Wohnungstüren. Offenbar gehörte bei der Planung alles zu einem gemeinsamen großen Haushalt.
    Die Dachgeschoss-Zimmer waren wohl ursprünglich als Unterkunft für die Hausangestellten gedacht. Meine Großtante bewohnte die Zimmer nach Osten und Norden, wo sie auch Klavierunterricht gab, sie war Organistin und Klavierlehrerin. Es gab dort auch einen Sanitärraum und eine kleine Küche. Sehr beeindruckt hat mich, dass man die Klappläden außen an den Fenstern von innen mit einer Kurbel öffnen und schließen konnte.
    Den Trakt im Dachgeschoss nach Süden zur Straße, zu der auch der Balkon über dem Erker gehörte, bewohnte eine Frau Engel, evtl. die Witwe des Erbauers Otto Engel.
    Darunter im ersten Stock hatte die Mutter meiner Großtante ihr Zimmer, ebenfalls nach Nordosten. Dies Zimmer war deutlich größer als die im Dachgeschoss und hatte keine schrägen Wände. Wahrscheinlich hatten hier mein Urgroßvater, der Herr Generalarzt, mit seiner Gattin nach der verhängnisvollen Bombennacht Unterschlupf gefunden. Ich habe ihn nicht mehr kennengelernt, da er bereits 1953 verstarb, 3 Jahre vor meiner Geburt.
    Wie die Verbindung zwischen der Familie Engel und der Familie meines Urgroßvaters war, die ihm dieses Quartier verschaffte, weiß ich nicht. Es muß aber schon vor dem Krieg eine Verbindung nach Wilhelmshöhe gegeben haben, denn eines der Opfer des Straßenahnunfalls vom 18.05.1927 war auch Bekannte meiner Großtante und ihrer Mutter. Soweit ich noch weiß eine Krankenschwester oder Pflegerin, die im Mulang arbeitete.
    An die sonstigen Bewohnern der Brabanter Str. 8 im Erdgeschoss und ersten Stock habe ich keine Erinnerung mehr.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Brabanter Straße 12 (Mitte, abgerissen) / Kurhausstraße 17 (links, teilerhalten). Luftaufnahme von etwa 1940. Das Haus ganz rechts ist ein Schmidtmann-Bau, die Schloßteichstraße 10.*12


Nr. 12 und Kurhausstraße 17, 1935. Hier klicken für Grundrisse, hier klicken für Ansichten von den Architekten Baecker und Sirrenberg.*39


2.4.2005: Abriß.*MA

Das Haus Brabanter Straße 12 sowie das nebenstehende Eckhaus Kurhausstraße 17 waren Bauten der Architekten Baecker und Sirrenberg, die in den 1920er und 1930er Jahren sowie nach dem Krieg zahlreiche Häuser in der Villenkolonie errichtet haben.


Brabanter Straße 12 von Süden, also der Brabanter Straße aus. Foto aus dem Nachlaß des Architekten Baecker. Rückseitig beschriftet: »Wohnhaus J.Görges. Kassel, Brabanterstraße. Baujahr 1935«.*39

Das schöne Baecker-und-Sirrenberg-Haus wurde 2005 abgerissen und durch eine »Stadtvilla« ersetzt.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)

1930: Panorama-Aufnahme.*MA – Die beiden auf‌fallenden kirchenähnlichen Türme im linken Bildteil sind: ganz links Steinhöferstraße 14, weiter rechts Steinhöferstraße 11.


1939: Winter-Panorama.*MA

Zwei Montagen aus je zwei Privatfotos vom Frühjahr 1930 und Winter 1939.

Die Brabanter Straße oberhalb der Kurhausstraße. Die Bilder wurden von einem Haus in der Hunrodstraße aufgenommen, das etwa da steht, wo vorher das Henschelsche Elektrizitätswerk stand (siehe »Kurort und Bad« / »Palmenbad«).

Die Villen Brabanter Straße 14 bis 20 sind auf dem oberen Bild kürzlich fertig geworden bzw., links, die Brabanter Straße 22, im Bau.

Auf beiden Bildmontagen sieht man eine Straßenbahn der damaligen Linie 5 (seit 2020 fährt hier die 4, die bis 2008 »3« hieß). Rechts sind jeweils Gebäude der Kurhausstraße zu erkennen, die Häuserreihe hinter der Brabanter Straße gehört zur Lindenstraße.

  (Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Ca. 1930: Der mittlere Teil der Brabanter Straße.*12

Brabanter Straße 14–20, Luftaufnahme von ca. 1940: Brabanter Straße (links unten), Kurhausstraße (rechts nach hinten), Lindenstraße (hinten quer).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Ca. 1940: Brabanter Straße 16–26.*12

Ca. 1960: Brabanter Straße (links), Lindenstraße (rechts) und Hugo-Preuß-Straße (oben). Jeweils in der Mitte das »Haus Fernblick«, Brabanter Straße 30; das letzte Haus unterhalb von »Haus Fernblick«: Brabanter Straße 26.


Zwei Luftaufnahmen von ca. 1960: Der obere Teil der Brabanter Straße.*12


Brabanter Straße 26, 1928 erbaut für Georg Knauf, seitdem in Familienbesitz. (Dank an Peter Kraft)

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Ca. 1930. Erhalten. Links dahinter die Steinhöferstraße 15, rechts hinten die Steinhöferstraße 11.*MA


Ca. 1920: »Hotel Restaurant ›Haus Fernblick‹ / Inh. M. Oetzel / Erstklassige Zimmer mit fließendem Wasser – Garagen«.*MA

Fremdenverkehrsprospekt von ca. 1934: »Erstklassiges Haus in bester Lage, Bad, flW., Gar., Kaffee-Konditorei-Restaurant.«


»Vor dem ›Fernblick‹«, 1932/33, aus dem Fotoalbum einer Schülerin des Töchterheims Luisenhaus I.*MA

Brabanter Straße 30, 1924 fertiggestellt, war 1935 das »Haus Fernblick, Inhaber: Marie Oetzel«.


Ca. 1920: Blick vom Turm der Christuskirche zur Villenkolonie Mulang. Am oberen Ende des Drusel-Grünzuges, etwas links der Bildmitte, damals noch freistehend: das »Haus Fernblick«.*14

Die Lage des Hauses samt großem Garten ist auch auf dem Kur-Prospekt im ersten Teilkapitel zur Villenkolonie gut zu sehen. Das Haus ist erhalten; das einst großzügige Grundstück wurde bebaut.


ca. 1935. Anzeige aus »Kassel und seine Wilhelmshöhe. Hg. vom Verkehrsverein der Stadt Kassel«, ca. 1935. Hier klicken für eine Doppelseite mit der abgebildeten Anzeige.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)
Nr. 30a

Brabanter Straße 30a, Bau der Architekten Baecker und Sirrenberg für Frau Hedwig Gähme, laut der Liste »Aufstellung der Bauten 1968« (hier klicken für das 2seitige PDF) errichtet auf dem Grundstück des Hauses Nr. 30, welches bis dahin weit zurückgesetzt stand und auf die Straße herabblickte.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Nr. 38 (links, erhalten) und Nr. 36 (rechts, erhalten), 1907 (Stempel).*MA


Ca. 1910: rechts die hübsche Kuppel der Nr. 36 (mit Kuppel). Ein Originalabzug des Fotos befindet sich im Stadtarchiv Kassel (0.001.204), es ist beschriftet »Haus v. Voigt mit Observatorium (Kuppel)«. Links vom Haus Nr. 36 der hohe Schornstein des Henkelschen Elektrizitätswerkes. Leicht links der Bildmitte die große Villa Kurhausstraße 30.*MA


1937: Oberes Ende der Brabanter Straße (unten), quer die Hugo-Preuß-Straße, in der Bildmitte der Anthoniweg. Etwas rechts der Bildmitte wird soeben die Prachtvilla Steinhöferstraße 15 abgebrochen. Siehe auch das Luftbild gleich am Anfang des nächsten Kapitels, »Hugo-Preuß-Straße«.*12

* * *

Panoramaweg: »Die frühe Hinwendung zum Fußball führte dazu, dass wir, auf der Straße und wo immer möglich, einen Ball bewegten. Mit Jungs aus der Nachbarschaft spielten wir regelmäßig Samstag nachmittags auf der ›Panno‹. Das war die Wiese unterhalb des Panoramawegs. Die Wiese hatte starkes Gefälle. Die eine gedachte Seitenlinie war oben am Panoramaweg, die andere unten an den Gärten der Villen zur Hugo-Preuß-Straße. Einen Pass nach vorne spielte man zweckmäßigerweise, indem man den Ball bergauf schlug. Er rollte dann in weitem Bogen Richtung Tor hinab. Den Anwohnern gefiel unser Lärmen natürlich nicht, aber sie ließen uns meist gewähren.« (Jörg Schäfer, Steinhöferstraße 9)

Brabanter Straße 36 und 38.

Nr. 38: »Historistisches Landhaus mit Jugenstil-Anklängen, erbaut um 1907 von der Firma Schmidtmann & Sohn.«*17 – Das Haus ist seit 2020 ein »Co-working-Raum«, hier (→) ein Link auf die Website; hier (→) ein Link auf einen HNA-Beitrag. – Der hangauf, zur Hugo-Preuß-Straße gelegene frühere Garten des herrlichen Hauses ist in den 2010er Jahren mit einem Geschoßbau verstellt worden.

Die Brabanter Straße 36 erfreut sich weiterhin des Daseins, wenn auch ohne Kuppel, Wintergarten und Fensterläden.

Auf der Luftaufnahme von 1937 sieht man ganz links die Nr. 47 (heute Waldorfschule), rechts anschließend die Nummern 38 und 36.

* * *

Im Haus Nr. 36 war von 1957 bis 1981 das »Privatgymnasium Wilhelmshöhe« untergebracht. Weitere Häuser, die zum »PGW« bzw. zum Umfeld desselben gehörten: Haus Fernblick (Brabanter Straße 30), Haus Mariental (Zeche Marie).

Im Mulang-Archiv vorhanden:
Winfried Biener, Dieter Hönscher †, Constantin Cnyrim: Das Privatgymnasium Wilhelmshöhe / Kassel / 1957–1981. Aufstieg und Niedergang einer Schule. 3. erweiterte Auf‌lage, Kassel 2022. 636 Seiten, zahlreiche Abbildungen.

* * *


1927: Einmündung der Brabanter in die Hugo-Preuß-Straße. Im Hintergrund das Haus Brabanter Straße 26. – Am 18. Mai 1927 ereignete sich ein Straßenbahnunglück: Eine führerlose, mit Fahrgästen beladene Bahn rollte von der Endhaltestelle Druseltal bergab und entgleiste an dieser Biegung. Beim Klicken auf das Bild öffnet sich ein größeres Fenster mit dem vollständigen Beitrag aus Wolfgang Hermsdorffs HNA-Reihe »Ein Blick zurück«.*16


Links: Das Bild aus dem HNA-Artikel in hoher Auf‌lösung.*MA – Rechts: Die Unfallstelle von der anderen Seite aufgenommen, oben quer die Hugo-Preuß-Straße, am Waldsaum der Panoramaweg.

* * *


Einmündung der Brabanter in die Hugo-Preuß-Straße, 1930er Jahre, Blick vom Panoramaweg über die »Panno«, die Wiese unterhalb desselben (siehe linke Spalte unten). Auf dem Foto links die Brabanter Straße 38, recht die Brabanter Straße 47. Aus einem Fotoalbum einer Schülerin des »Luisenhauses« (siehe »Kurort Wilhelmshöhe« / »Kurhotel und Luisenhaus«).*5

(Zum Anfang des Teilkapitels »Brabanter Straße«)


Ca. 1905: Brabanter Straße (rechts, mit Eckhaus Nr. 26). Blick vom Panoramaweg.*MA


Ca. 1910: Brabanter Straße 38 (erhalten).*MA


Fast die gleiche Perspektive, ca.20 Jahre später. Rechts zwischen den Bäumen die Brabanter Straße 47, die heutige Waldorfschule.*12


1930er Jahre. Foto aus einem Heimchen-Album.*MA

Brabanter Straße / Ecke Hugo-Preuß-Straße

Linke Spalte oben: Die Hugo-Preuß-Straße zwischen Brabanter Straße (rechts einmündend; das auf‌fällige, aus heutiger Perspektive erstaunlich freistehende Haus ist die Brabanter Straße 38) und Steinhöferstraße (das Turm-Haus ist die Steinhöferstraße 11). Rechts zwischen Telegraphenmast und dem Eckhaus, in der Ferne: Die Villa Mummy, Kurhausstraße 13.

Das zweite Bild zeigt links die Brabanter Straße 38 (gegenüber steht noch nicht die heutige Waldorfschule, die Brabanter Straße 47). Rechts im Hintergrund die Hunrodstraße mit dem auf‌fälligen Schornstein des Henkelschen Elektrizitätswerks, das die Villenkolonie und die Herkulesbahn mit Strom versorgte und dessen Abwärme das Palmenbad heizte.

Auf dem dritten Bild ist die Villa Brabanter Straße 47 zu sehen: »1914 bezogene Villa des Offiziers von Rogister. Ab 1948 Sitz der seit 1930 in Kassel bestehenden Freien Waldorfschule.«*17 – Siehe dazu auch das Foto am Ende des Unterkapitels »Brabanter Straße«.

Links unten: Ein Winterblick die Brabanter Straße hinunter. Foto aus dem Album einer Schülerin des Töchterheims »Luisenhaus I« in der heutigen Druseltalstraße (hier klicken).


1930er Jahre. Vorn quer die Hugo-Preuß-Straße; offenbar versuchen Grüppchen von Töchterheim-Schülerinnen, die Straßenbahn zu erreichen, die vor dem Haus Brabanter Straße 38 hält.*40

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Hugo-Preuß-Straße 2 | 4 | 5 | 9 | 18 | 20 | 21 | 27 | 40 | 44 | 52–56


Ca. 1930?: Die Hugo-Preuß-Straße beginnt unten links. Man sieht das große Gebäude Hugo-Preuß-Straße 2. Die Straße führt dann auf dem Bild nach rechts, nach Süden. Man sieht die Steinhöferstraße einmünden, gegenüber, ganz am unteren Bildrand, den gekrümmten Anthoniweg.*12


Luftaufnahme der Goßmannschen Anstalt. Rechts das obere Ende der Hugo-Preuß-Straße. Am rechten Bildrand über der Straße die Hugo-Preuß-Straße 40; an der Einmündung in die Druseltalstraße die Reihenvilla Hugo-Preuß-Straße 52–56.*12

bis 1945 »Fürstenstraße« (gelegentlich auf Karten auch »Kurfürstenstraße«), Mulangstraße bis Im Druseltal; benannt nach Hugo Preuß, 1860–1925, Staatsrechtslehrer, Politiker (Entwurf für die Weimarer Verfassung).


Blick aus der Mulangstraße auf den Anfang der Hugo-Preuß-Straße, die links vor dem großen Haus Hugo-Preuß-Straße 2 (siehe dazu das Unterkapitel »Kuranstalt Dr. Wiederhold« im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«) nach links führt. Rechts das erhaltene Haus Mulang Nr. 6 (siehe Mulangstraße sowie Chinesisches Dorf Mou-lang).*MA

Siehe auch den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße, der den nördlichen Teil der Hugo-Preuß-Straße zeigt.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Ca. 1910, Ansicht von Norden. Nicht erhalten.*MA

Das Haus Hugo-Preuß-Straße 2/2a (Mulangstraße 131 ½ bzw. Moulang-Straße 131 ½) gehört heute zur CVJM-Hochschule, vorher beherbergte es das Evangelische Fröbelseminar.

Errichtet wurde das große Eckhaus, das viel um- und einmal ganz neu gebaut wurde, als Bestandteil der Wiederholdschen Kuranstalt. Viele Bilder und die Geschichte der ganzen Häusergruppe: siehe das Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, Unterkapitel: »Reichel / Dr. Wiederhold / Dr. Rohrbach«.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Ca. 1930. Erhalten.*MA

Hugo-Preuß-Straße 4: Ein ansprechendes Haus wohl vom Ende der 1920er / Anfang der 1930er Jahre. Auf der Luftaufnahme ganz am Ende des Teils »Brabanter Straße« ist es recht gut an seinem halbrunden Erker zu erkennen (und hat schon sein Nachbarhaus, Hugo-Preuß-Straße 6).

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


»Villa Angelika – Pensionat Dietz«, ca. 1905. Abgerissen.*MA

Nr. 5: Das Haus Steinhöferstraße 14 , gelegen an der nördlichen Ecke Hugo-Preuß-Straße/Steinhöferstraße, hatte offenbar gleichzeitig oder zeitweilig die Adresse Hugo-Preuß-Straße 5. Das Haus wurde offenbar um 1968 abgebrochen. Heute steht dort eine Wohnanlage von 1969; Adresse: Hugo-Preuß-Straße 5.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


Nicht ausgeführte Planung. Die Studentenmappe enthält weitere fiktive Projekte: »Landarbeiter-Siedlungshaus« und »Einfamilien-Siedlungshaus«, diese ohne Ortsangaben.*MA

Das Grundstück Nr. 9 blieb bis in die späten 1980er Jahre unbebaut. Eine – gewiß fiktive, nicht für die Ausführung vorgesehene – Studentenarbeit aus dem Wintersemester 1950/51 liegt im Mulang-Archiv: »Entwurf zu einem Arzthaus in Kassel-Wilhelmshöhe«. Der Name des Studenten ist wohl »Hecker«.


Nr. 9, Lageplan aus der Studentenarbeit von 1950/51, unten die Brabanter Straße.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Die auf der nebenstehenden Karte aufgedruckte Hausnummer 16 ist heute die Adresse des »zweigeschossigen Landhauses der Fürstin von Solms aus der Zeit um 1920/25«*17, von dem mir leider bisher keine alten Fotos oder Dokumente bekannt sind – leider, denn die Hugo-Preuß-Straße 16 ist eines der schönsten Häuser in Mulang.

Hugo-Preuß-Straße 18


Ca. 1960, Rückseitendruck der Privatpostkarte: »(16) Kassel-Wilhelmshöhe | Hugo-Preuß-Straße 16«. Erhalten.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Ein Haus des Kasseler Architekten Paul Bode (→), Bruder des Documenta-Gründers Arnold Bode.

Beim Klicken auf das Bild öffnet sich eine Doppelseite über dieses Haus aus: Klara Trost: »Das Haus am Hang«. Bauwelt-Sonderheft 40. Frankfurt a. M. / Berlin: Ullstein Fachverlag, o. J. (1959), 24 S.*MA

Auf Seite 8 des Heftes wird ein »Haus auf der Höhe bei Kassel« beschrieben, »an einem Osthang in freier Lage nahe am Eingang zum Park Wilhelmshöhe«. Hier klicken. Wo steht oder stand es, wer weiß es?

Hugo-Preuß-Straße 20


Nr. 20, 1959.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


1930er Jahre
.*12

In der Hugo-Preuß-Straße 21, im »Haus Heimgarten«, wohnte der Kinderarzt Dr. Felix Blumenfeld (1873-1942). Siehe das Kapitel »Persönlichkeiten«. Das Haus ist nicht erhalten.


Ca. 1930: Privat-Postkarte von Dr. Felix Blumenfeld.*12

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Fotos der Sanierung und des liebevoll und vortrefflich sanierten Hauses, übersandt von der Besitzerin (*26):






Hugo-Preuß-Straße 27


Nr. 27, 2021.*26

Zu diesem herrlichen Hause schreibt die Besitzerin im Juli 2021:

Unsere Villa wurde in 1920/1922 vom Postdirektor Franz Wagner erbaut. Heute ist es ein Einzelkulturdenkmal und wird vom Denkmalamt als großvolumiges Landhaus bezeichnet. Zu den Erbauerzeiten hieß die heutige Hugo-Preuß-Straße ja noch Fürstenstraße (damals war es wohl die 11).
    Zu Zeiten der Einzelwohnhaus-Nutzung befand sich der Eingang auf der Nordseite, dort wo heute unsere Tagungsetage ihren Eingang hat. Im Keller gab es früher einen Pferdestall. Hinten im Garten stand auch noch ein großes Wäschehaus. Im Erdgeschoss/Hochparterre befanden sich die große Küche und die Herrschaftsräume. Im Obergeschoss gab es Richtung Nordosten einen Wintergarten. Im Dachgeschoss waren die Hausmädchen untergebracht.
    Später hatte das Haus verschiedene Besitzer, u.a. war dort mal eine Arztpraxis untergebracht und von Mitte der Siebziger bis 1996 waren dort der Waldorfkindergarten, eine Hausmeisterwohnung und im Dachgeschoss Lehrerzimmer untergebracht.
      1998 haben wir die Villa in erbarmungswürdigem Zustand erworben und sie komplett saniert, was ein echtes Abenteuer und kein Zuckerschlecken war.
      Seit 2011 befindet sich eine Tagungsetage im Hochparterre. Im Ober- und Dachgeschoss sind unsere Wohnräume mit separatem Eingang auf der Südseite. Innerhalb der Villa gibt es einen Eingang hinüber in die Tagungsetage.

Tagungsräume Kassel – Villa Becher
www.tagungsraeume-kassel.de (→)

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


Ca. 1915, weit zurückgesetzt von der im Vordergrund verlaufenden Hugo-Preuß-Straße. Erhalten.*MA


Ca. 1915.*MA


Ca. 1915, Rückansicht.*MA


Ca. 1960, »Unsere Diele«.*35


Ca. 1960, mit Anbau.*35

Auf einem Foto von 1908 im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«, Unterkapitel »Kurhotel / Luisenhaus«, sieht man die Nr. 40 am rechten Rand.

Hugo-Preuß-Straße 40 – »Fürstenstraße 20, Haus Abendfriede« (Aufdruck auf einer Postkarte mit identischem Motiv des obersten Bildes links).

»Parkartiges Areal in Randlage zum Bergpark mit unterschiedlich alten Bauten, heute zum Sitz des CVJM gehörend. Repräsentativer Altbau Villa Abendfrieden: Hoher und großvolumiger Massivbau über geländebedingt hohem Sockel. Neorenaissance- und Jugendstilanklänge. [...] Inschriftplatte an der westlichen Giebelseite: ›Villa Abendfrieden erbaut 1907‹. [...] 1950 wurde durch den damaligen Eigentümer, dem Hess. Siechenhaus Hofgeismar, ein in Kubatur angepasster Anbau an der Nordseite erstellt, zweigeschossig mit Hochkeller und ausgebautem Dach mit Wohnräumen für Angestellte. 1974 Erweiterung zum CVJM-Internat.«*17


Ca. 1915, »Villa Ulrich«, Handzeichnung.*MA



Ca. 1915, zwei Privatdrucksachen
zu einer Hochzeit im Hause Ulrich.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)

Ca. 1935. Erhalten.*12
Hugo-Preuß-Straße 44: »Gediegen-repräsentative Villa aus der Zeit um 1930.«*17
(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


Nr. 52–56, 1935. Erhalten. »Straßenbahn-Endhaltestelle Druseltal. Nr. 5«.*MA


Nr. 52–56, ca. 1960. Blick aus der Druseltalstraße.*MA

Hugo-Preuß-Straße 52, 54, 56: »Dreiteilige, aufwendig gestaltete Reihenvilla, bezogen 1913, errichtet unter Beteiligung des Maurermeisters Rennert.«*17

Das nebenstehende obere Bild stammt aus dem Privatalbum eines »Heimchens« im Haus Paretz, einem Nebenhaus des Luisenhauses der Mathilde-Zimmer-Stiftung:


Links: Das Luisenhaus I, datiert 1907. Im Hintergrund das Schweizerhaus I der Goßmannschen Anstalt. Blick aus der Druseltalstraße. Rechts: derselbe Blick, ca. 10 Jahre später: Hinten rechts ist vor dem Schweizerhaus I die Hugo-Preuß-Straße 52–56 zu erkennen.*MA

hier klicken für das Unterkapitel »Kurhotel Wilhelmshöhe / Luisenhaus I« auf dieser Website.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Hugo-Preuß-Straße«)


1927: »Endstation Fürstenstraße«, »Fahrtrichtung«.*MA


1932/33: »Haltestelle der 5 / Druseltal«, 1932/33, aus dem Fotoalbum einer Schülerin des Töchterheims Luisenhaus I.*MA

Die Endhaltestelle der Straßenbahn in der Zeit, als die Hugo-Preuß-Straße noch »Fürstenstraße hieß«, vor dem Bau der Wendeschleife Druseltalstraße.


1927: Endstation Fürstenstraße.*MA

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Anthoniweg 2 | 10 | 14

1899: Das Panorama der »Kuranstalt Dr. Wiederhold« zeigt links oben drei Häuser des heutigen Anthoniwegs: v.l.: Die heutige Nr. 10 (erhalten) / die Nr. 12 (im Krieg zerstört, heute steht dort ein schmuckloser Nachfolgebau) / sowie die Nr. 14 (erhalten, später Forsthaus, heute Privathaus.). Daneben, etwas abgesetzt, die einstige »Villa Dr. Schmidt«, siehe den folgenden Eintrag.*24

Mulangstraße bis Hugo-Preuß-Straße; benannt nach Johann Jacob Anthoni, 1675–1740, Goldschmiedemeister, der 1713–1717 im Messinghof der Stadt Cassel die Herkules-Figur in Kupfer trieb. – Der Anthoniweg ist zweigeteilt: zwei Stichstraßen führt von der Hugo-Preuß-Straße bzw. von der Mulangstraße aus bogenförmig aufeinander zu. Der Teil, der an der Mulangstraße beginnt, ist mit zwei älteren Häusern bebaut: Nr. 10 und Nr. 14. Die andere Stichstraße wurde erst in den 1930er Jahren angelegt, nachdem Dr. Wilhelm Rohbach in der Inflation seine Heilanstalt retten konnte, aber das Parkgrundstück verkaufen mußte; viele hübsche Villen dieser Zeit sind dort erhalten geblieben.

Der Anthoniweg ist auf einigen Luftaufnahmen in den Kapiteln »Brabanter Straße« und »Hugo-Preuß-Straße« zu sehen.

Siehe auch den Plan von 1938 am Anfang des Unterkapitels zur Löwenburgstraße.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«)

Ca. 1875: Der »Gasthof Schweizerhaus«, erbaut als Kurheim von Dr. Schmidt ca. 1867, ganz am oberen Ende der heutigen Mulangstraße, auf dem Weg zur Einmündung des Anthoniweges. Nicht erhalten. (→) *14

Das älteste Haus der heutigen Villenkolonie: Die Villa des kurfürstlichen Leibmedikus’ Dr. Justus Schmidt, erbaut 1867, die er auch als Kurheim nutzte.

Das Haus wurde 1877 Teil der Kuranstalt Dr. Wiederhold und ging 1920 in den Besitz Dr. Wilhelm Rohrbachs über (siehe hierzu die entsprechenden Unterkapitel im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe«; dort zahlreiche weitere Bilder, auch vom »Schweizerhaus«).

Das Bild links trägt auf der Rückseite den handschriftlichen Vermerk: »Gasthof Schweizerhaus, abgebrannt 8.5.1900.« Ein weiterer Hinweis auf eine Zerstörung findet sich nicht. Das Haus wurde wieder aufgebaut, aber im Zweiten Weltkrieg abermals beschädigt und alsbald abgerissen. Heute stehen an seiner Stelle irgendwelche Neubauten.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«)

Das Bild, aufgenommen 1961 vom Balkon des Hauses Anthoniweg 2, zeigt die freundlichen 1930er-Jahre-Villen, die auch heute noch den Charakter dieser höchstgelegenen Straße des Villenviertels ausmachen.

Anthoniweg 2


»Mai 1961, Balkon Anthoniweg 2«.*MA

(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«)

Nr. 10


Ca. 1970.*28 Detail der »Schmuckfelder mit floralen Motiven in Sgraffitotechnik (1987 restauriert).«*17

Anthoniweg 10: »Teil der ältesten Bebauung des Villenviertels, um 1885 direkt am Waldrand errichtet und spätestens 1897 als ›Villa Waldeck 1‹ Teil der Wiederholdschen Kuranstalt.«*17 Ein Rotziegelbau von ca. 1895 in bester Erhaltung auf einem wunderbaren Grundstück. (Bild: siehe oben, neben der Beschreibung des Anthoniwegs). (Es gab [und gibt] eine weitere »Villa Waldeck« in Mulang: Lindenstraße 1)


Ca. 1900, Bildmitte, ganz im Hintergrund.*MA Foto aus dem »Artillerie-Album«, Doppelseite 9.

(Zum Anfang des Teilkapitels »Anthoniweg«)
Ein Bild des Hauses: siehe oben, neben der Beschreibung des Anthoniwegs. Anthoniweg 14: Ein sehr gut erhaltener Bau von ca. 1890 mit vielen schönen Details. Das Haus war zu Zeiten der jeweiligen Heil- und Kuranstalten das private Wohnhaus der Familie Dr. Moritz Wiederholds und später Dr. Wilhelm Rohrbachs. Es beherbergte bis in die 2000er Jahre das Forstamt Kassel von »Hessen-Forst« und ist seitdem ein Privathaus, auf dem großen Grundstück ward ein – zeittypisches Haus errichtet.
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Hotels, Pensionen, Gaststätten ...

Gastlichkeit in Mulang
(Gaststätten und Hotels in Wahlershausen und dem Habichtswald: Siehe das Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«. Schloßhotel: Siehe das Kapitel »Park Wilhelmshöhe«.)

* * *

Augustin-Reiseführer
Ca. 1910: »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg«.*MAHier klicken für ein PDF (15MB) mit den ca. 15 Anzeigeseiten, darunter aus Wilhelmshöhe: Jugendherberge im Marstall am Schloß / Pensionshaus Wilhelmshöhe, Wigandstraße 5 / Park-Café Mössinger, Kurhausstraße 2–4 / Kuranstalt Dr. Rohrbach, Hugo-Preuß-Straße 2 / Konditorei Thon, Burgfeldstraße 1-3 / Schloßhotel am Schloß / Gasthaus Bahnhof Wilhelmshöhe / Zum Bismarckturm, Bergstraße 5 / Café Köster, Kurhausstraße 41 / Kaffeehaus Dohn / Gasthaus zum Baunsberg / Café Schultheiß, Siebertweg 4 / Erholungsheim Habichtswalderhöhe, Hüttenbergstraße 14

* * *


Ein typographisch besonders reizvolles Beispiel für eine Unterkunfts-Liste. Im Mulang-Archiv finden sich Dutzende von Reiseführern und Prospekten aus den Jahren zwischen 1880 und 1970. Das Beispiel ist dem Fremdenverkehrsheft »Kassel-Wilhelmshöhe«, hg. vom Städt. Verkehrsamt Kassel, 36 Seiten, 2 Karten, von etwa 1920 entnommen. Jede Textseite des Heftes zeigt einen Kopf-Holzschnitt von Karl List.*MA

Liste der Hotels, Pensionen, Pensionate, Restaurants, Gästehäuser und Sanatorien im Park Wilhelmshöhe, in Mulang und am Eingang des Druseltals (* = wird noch betrieben)

Noch nicht verortet, teils womöglich noch nicht zugeordnete Eigentümer bereits erwähnter Hotels, Cafés und Pensionen:
  • »Höhere Privatschule und Pensionat zu Wilhelmshöhe bei Cassel, Dr. Warlich«, »Auf anderem Gebiete [als die Kuranstalten] zieht die Körper und Geist pflegende Lehranstalt (Doctor phil. Warlich) ständige Besucher an«, so steht es im »Führer durch Cassel und Wilhelmshöhe«, Weber & Weidemeyer 1896 . Es handelt sich gewiß um »Warlich, Hermann, Dr. phil., (Tel) 851, Sprechstunden: 9—1 Uhr, Kronprinzen-Straße 141 ½.« (Adreßbuch 1896) – wahrscheinlich Burgfeldstraße 11)
  • »Hotel Sacken« (Siebertweg 6?, in einem Reiseführer von ca. 1900 und auf Stadtteilkarten)
(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Die Außenstelle des KZ Buchenwald in Mulang

Siehe auch das Unterkapitel »das Außenkommando Druseltal« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«, dort auch ein Link auf den vollständigen Text des Buches von Alfred F. Groeneveld.

Im Buch »Alfred F. Groeneveld: Im Außenkommando Kassel des KZ Buchenwald (Nationalsozialismus in Nordhessen – Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Band 13), Kassel 1991« wird von Groeneveld, einem niederländischen Häftling, der als Schreiber arbeitete, berichtet, wie das Buchenwald-Außenlager im Druseltal 85 auf Geheiß des »Höheren SS- und Polizei-Führers« Josias Erbprinz von Waldeck und Pyrmont angelegt und betrieben wurde, um in Wilhelmshöhe verschiedene Baracken zu erbauen. Diese dienten zu dem Zweck, weitere Bauvorhaben von Waldecks in Nord- und Oberhessen zu organisieren und zu planen. Diese Außenstelle war, gemessen am Lager Buchenwald, nach Groeneveld noch ein »besseres« Lager, doch Unterernährung, Folter und härteste Arbeit waren an der Tagesordnung. Krankheit bedeutete meist die Rücksendung nach Buchenwald (zum »Verschrotten«, wie die übliche Bezeichnung der SS-Führung lautete).

Von Waldeck ließ von Zwangsarbeitern ab Sommer 1943 zwei Baracken oberhalb des Anthoniwegs, am sogenannten »Panoramaweg«, planen und errichten. Diese Baracken stehen heute noch (Ergänzung 2020: Die Baracken wurden weitestgehend abgerissen, hier (→) findet sich ein Foto davon, wie sie aussahen). Sie wurden nach dem Krieg von der Massageschule Dr. Wilhelm Rohrbach benutzt.
    Als nächstes folgten drei Baracken zwischen der Straße Unter den Eichen und der Baunsbergstraße.
    Wie die Wahl auf diese beiden Grundstücke gefallen war, ist nicht mehr bekannt. Die Bewohner Mulangs stießen von Mitte 1943 bis Anfang 1945 immer wieder auf die Häftlinge, die in ihren von Groeneveld so genannten »Zebra-Anzügen« morgens und abends in bewachten Kolonnen den Weg zwischen den Baracken an dem Außenlager Druseltal zurücklegen mußten, weil dort die verflohten Strohsack-Massenlager waren. Groeneveld berichtet sowohl von Blicken des Einvernehmens, die zwischen Straßenbahnpassagieren im Vorbeifahren mit den Bewachern ausgetauscht wurden wie auch von bewußtem Wegsehen (aber auch von Hilfe vonseiten des Wachpersonals, vor allem aber von der Familie Froelich, denen das Haus und das Grundstück Druseltalstraße 85 gehörte).

Auf dem Luftbild vom März 1945 weiter oben auf dieser Seite im Unterkapitel »Lage, Anfänge, Überblick« sind die Baracken zwischen der Straße An den Eichen und der Baunsbergstraße zu sehen.

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)
  Wer kennt diese Häuser?

Unbekannte Häuser

Bitte um Hilfe bei der Identifizierung.
Hinweise bitte an den Autor dieser Website, mail@kassel-mulang.de


Stempel: Kassel, 17.6.35; an Frau Ilse Mediger, Hannover, Siegesstraße 11.*MA

* * *


Stempel: Kassel-Wilhelmshöhe, 27.7.49; »(Unleserlich) Wolff« an Fräulein Wilhelma Hauser, Berlin-Friedenau.*MA

* * *


Stempel: Kassel, 29.7.36; an Annemarie Schäffer, Borkum, Nordsee-Hotel.*MA

* * *


Stempel: Cassel, 31.12.15; »Eure Tante Mathilde« an Kurarzt Dr. Georg Malcus und Frau Gemahlin, Hofgeismar.*MA

* * *

Mal keine Villa, sondern das Gegenteil:


Eine Waldhütte, das »Landheim der fahrenden Gesellen Cassel«.
»An Rudolf Martin, Kaufmannsgehilfe / Stettin / Rosengarten 1\3 b Herrn Fritz // Kassel, d. 19.9.23 / Lieber Freund Rudolf! Wie geht Dirs noch alte Haut? Hast kürzlich auch wieder mal Deine Heimat durchstreift, wie ich erfahren durfte. Der alte Herr von der Lohmühle erzählte es mir, als ich mit meinem Cousin dort zu Besuch weilte. Habe jetzt eben meinen Urlaub dort verbracht / zu Hause / mit meinem Cousin u. Xxxx. Hoffentlich darf ich Dich noch in meinem Register der Schreibkameraden auf‌führen, aber das Porto –. Herzl. Gruß v. Deinem Freund Reinhard // Abs. Reinhard Gründig, Kassel, Friedrich-Wilhelms-Platz 2 IV.«.*MA

(Nach oben zum Inhaltsverzeichnis.)

Im Mulang-Archiv vorhanden:

Neumeister & Häberle, Karlsruhe: Neu-Bauten. 1894–1900.
• I. Band, Heft 2. Villen und Landhäuser. | Villa Müller in Wiesbaden, erbaut 1913 von Josef Beitscher in Wiesbaden. | Villa in Tirol, erbaut von Prof. E. Bischoff in Karlsruhe i.B. | Wohnhaus Junghans in Schramberg, erbaut von A. Weber in Zürich und Prof. E. Bichoff in Karlruhe i.B. | Villa Neuhaus in Göhren (Rügen), erbaut 1894 von Harald Boklund in Charlottenburg. | Villa Burckshof, erbaut von Prof. L. Levy in Karlsruhe i.B. | Villa Streccius in Landau, erbaut von Prof. L. Levy in Karlsruhe i.B. | Villa Wrede in Berlin, erbaut von Max Ravoth in Berlin. | Villa Kaufmann in Berlin, erbaut von Max Ravoth in Berlin. | Villa Steinbrück, erbaut 1893 von Schomburgk und Winkler in Hamburg.
• I. Band, Heft 6. Villen und Landhäuser. | Villa Lang in Meiningen, erbaut von F. W. Lang, Meiningen | Pfarrhaus in Kastrop, erbaut von Düchting & Jänisch, Dortmund. | Villa Klein aber Mein in Wiesbaden, erbaut von Friedrich Lang, Architekt daselbst. | Villa Engelbrecht in Hamburg, erbaut von Puttfarcken & Janda, Architekten daselbst. | Wohnhaus Witzel in Jena, erbaut von Ludwig Hirsch, Architekt und Direktor der Gewerbeschule in Jena. | Villa Becker in Marburg, erbaut von Paul Schenk, Marburg a.Lahn | Villa Dahle in Kiel, erbaut von Schwerdtfeger & Schmüser, Kiel. | Villa Linsberg in Kiel, erbaut von denselben. | Villa Plüddemann in Kiel, erbaut von denselben.
• I. Band, Heft 10. Villen und Landhäuser. | Villenkolonie in der Weststadt von Jena, erbaut von Ludwig Hirsch, Direktor der Großherzoglichen Gewerbeschule (Villa I – Villa 4). | Villa Berg in Nürnberg, erbaut von David Röhm, Nürnberg. | Haus Luckmeyer in Nürnberg, erbaut von demselben. | Villa Kazetl in Klagenfurt, erbaut von Karl Haybäck in Wien.
• I. Band, Heft 12. Villen und Landhäuser. | Pfarrhaus bei der St.Josephskirche in Dortmund, erbaut von Düchting & Jänisch, Dortmund. | Villa Paulick in Seewalchen am Attersee, erbaut von Prof. Feldscharek & König, Wien. | Haus des Geflügelhändlers Hiltner an der Kalsbrücke in Nürnberg, erbaut von David Röhm, Nürnberg. | Villa Volckmar in Kiel, erbaut von Schwerdtfeger & Schmüser, Kiel. | Villa Romeis in Wiesbaden, erbaut von Friedrich Lang, Wiesbaden. | Villa Beyer in Bergedorf, erbaut von Puttfarcken & Janda, Hamburg. | Sommerhäuschen Howald auf Amrum, erbaut von Schwerdtfeger & Schmüser, Kiel.
• II. Band, Heft 6. No.18. Villen und freistehende Wohnhäuser V. | Villa Rühl in Wiesbaden, erbaut von Friedrich Lang, Wiesbaden. | Villa Flürschein in Baden-Baden, erbaut von Anton Klein in Baden-Baden. | Villa Eckardt in Kiel, erbaut von Schwerdtfeger & Schmüser, Kiel. | Villa Benneke in Flensburg, erbaut von denselben. | Villa Waldschmidt in Westend bei Berlin, erbaut von H. Seeling, Berlin. | Villa Wieck in Berlin, erbaut von demselben. | Haus Vittali in Baden-Baden, erbaut von W. Vittali, Baden-Baden.
• III. Band, Heft 1. No.25. Villen und Landhäuser VI. | Villa Mäurer in Wiesbaden, erbaut von Sigismund Langrod, Wiesbaden. | Landhaus Vorster in Köln-Marienburg, Otto March, Königlicher Baurat in Charlottenburg. | Gärtnerwohnung Vorster in Köln-Marienburg, erbaut von demselben. | Wohnhaus Kolbe in Radebeul bei Dresden, erbaut von demselben. | Villa Bädeker in Blankenese bei Hamburg, Puttfarcken & Janda, Hamburg. | Villa G. Palmié, Nordseebad Fanö (Dänemark), erbaut von denselben. | Villa A. v. Garnier auf Fanö, erbaut von denselben. | Evangelisches Pfarrhaus in Offenburg, W. Vittali, Baden-Baden. | Villa Magnetberg in Baden-Baden, erbaut von demselben.
• III. Band, Heft 10. No.34. Villen VIII. | Villa Brandau in Wilhelmshöhe bei Kassel [Steinhöferstraße 15], Gerlt & Tivendell, Kassel. | Villa Wüstenfeld in Kassel, erbaut von denselben. | Villa Andreä in Königstein i.Taunus, erbaut von Franz v. Hoven, Frankfurt a.M. | Villa Manskopf in Niederrad, erbaut von demselben. | Gärtnerhaus (zugleich Pförtnerhaus) zur Villa Manskopf in Niederrade, erbaut von demselben.
• IV. Band, Heft 7. No.43. Villen und freistehende Wohnhäuser X. | Villa Mummy in Wilhelmshöhe bei Kassel [Kurhausstraße 13], erbaut von Professor Dr. Haupt, Hannover. | Villa Weddigen in Wiesbaden, erbaut von Wilhelm Schleicher, Regierungs-Baumeister, Düsseldorf. | Doppelwohnhaus Zeh in München, Schubertstraße, W. Spannagel, München. | Doppelwohnhaus Schwarzmeyer in München, Beethovenstraße, erbaut von demselben. | Haus Schönleber in Karlsruhe, Otto Tafel, Professor in Stuttgart.
• IV. Band, Heft 11. No.47. Kleine Landhäuser XI. | Landhaus Borgsinner in Unterreichenbach (Württemberg), † Amberg & Maler, Pforzheim. | Villa Ortlieb in St. Wolfgang, G. & M. Dosch, München. | Einfamilienhäuser an der Ebelstraße und Asylstraße in Zürich V, Hauser-Binder, Zürich. | Villa Wisshack in Stuttgart, Entwurf von Schmidt & Burckhardt, Stuttgart. | Wohnhäuser an der Haselbergsteige in Stuttgart, Architekt Albert Schiller, Stuttgart. | Villen an der Sonnenbergstraße in Stuttgart, erbaut von demselben.
• V. Band, Heft 2. No.50. Villen XII. | Villa v. Düring in Rostock, Grisebach & Dinklage, Berlin. | Villa Neuburger im Grunewald bei Berlin, erbaut von denselben. | Villa Weise in Halle a.d.S., A. Mengelberg, Köln. | Villen in der Schöneckerstraße 2 und 4, Freiburg i.B., A. Nadler, Straßburg. | Försterhaus bei Isenburg, Dr. C. Wolff, Landesbaurat in Hannover.
• V. Band, Heft 3 und 4. No.51 und 52. Neue Landhäuser (XIII) an der Bergstraße von Architekt H. Metzendorf in Bensheim a.d.B. | Entwurf zu einem angebauten Wohnhaus. | Entwurf zu einem eingebauten Wohnhaus. | Villa August Höhn I im Villenviertel Heppenheim a.d.B. | Villa August Höhn II, Villenviertel Heppenheim. | Villa Dr. Ferrari, Villenviertel Heppenheim. | Villa Rud. Heim in Worms. | Villa E. Carstanjen in Bensheim a.d.B. | Villa Prof. Hauff in Bensheim a.d.B. | Villa Sengerob in Bensheim a.d.B. | Villa Dr. Schmidt in Bensheim a.d.B. | Villa Dr. Bopp in Heidesheim. Villa Major v. Brockhusen in Bensheim a.d.B. | Villa Werren in Auerbach. | Villa O. Ed. Beck in Auerbach. | Beamtenwohnhaus des Fabrikanten W. Euler in Bensheim a.d.B. | Entwurf zu einer Gartenwirtschaft.
• VI. Band, Heft 12. No.72. Villen (XVII). | Wohnhaus Dr. Kamps in Cuxhaven, Albert Bauermeister, Hamburg und Dresden. | Villa Endriss in Stuttgart, E. Glockler, Stuttgart. | Villa G. Jost in Alzey, J. Schmitt, Alzey
. | Wohmhaus I–III, Franz Schmitt in Alzey, J. Schmitt, Alzey. | Villa J. Schmitt in Alzey, J. Schmitt, Alzey. | Villa Zink in Baden-Baden, W. Vittali, Baden-Baden. | Eckvilla Nagler, Würzburg, Th. Weiss, Würzburg.

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  Dank und Nachweise
Dank an
  • Peter Bance
  • Hans Colsman
  • Gerd Fenner
  • Dr. Helmuth Greger
  • Sabine Köttelwesch, UniversitätsBibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
  • Tobias Kraft
  • Rolf Lang
  • Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Delmenhorst, Colin Hoffmann
  • Dr. Alexander Link, Stadtmuseum Kassel
  • Dr. Christian Presche
  • Dieter Rüsseler
  • Manfred Schröder
  • Yannick Philipp Schwarz
  • Christian Siebert
  • Rolf Vidal
Nachweise
*MA
Mulang-Archiv, Privatarchiv des Autors und Betreibers dieser Website, Friedrich Forssman, und seiner Frau Cornelia Feyll
*1 Heinrich Schmidtmann: Erinnerungsbilder, Kassel 1910. Ein Nachdruck weiter Teile dieses Textes, ergänzt um viele Fotos: Karl-Hermann Wegner (Hg.): Heinrich Schmidtmann, Erinnerungsbilder, Kassel 1993.
*2 Familienarchiv Meister
*3 Familienarchiv Greger
*4 Familienarchiv Siebert
*5 Bürgerverein Wilhelmshöhe/Wahlershausen (Hg.): Historische Fotografien aus Wilhelmshöhe/Wahlershausen, Kassel 1986
*6 Stadtarchiv Kassel
*7 Sammlung Rolf Lang, Niestetal
*8 Familienarchiv Amberg
*9 Wolfgang Hermsdorff: Kassel 1900 bis heute, 3.Aufl., Kassel 1961
*10 Ralf Zumpfe, Karin Schrader, Carsten Thiemann: Architekturführer Kassel 1900–1999, Kassel 1997
*11 Paul Heidelbach: Die Geschichte der Wilhelmshöhe, Leipzig 1909
*12 Stadtmuseum Kassel
*13 Magistrat der Stadt Kassel (Hg.): Neues Leben in alten Stadtteilen, Informationsschrift über Modernisierung für die Bürger der Stadt Kassel, 2/1977.
*14 UniversitätsBibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
*15 Familienarchiv Bornhütter
*16 Wolfgang Hermsdorff, Ein Blick zurück, Reproduktion der HNA-Serie, zusammeng. m. Registern und Quellenverz. v. Hiltgunde Thiele, Kassel 1992.
*17 Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Brigitte Warlich-Schenk (Hg.): Kulturdenkmäler in Hessen, Stadt Kassel III, Stuttgart 2008
*18 Familienarchiv Berlipp
*19 Familienarchiv Obermüller
*20 Familienarchiv Kramer
*21 Familienarchiv Djukic
*22 Familienarchiv Matthaei
*23 Familienarchiv Lamprecht
*24 Familienarchiv Evamarie Junginger-Rohrbach
*25 Archiv Yannick Philipp Schwarz, Kassel
*26 Becher, Kassel
*27 Sammlung Kuhne, Fulda
*28 Nachlaß Tilman Störmer; Dank an Gerd Fenner, Kassel
*29 Heinrich Brunner
*30 Museumslandschaft Hessen Kassel / Graphische Sammlung (Foto: G21881)
*31 Familienarchiv Bärtschi/Lepke
*32 Martin Straube
*33 Ursula Henkel
*34 Gabriele Weltermann
*35 Klaus-Peter Wieddekind
*36 Peter Neumann
*37 Werner Graßmann
*38 Familienarchiv Gnädinger
*39 Familienarchiv Kraft/Baecker
*40 Sammlung Dieter Rüsseler
*41 Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Delmenhorst
*42 Familienarchiv Colsman, Velbert
*43 Rolf Vidal
*44 Manfred Schröder
*45 National Archives Catalog, Spot Number D11865, Sortie US30-5742, Exposure RSV-2086 (»Image may be indexed by 51N009E, NAID 44239514«), https://catalog.archives.gov/id/242791599 (→)
*46 Familienarchiv Schäfer
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